Nagelsmann offiziell als Bundestrainer vorgestellt: Vertragslaufzeit steht ebenfalls fest
Julian Nagelsmann wird neuer Bundestrainer. Der DFB machte die Personalie am Freitag offiziell – der Flick-Nachfolger ist also endlich gefunden.
Update vom 22. September, 11.42 Uhr: Julian Nagelsmann folgt als Fußball-Bundestrainer auf Hansi Flick. Dies bestätigte der Deutsche Fußball-Bund am Freitag. Der 36-Jährige erhält einen Vertrag bis zum 31. Juli 2024 und damit bis nach der Heim-EM.
Nagelsmann wird Bundestrainer: Vertrag bis nach der Heim-EM
Er soll das Nationalteam nach den drei schwachen Turnieren WM 2018, EM 2021 und WM 2022 wieder zurück in die internationale Spitze führen. „Wir haben eine Europameisterschaft im eigenen Land. Das ist etwas Besonderes - etwas, das alle paar Jahrzehnte mal vorkommt. Dieser Tatsache, ein großartiges Turnier in einem großartigen Land zu haben, ordne ich alles unter. Ich habe große Lust, diese Herausforderung anzunehmen“, sagte Nagelsmann in der Mitteilung.
Der frühere Nationalstürmer Sandro Wagner und Benjamin Glück werden Nagelsmann als Co-Trainer unterstützen. Der 35 Jahre alte Wagner war erst im Sommer zum DFB gewechselt und sollte dort eigentlich als Co-Trainer der U20-Nationalmannschaft arbeiten. Der Ex-Münchner hatte die Nationalmannschaft zuletzt bereits gemeinsam mit Sportdirektor Rudi Völler und Hannes Wolf interimsmäßig beim 2:1 gegen Frankreich betreut.
Nagelsmann mit Wagner und Glück als Co-Trainer, Bayern-Vertrag aufgelöst
Nagelsmanns Vertrag beim FC Bayern, bei dem er bis März dieses Jahres tätig war, wurde aufgelöst. „Julian Nagelsmann war mit Beginn der Suche unser Wunschkandidat als Bundestrainer“, sagte Völler, der nach dem Flick-Aus und einem eigenen Interimseinsatz maßgeblich mit der Suche eines Nachfolgers beauftragt war. „Er ist nicht nur ein absoluter Fußball-Fachmann, sondern hat auf all seinen Stationen - in für einen Cheftrainer sehr jungen Jahren - bereits bewiesen, dass er eine Mannschaft und das gesamte Umfeld motivieren und mitreißen kann. Sein Feuer für den Fußball ist spürbar und ansteckend.“
Nagelsmann folgt auf den früheren Triple-Sieger Flick, von dem sich der Verband am 10. September wegen anhaltender Erfolgslosigkeit getrennt hatte. Die DFB-Auswahl hatte zuvor mit 1:4 gegen Japan und damit das dritte Spiel nacheinander verloren. Nagelsmann war in München im vergangenen März in einer Länderspielpause von seinen Aufgaben entbunden worden. Die Münchner sollen angeblich auf eine Ablöse für den bis 2026 gebundenen Trainer verzichten. Nagelsmann wird der zweitjüngste Bundestrainer nach Otto Nerz.
Nagelsmann bekommt Rückendeckung von Völler und Neuendorf
„Julian Nagelsmann ist ein herausragender Trainer, der seine neue Aufgabe mit höchster Motivation angeht“, sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf. „Wir alle werden den Fokus jetzt auf das Turnier im kommenden Sommer richten und Julian Nagelsmann nach Kräften unterstützen.“
Der 63-jährige Völler hatte seinen Einsatz beim Sieg gegen Frankreich am 12. September bereits vor der Partie als „einmalige“ Aufgabe bezeichnet und die Eile in der Bundestrainer-Suche bekräftigt. „Julian Nagelsmann wird mit seinen Qualitäten und seiner Persönlichkeit an entscheidender Stelle dazu beitragen, dass wir alle gemeinsam im Sommer eine tolle Europameisterschaft im eigenen Land erleben werden“, sagte Völler nun.
Am 9. Oktober fliegt die Nationalmannschaft für zwei Länderspiele nach Nordamerika. Nagelsmann hat also nicht viel Zeit. Er muss sich schnell auf seinen ersten Kader festlegen, ehe es am 14. Oktober (21.00 Uhr/MESZ) in East Hartford gegen die USA sowie am 18. Oktober (2.00 Uhr/MESZ) in Philadelphia gegen Mexiko geht.

Nagelsmann mit Wagner als Co-Trainer?
Update vom 19. September, 21.35 Uhr: Der designierte Bundestrainer Julian Nagelsmann wird in seiner neuen Rolle beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) voraussichtlich vom ehemaligen Nationalspieler Sandro Wagner und seinem langjährigen Vertrauten Benjamin Glück unterstützt. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung (Mittwochausgabe).
Demnach sei das Engagement von Wagner „im Gespräch“. Der 35-Jährige, aktuell Assistent von Hannes Wolf bei der U20-Nationalmannschaft, hatte mit seinem Chef bereits Interimscoach Rudi Völler beim Länderspiel gegen Frankreich (2:1) assistiert. Dabei hinterließ Wagner nach Aussagen von Völler und einiger Nationalspieler einen sehr guten Eindruck. Der Ex-Nationalstürmer spielte zudem bei der TSG Hoffenheim unter Nagelsmann.
