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Hoeneß sauer auf Liga und Misimovic

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Zvjezdan Misimovic flirtet mit Schalke 04 © Getty

Kasan - Der erstmalige Einzug ins Viertelfinale der Europa League ist für den VfL Wolfsburg zum Greifen nahe, dennoch war einer sauer.

Nach dem 1:1 (0:1) bei Rubin Kasan im Achtelfinal-Hinspiel zürnte Wolfsburg-Manager Dieter Hoeneß im fernen Tatarstan über die Spielansetzungen in der Fußball-Bundesliga. Auch Berichte über das Schalker Interesse an VfL-Spielmacher Zvjezdan Misimovic passten ihm nicht. “Ich verstehe, dass das sein muss, dass bei drei Bundesligisten in der Europa League einer wieder Samstag spielt. Aber da muss es Ausnahmen geben. Da muss man mal drüber reden“, echauffierte sich Hoeneß darüber, dass der deutsche Meister nur 42 Stunden nach dem kräftezehrenden Match im tiefsten Russland an diesem Samstag bei Borussia Mönchengladbach antreten muss.

“Das ist schon etwas unglücklich. Andere Mannschaften hatten den Rhythmus auch schon, aber keine hatte eine Reise nach Russland und wieder zurück“, schimpfte auch Christian Gentner. Mehr als 6000 Kilometer legten die “Wölfe“ innerhalb von zwei Tagen zurück. Am Freitag ging der Flieger aus Kasan direkt nach Düsseldorf. “Es wird sehr schwer, Regeneration zu betreiben“, sagte Trainer Lorenz-Günther Köstner, der am Samstag zumindest wieder zwei echte Innenverteidiger aufbieten kann. Der am Donnerstag noch verletzt ausgefallene Jan Simunek (Oberschenkelprobleme) soll in Gladbach wieder spielen. Für Torjäger Grafite (Adduktoren) wird es dagegen nicht reichen.

Nach dem Kraftakt im “Eisschrank“ Kasan bei minus zehn Grad und katastrophalen Platzbedingungen will der VfL den Strapazen mit Selbstbewusstsein trotzen. “Wir wollen in Gladbach drei Punkte nachlegen“, sagte Gentner nach dem sechsten Pflichtspiel ohne Niederlage in Serie. Dass der VfL in einer Woche alle Chancen auf das Viertelfinale hat, verdankt er Misimovic, der das wichtige Auswärtstor erzielte (67.) und damit Kasans Führung durch Noboa (29.) egalisierte. Vor dem Spiel hatte er mit der Aussage via “Bild“, gerne zum VfL-Meistermacher Felix Magath wechseln zu wollen (“Ich würde gerne für Schalke spielen“), für Wirbel gesorgt.

Wie sehr Hoeneß dieser Satz aufstieß, offenbarte sich in der Millionenstadt an der Wolga. “Die 20 Millionen, die Misimovic kostet, hat Schalke doch gar nicht“, polterte der Manager und erklärte das Thema für beendet. Der vertraglich bis 2013 an die “Wölfe“ gebundene Misimovic wollte sich dazu nicht mehr äußern: “Es ist alles gesagt.“

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Trotz der Spannungen läuft es beim wiedererstarkten Meister unter Köstner weiter rund. Selbst die starken Russen beherrschte der VfL in der zweiten Halbzeit klar. “Wir waren dem 2:1 näher als Rubin“, sagte Köstner. Der Einzug in die nächste Runde scheint zum Greifen nah. “Zu Hause können wir dem Gegner unser Spiel noch mehr aufzwingen“, prophezeite Alexander Madlung.

dpa

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