„Hätte ich schon auf der Liste erwartet“: Kimmich von Flicks DFB-Kader überrascht

Joshua Kimmich vermisst einige Namen im aktuellen DFB-Kader. Gleichzeitig macht er der Nationalmannschaft eine Ansage.
München – Das letzte Bild von Joshua Kimmich in Diensten des DFB stammt aus den Katakomben des Al Bayt Stadions in Katar. Wenige Minuten zuvor war die Nationalmannschaft in der Vorrunde der Weltmeisterschaft ausgeschieden – mal wieder. Kimmich stellte sich tapfer den Fragen der Reporter, versuchte die Blamage zu erklären – und war den Tränen nahe.
Wenn Kimmich 108 Tage nach der missglückten WM wieder das DFB-Dress überzieht, wird er das Team als Kapitän auf den Platz führen. Und wie es sich für einen anständigen Spielführer gehört, hat sich der Mittelfeldspieler bereits im Vorfeld intensive Gedanken zu den anstehenden Partien am Samstag gegen Peru (20.45 Uhr, ZDF) und am Dienstag (20.45 Uhr, RTL) gegen Belgien gemacht.
Joshua Kimmich mit DFB-Ansage: „Jedes einzelne Spiel müssen wir gewinnen“
Kimmich will mit dem DFB-Team eine Siegesserie starten, wie es Italien im Vorfeld des EM-Titels 2021 oder Argentinien vor dem WM-Triumph 2022 geschafft hatte. Zur Erinnerung: Weil Deutschland die EM als Gastgeber im nächsten Jahr ausrichtet, ist die Mannschaft automatisch qualifiziert.
Eine Teilnahme an der Qualifikation außer Konkurrenz lehnte der DFB ab, um freie Wahl bei den Gegnern zu haben. Von einem Gaudi-Kick will Kimmich aber nichts wissen, wie er im Gespräch mit der tz klarstellt: „Für mich sind das jetzt auch keine klassischen Test- oder Freundschaftsspiele. Für mich ist jedes einzelne ein Vorbereitungsspiel - und jedes einzelne Spiel müssen wir gewinnen.“
Hansi Flick experimentiert – Kimmich war überrascht
Klartext des Kapitäns, der seine Mitspieler mit diesen Worten in die (Sieg-)Pflicht nimmt. Und was erwartet er sich für die anstehenden Partien? „Für mich geht es schon darum, dass wir den Rhythmus finden. Dass wir in jedem Spiel Selbstvertrauen gewinnen – auch eine gewisse Kontinuität aufbauen“, erklärt der Münchner Mittelfeldspieler.
Während sich Kimmich also danach sehnt, dass sich die Nationalmannschaft einspielt, experimentiert Bundestrainer Hansi Flick noch mit dem Personal – zumindest in dieser Abstellungsperiode: „Ich war nicht überrascht, dass der eine oder andere neu dabei ist. Ich war eher überrascht, dass der eine oder andere nicht dabei ist“, sagt Kimmich.
DFB-Nominierung: Kimmich vermisst einige Namen
Er wolle zwar ungern Namen nennen, weil er sonst wieder Mitspieler unbeabsichtigt vergesse, „aber Marco (Reus), Ilkay (Gündogan), Thomas (Müller), Niki (Süle), Leroy (Sané), Toni (Rüdiger) – gerade die letzten drei hätte ich schon auf der Liste erwartet“.
Sowohl beim FC Bayern als auch in der Nationalmannschaft ist Kimmich der verlängerte Arm des Trainers. Durch das Fehlen der bereits genannten Führungsspielers oder den verletzten Manuel Neuer (Reha nach Schien- und Wadenbeinbruch) ist Kimmich nun der Lautsprecher auf und abseits des Platzes.
Kimmich führt DFB als Kapitän in die Länderspiele: „Phase wird ganz wichtig“
Darum stand er auch regelmäßig im Austausch mit Flick. „Wir haben zwei, dreimal gesprochen. Hansi hat mit vielen gesprochen und sich ausgetauscht“, verrät Kimmich. Was er aus diesen Gesprächen für sich mitgenommen hat? „Die Phase wird jetzt ganz wichtig sein, um auch nochmal gewisse Dinge aufzuarbeiten. Dann aber auch gewisse Ziele für die kommenden Monate zu setzen.“
Kimmich weiß: Nur mit den richtigen Ergebnissen kann eine Euphorie für die anstehende Heim-Europameisterschaft entfacht werden. Manuel Bonke, Philipp Kessler