Etwas weiter scheint die Personalie Glück: Der 37-Jährige werde Nagelsmann zum DFB begleiten, hieß es. Glück lernte Nagelsmann einst in Hoffenheim kennen und wurde dort dessen Co-Trainer. In dieser Rolle begleitete er ihn auch auf dessen weiteren Stationen in Leipzig und beim FC Bayern, wo Nagelsmann im März seinen Job verloren hatte.

Update vom 19. September, 20.28 Uhr: Die Verpflichtung von Julian Nagelsmann als Bundestrainer beim DFB soll nur noch Formsache sein. Nach den ersten Medienberichten haben sich auch viele Journalisten in Deutschland zu Wort gemeldet. Die Pressestimmen fallen unterschiedlich aus. Während viele den mutigen Schritt loben, gibt es vereinzelt negative Stimmen wie beispielsweise die „erstaunliche Fehlentscheidung“. Alle Meinungen lesen Sie hier.
Update vom 19. September, 14.25 Uhr: Nach Kicker-Informationen müssen vor der offizielen Bekanntgabe Nagelsmanns als neuen Bundestrainer noch formelle Schritte erfolgen. Beim DFB müssen derAufsrichtsrat und die Gesellschafterversammlung zustimmen, zudem muss sein Vertrag beim FC Bayern aufgelöst werden. Mit einer Bekanntgabe am heutigen Dienstag ist deshalb nicht mehr zu rechnen, aber in jedem Falle noch in dieser Woche.
Update vom 19. September, 13.10 Uhr: Jetzt geht es wohl ganz zügig! Der DFB hat auf Anfrage des SID bestätigt, dass es am heutigen Dienstag „ein erstes Treffen von DFB-Präsident Neuenunfdorf und Rudi Völler mit Julian Nagelsmann“ gegeben hat. DFB-Präsident Neuendorf berichtet von „guten Gesprächen“.
Erstmeldung vom 19. September:
Frankfurt – Julian Nagelsmann soll nach Informationen der Bild neuer Fußball-Bundestrainer werden. Der Deutsche Fußball-Bund habe sich mit dem 36 Jahre alten früheren Bayern-Trainer grundsätzlich auf eine Zusammenarbeit bis zur Heim-EM 2024 geeinigt, hieß es am Dienstagmittag. Es seien nur noch letzte Details zu klären. Vom DFB und von Nagelsmann gab es dazu zunächst keine Bestätigung.
Julian Nagelsmann soll Bundestrainer-Amt übernehmen – Gespräch am Dienstag?
Nach Informationen des Sport-Informationsdienstes (SID) kommt es am Dienstag zu einem Gespräch zwischen Nagelsmann und der DFB-Spitze. Einen ausgehandelten Kontrakt gibt es aber noch nicht. Der Kicker bestätigte die Einigung und prognostizierte sogar, dass der DFB die Personalie „in Kürze“ ebenfalls bestätigen wird.
Nagelsmann würde die Nachfolge von Hansi Flick antreten, von dem sich der Verband am 10. September wegen anhaltender Erfolgslosigkeit getrennt hatte. Die DFB-Auswahl hatte am Vorabend mit 1:4 gegen Japan und damit das dritte Spiel nacheinander verloren. Nagelsmann war in München im vergangenen März in einer Länderspielpause von seinen Aufgaben entbunden worden. Sein laufender Vertrag in München solle aufgelöst werden, er komme ablösefrei zum DFB, hieß es in dem Bericht weiter.
Völler sagte ab: DFB bei Bundestrainer-Suche jetzt wohl fündig geworden
Beim 2:1 gegen Frankreich am 12. September in Dortmund hatte übergangsweise Sportdirektor Rudi Völler bei einem Kurz-Comeback als Teamchef gemeinsam mit Hannes Wolf und Ex-Nationalspieler Sandro Wagner auf der deutschen Bank übernommen.
Der 63-Jährige hatte das aber bereits vor der Partie als „einmalige“ Aufgabe bezeichnet und die Eile in der Bundestrainer-Suche bekräftigt. Am 9. Oktober fliegt die Nationalmannschaft nach Nordamerika für zwei Länderspiele gegen die USA und Mexiko.
Gelingt jetzt die Wende? DFB setzt wohl auf Nagelsmann – FC Bayern hilft mit
Mit Flick war die DFB-Auswahl bei der WM Ende 2022 in Katar bereits in der Vorrunde gescheitert, in diesem Jahr gelang in sechs Spielen nur ein Sieg beim 2:0 gegen Peru. Völler sprach von einem „WM-Ballast“, den Flick nicht habe abschütteln können.
Unmittelbar nach der heftigen Pleite gegen Japan war über etliche Namen spekuliert worden, unter anderem auch über die schier ewige Wunschlösung Jürgen Klopp, der aber an den FC Liverpool gebunden ist. Nagelsmann hatte bislang keinen neuen Verein gefunden.
Offen war die Geldfrage, weil er vertraglich mit einem gut dotierten Arbeitspapier an den Rekordmeister gebunden war. Dass eine Einigung des finanziell angeschlagenen DFB mit den Bayern möglich ist, hatte sich frühzeitig angedeutet. (epp/dpa/SID)