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„Käse, den ich nicht mehr hören kann“: Müller spricht Klartext und verteilt Seitenhieb an Havertz

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Thomas Müller geht beim DFB wieder voran. Der Kapitän gegen Frankreich will mit Siegen die Fans mitnehmen – und setzt eine Spitze gegen Teamkollege Kai Havertz.

Dortmund – Die deutsche Nationalmannschaft kann doch noch siegen. Nach vier Niederlagen und einem Remis gelang mit dem 2:1 gegen Frankreich am Dienstagabend der so wichtige Befreiungsschlag. Um eine Euphorie vor der EM 2024 in Deutschland zu entfachen und die Fans auf die Seite der Mannschaft zu ziehen, braucht es offenbar schlichtweg Siege. Daran glaubt Thomas Müller felsenfest. Der Torschütze spricht Klartext und verteilt zudem einen Seitenhieb an Teamkollege Kai Havertz.

Thomas Müller
Geboren:13. September 1989 (Alter 34 Jahre), Weilheim in Oberbayern
Verein:FC Bayern
Länderspiele:123 (45 Tore)
Größter Erfolg:Weltmeister 2014

Thomas Müller macht sich Rudi Völlers Vulkanausbruch zunutze und teilt heftig aus

Für seinen flammenden Vortrag über die Schönheit des Einfachen lieh sich Thomas Müller ein Wort aus Rudi Völlers Vulkanausbruch auf Island. Dieser „Käse“, jetzt müsse das Team die Fans zurückerobern, schimpfte Müller, werde ständig geschrieben und aus der Mannschaft sogar noch nachgesungen: „Das kann ich schon gar nicht mehr hören! Wir müssen Spiele gewinnen, fertig.“

Eine klare Spitze in Richtung Kai Havertz. Der Offensivstar vom FC Arsenal hatte vor der Japan-Pleite mit einer eigenwilligen Meinung für Aufsehen gesorgt. Havertz vermisst den Rückhalt der deutschen Fans und verwies auf die WM in Katar. „Es sollte jedem aufgefallen sein in der Nachbetrachtung der WM, dass wir nicht so viel Rückhalt hatten im Land“, so der 24-jährige. „Fußballerisch betrachtet war kein Support vorhanden, da waren wir auf uns alleine gestellt.“ Aussagen, die Müller gehörig stinken.

Thomas Müller verteilt einen Seitenhieb gegen DFB-Kollege Kai Havertz.
Thomas Müller verteilt einen Seitenhieb gegen DFB-Kollege Kai Havertz. © Michael Zemanek/Imago

„Käse, den ich nicht mehr hören kann“: Müller spricht Klartext und verteilt Seitenhieb an Havertz

Müller hatte sich im trostlosen Interviewbereich des Dortmunder Stadions bereits weggedreht, um die letzten Minuten vor seinem 34. Geburtstag im DFB-Bus zu verbringen. Aber dieses Thema regte ihn wirklich auf.

„Jeder Fan da draußen will, dass wir Spiele gewinnen. Wenn wir es nicht schaffen, können wir 14 Autogrammstunden machen und Tag der offenen Türe, dann ist nichts los!“, rief er. „Mit Erfolg begeisterst du die Menschen, weil die ins Stadion gehen und uns siegen sehen wollen. Sie wollen sich selbst und unsere Nation siegen sehen. Darum geht‘s!“

Thomas Müller bedankt sich bei Hansi Flick

Müller entpuppte sich gegen Frankreich einmal mehr als Anführer und Sieggarant der deutschen Nationalmannschaft. Der Bayern-Star erzielte bereits nach vier Minuten den Führungstreffer und war nach der frühen Auswechslung von Ilkay Gündogan der Kapitän. Dabei war Müller nur nachnominiert worden – vom ehemaligen Bundestrainer Hansi Flick.

„Erst einmal will ich mich bei Hansi und seinem Trainerteam bedanken. Es war wirklich für uns auch nicht einfach, diese Negativ-Serie zu ertragen, die wir selbst auch verantworten. Der Abschied unter der Woche war schon eine verrückte Situation und jetzt die letzten drei Tage“, erklärte Müller im ARD-Interview seine Gefühlslage und bedankte sich bei Flick, den er auch in einem Instagram-Post mit einem Hashtag würdigte. Neben Müller will sich auch Rudi Völler bei Flick bedanken und kündigt einen Anruf an.

Müller drückt nach Befreiungsschlag auf die Bremse

„Wir haben uns sicher ein bisschen mehr auf die Basics des Fußballs konzentriert, um ein Ergebnis zu machen“, sagte Müller.„Weniger die Herangehensweise: Okay, wir sind Deutschland, wir sind super Fußballer und müssen die Gegner auseinander spielen.“ So kam es am Ende einer „verrückten Woche“ zu einem „kleinen emotionalen Befreiungsschlag“, wie Müller es nannte. „So macht es Spaß, aber wir brauchen es nicht überzubewerten.“ Dem gegenüber feiert die internationale Presse schon die Rückkehr zu alter Stärke. (ck/sid)

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