Die Fußball-WM 2026 wird noch aufgeblähter als die bisherigen Turniere. Bei der Endrunde in den USA, Kanada und Mexiko werden erstmals 48 Nationen auf dem Rasen stehen. Insgesamt müssen 104 Spiele angepfiffen werden, 40 Partien mehr als bei der letzten WM 1998. Fast eineinhalb Monate soll das Mega-Sportereignis dauern.
- Die nächste Fußball-Weltmeisterschaft findet 2026 in den USA, Mexiko und Kanada statt
- Das Turnier wird auf 48 Mannschaften und 104 Spiele ausgeweitet
- Mit mehr als 40 Spieltagen wird die WM 2026 die größte Weltmeisterschaft der Geschichte
Vertreter des Deutschen Fußball-Bundes waren an der Formatänderung nicht beteiligt. Fifa-Präsident Gianni Infantino erfüllt mit den Expansionsplänen die Wünsche und Hoffnungen der vielen kleinen Weltverbands-Mitglieder, die ihn schließlich in eine erneute Amtszeit wählen sollen.
WM 2026: Neuer Turniermodus mit 104 Mannschaften
Die meisten Termine zur Drei-Länder-WM 2026 sind noch unbekannt, darunter auch der Start des Turniers. Das Datum des WM-Finales wurde vom Fifa-Council jedoch direkt festgelegt und auf den 19. Juli 2026 datiert. Hinsichtlich der langen Turnierphase dürfte das Eröffnungsspiel deutlich früher als normal stattfinden und somit die Vorbereitungsphasen der Nationalmannschaften verkürzen.
Das neue Format sieht zwölf Vierergruppen in der Vorrunde vor. Das allein bedeutet 72 Spiele. Weiter kommen jeweils die Gruppenersten und -zweiten sowie die acht besten Gruppendritten. Im Anschluss an die Gruppenphase findet das erste Sechzehntelfinale der WM-Geschichte mit 32 Mannschaften statt. Danach geht es wie bei den Vorgängerveranstaltungen mit Achtel-, Viertel- und Halbfinale weiter, bevor am 19. Juli 2026 die beiden besten Mannschaften gegeneinander antreten.
Insgesamt treten 48 Mannschaften zur WM 2026 an, also 16 Nationen mehr seit der Fußball-Weltmeisterschaft 1998. Für die einzelnen Teams kommt durch die Formatänderung nur maximal ein Spiel dazu – für die WM-Fans sind es jedoch 38 Partien mehr.
Wie werden die 16 neuen Plätze bei der WM 2026 verteilt?
Aus Europa sind drei weitere Teams dabei. Die Teilnehmerplätze für Asien haben sich verdoppelt. Mannschaften aus Ozeanien mussten zuletzt immer über die Play-Offs, bekommen aber nun erstmals einen sicheren Startplatz. Afrika erhält vier zusätzliche Plätze und die südamerikanischen Nationen dürfen sich über zwei weitere feste Plätze freuen.
Neben den sicheren Plätzen soll es für die Kontinente ein Play-Off-Turnier geben, an dem sechs Mannschaften, wie bereits bei der WM 2022 in Katar, um zwei zweiter Turnierteilnahmen kämpfen.
- Afrika: 9 Mannschaften
- Asien: 8 Mannschaften
- Europa: 16 Mannschaften
- CONCACAF: 3 Mannschaften
- Ozeanien: 1 Mannschaft
- Südamerika: 6 Mannschaften
- Gastgeber: 3 Mannschaften
- Interkontinentale Play-Offs: 2 Mannschaften
Wo wird die WM 2026 ausgetragen?
Zum ersten Mal wird die WM in drei Ländern ausgetragen. Die USA, Mexiko und Kanada sind als Gastgeber automatisch mit dabei. Die drei Startplätze werden vom Kontingent des CONCACAF. Damit sind drei der sechs festen Startplätze des Kontinentalverbands CONCACAF bereits vergeben.
Die Weltmeisterschaft wird in 16 Stadien stattfinden, wobei die USA einen Großteil der Austragungsorte stellt. Die geplante Aufteilung sieht wie folgt aus:
Land | Stadt |
---|---|
USA | Atlanta, Boston, Dallas, Houston, Kansas City, Los Angeles, Miami, New York/New Jersey, Philadelphia, San Francisco Bay Area, Seattle |
Mexiko | Guadalajara, Mexiko City, Monterrey |
Kanada | Toronto, Vancouver |
In welchem Stadion das Endspiel ausgetragen wird, ist noch nicht entschieden. New York und New Jersey melden offensive Ansprüche auf das Endspiel an, die größte Tradition hat allerdings fraglos das Aztekenstadion in Mexiko. Es ist mit fast 90.000 Sitzplätzen das größte Stadion der kommenden Weltmeisterschaft und diente bereits bei den Turnieren von 1970 und 1986 als Austragungsort für das Eröffnungs- und Endspiel.
Umwelt und Profitgier: Kritik an der WM 2026
Zwölf Vierergruppen – das ist das aktuelle EM-Format der UEFA in verdoppeltem Ausmaß. Der Spielplan wird eine große Herausforderung. Manche Spielorte sind extrem weit voneinander entfernt. Zwischen Vancouver und Mexiko-Stadt liegen rund 4.000 Kilometer Luftlinie, mehrere Stadien befinden sich in unterschiedlichen Zeitzonen.
“Die Auswirkungen auf die Umwelt sind ein Thema”, bestätigte Fifa-Vizepräsident Victor Montagliani. Die vielen langen Reisen in kürzester Zeit werden einen großen Fußabdruck in der CO₂-Bilanz des Weltfußballs hinterlassen. Um das Problem zu schmälern, sollen Teams in verschiedenen Zonen spielen. Die Austragungsorte der Gruppen sollen auf bestimmte Regionen beschränkt werden. So könne man die Zahl unnötiger Langstreckenflüge senken.
Fans kreiden dem internationalen Fußballverband außerdem seine Geldgier an. Seit 2018 blähe der Verband seine Turniere und damit auch die Einnahmen künstlich auf, denn die WM der Männer finanziert den Weltverband, der stets nur alle vier Jahre durch das Turnier Gewinne erwirtschaftet – dann aber richtig. In Russland 2018 nahm die FIFA rund fünf Milliarden Euro ein, in Katar 2022 geht die FIFA von mehr als sieben Milliarden aus. Für die WM 2026 kalkuliere der Verband rund elf Milliarden Euro.
FIFA-Chef Infantino argumentiert, dass mehr Teams bessere Chancen „zur Entwicklung des Fußballs in der Welt“ bedeuten. Arsène Wenger, FIFA-Direktor für globale Fußballförderung sagte während der WM in Katar: „Wenn mehr Länder die Chancen auf die weltweite Bühne haben, werden sie mehr für die Entwicklung des Fußballs tun.“
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