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Wirbel um EM-Finale: Hätte Italiens Ausgleich nicht zählen dürfen? VAR sorgt für Kopfschütteln

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Gab es ein ungeahndetes Handspiel vor dem italienischen Ausgleichstreffer? Der Videoschiedsrichter griff zum Leidwesen der Engländer jedenfalls nicht ein.

London - Es war die 67. Minute, in der die Stimmung in Wembley kippte. England führte nach einem frühen Tor im EM*-Finale, Italien wurde zunehmend besser. Nachdem Englands Harry Maguire eine italienische* Hereingabe zur Ecke abwehrte, nutzte die Squadra Azzurra diese eiskalt zum umjubelten Ausgleich. Nach kurzem Durcheinander im englischen Strafraum war es Leonardo Bonucci, der den Nachschuss ins Netz stocherte. Doch besonders eine Szene kurz vor dem richtungsweisenden Treffer wirft nun Fragen auf – hätte er überhaupt zählen dürfen?

EM-Finale 2021: Italiens Treffer zum Ausgleich irregulär? VAR blieb jedenfalls stumm

Die entscheidende Szene, die viele Engländer toben ließ, ereignete sich unmittelbar nach Ausführung des Standards. Domenico Berardis Eckball von der rechten Seite wurde von Bryan Cristante verlängert, so dass Marco Verratti zum Kopfball aufs englische Tor kam. Keeper Jordan Pickford wehrte diesen zwar sehenswert ab, Bonuccis Abstauber war jedoch nicht mehr zu verhindern. Ausschlaggebend für den ersten Abschluss auf Pickfords Kasten war jedoch die vermeintliche Kopfballverlängerung durch Cristante.

Der Mittelfeldspieler der AS Rom hatte die Ecke auf den ersten Blick mit dem Kopf zu seinem Kollegen Verratti weitergeleitet, doch die Fernsehbilder zeigten dies nicht eindeutig. So leitete der 26-Jährige das Spielgerät im Luftzweikampf mit Kieran Trippier wohl auch etwas mit dem Arm weiter, der Videoschiedsrichter griff allerdings nicht ein. Es lag aber scheinbar kein augenscheinliches Handspiel vor, so dass der VAR auf eine Intervention verzichtete. Auch die Fernsehbilder lösen das Rätsel nicht hundertprozentig auf.

EM-Finale 2021: Keine eindeutige Auflösung - Italien jubelt im Herzen Londons

Und so kam es also, dass Italien die Engländer* mit neuem Selbstbewusstsein bis ins Elfmeterschießen zwangen, um diesen vor ihren eigenen Fans den EM-Titel wegzuschnappen. Gleich drei eingewechselte Spieler vergaben für die Three Lions, bei den Italienern avancierte Torhüter Gianluigi Donnarumma zum Endspiel-Helden, nachdem er den letzten Strafstoß zum dramatischen 3:2-Sieg hielt. Der italienische Jubel sowie die englische Enttäuschung kannten anschließend keine Grenzen.

Ob Cristante den Ball mit dem Oberarm berührte wird wohl nicht mehr geklärt werden, auch wenn viele Fans auf Twitter und Co. entzürnt auf die Entscheidung reagierten. Anders als die kurze Szene vor dem Ausgleichsteffer sorgten die Bilder nach dem Spiel für Wirbel, besonders als Torschütze Bonucci einen englischen Fußball-Song auf den letztlichen Gewinner umdichtete... (ajr)

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