Seine Besorgnis hinterlegte wiederholt auch Coca-Cola. „Diese lange Kontroverse befleckt die Mission und die Ideale der FIFA“, schrieb der Getränke-Riese laut der Nachrichtenagentur AFP. Auch der US-Fastfood-Gigant McDonald's nimmt die Vorgänge, die am Mittwoch den Weltverband schwer erschüttert hatten, „sehr ernst“. Der deutsche Sportartikelhersteller adidas betonte, sein Engagement fortsetzen zu wollen, sofern „Standards für Transparenz“ eingeführt werden. Der US-Konkurrent Nike teilte mit, die Ermittlungen der US-Behörden zu unterstützen.
Nach einem Amtshilfe-Ersuchen der US-Justizbehörde hatte die Schweizer Kantonspolizei in Zürich am Mittwochmorgen sieben hochrangige FIFA-Funktionäre (darunter zwei Vize-Präsidenten) verhaftet, denen im Rahmen eines US-Verfahrens Geldwäsche, die Annahme von Bestechungsgeldern sowie Korruption bei WM- und TV-Rechte-Vergaben vorgeworfen werden.
Die brasilianische Staatspräsidentin Dilma Rousseff forderte in ihrer Reaktion die Untersuchung der Vergabe sämtlicher Endrunden von Weltmeisterschaften, darunter auch jener in ihrem Heimatland im vergangenen Jahr. „Jede Aufklärung in diesen Fragen ist sehr wichtig“, sagte die 67-Jährige am Mittwochabend in Mexiko-Stadt.
„Untersucht alle Weltmeisterschaften, den gesamten Fußball“, forderte Dilma. Dies könne nur zu einer Professionalisierung führen, auch Brasilien könne von einer solchen Untersuchung „nur profitieren“. Am Mittwoch war auch Jose Maria Marin verhaftet worden, früherer Präsident des brasilianischen Verbandes CBF.
Jack Warner, ehemaliger Präsident des Kontinentalverbands Nord- und Zentralamerika sowie der Karibik (CONCACAF), ist eine von 14 Personen, die angeklagt worden sind. Er soll im Zuge der Vergabe der Weltmeisterschaften 1998 an Frankreich und 2010 an Südafrika in Korruption verwickelt gewesen sein und sich persönlich bereichert haben.
Blatter kann sich in seinem Bemühen um eine fünfte Amtszeit der Stimmen der AFC und des CAF gewiss sein - dies reicht schon fast für die Mehrheit bei 209 Stimmberechtigten. Prinz Ali tritt wohl chancenlos an. Das portugiesische Fußball-Idol Luis Figo und der niederländische Funktionär Michael van Praag hatten ihre Kandidatur zurückgezogen.
Der CAF hat 54 Stimmen, die UEFA 53, die AFC 46. Weitere 35 entfallen auf den CONCACAF. Die südamerikanische Konföderation CONMEBOL hat zehn Stimmen, der Verband Ozeaniens elf.
sid/dpa