Sauber, Japan! Erst die Deutschen geputzt, dann die Umkleidekabine
Akkurat gefaltete Trikots, gestapelte Flaschen und ein mit Origami-Vögeln verzierter Dankesbrief. So wie Japans Kicker verlassen nicht viele Teams ihre Kabinen.
Mit ihrem Buch „Magic Cleaning“ hat die Japanerin Marie Kondo, 38, einen Besteller gelandet. Der „Magie des Aufräumens“ sind weltweit mehr als sieben Millionen Menschen verfallen – darunter vermutlich Japans Fußball-Nationalspieler, die nicht nur die deutsche Elf vom Platz gewienert, sondern auch weltmeisterlich sauber ihren Umkleidetrakt verlassen haben. Akkurat zusammengelegte Trikots, gestapelte Flaschen, dazu ein mit Origami-Vögeln verzierter Dankesbrief. Die FIFA postete ein Foto der Blitzblank-Kabine.
Das Aufräumen nach Fußballspielen ist eine Erweiterung der grundlegenden Verhaltensweisen, die in der Schule gelehrt werden, wo die Kinder ihre Klassenzimmer und Flure reinigen.
Ordnung - eine japanische Grundtugend. Schon bei früheren Weltmeisterschaftsturnieren fielen Fans aus Japan positiv auf, indem sie das Verpackungsmaterial ihrer Verpflegung in eigens dafür mitgebrachten Müllsäcken entsorgten. Scott North, Professor für Soziologie an der Universität Osaka, erklärte am Rande der WM 2018 in einem BBC-Interview, dass das Aufräumen für das japanische Volk bedeute, „Stolz auf ihre Lebensweise zu demonstrieren“.

Sauberkeit gelte als ein wesentlicher Teil der japanischen Kultur, der den Menschen von Kindesbeinen an vermittelt werde, nicht nur in den eigenen vier Wänden. „Das Aufräumen nach Fußballspielen ist eine Erweiterung der grundlegenden Verhaltensweisen, die in der Schule gelehrt werden, wo die Kinder ihre Klassenzimmer und Flure reinigen“, so Experte North.
Das Credo der DFB-Bezwinger laut dem britischen Express: „Japaner hinterlassen nie Müll. Wir respektieren den Ort.“ Zur Nachahmung empfohlen.