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Zum Abschied vom Fritz: Verstehen Sie TuT?

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Ein brrrrrrima Typ: Fritz von Thurn und Taxis hat seine Zuhörer jahrzehntelang exzellent unterhalten.
Ein brrrrrrima Typ: Fritz von Thurn und Taxis hat seine Zuhörer jahrzehntelang exzellent unterhalten. © dpa

Beim Pokalfinale steigt der letzte Auftritt von Fritz von Thurn und Taxis als Kommentator von Sky. Zum Abschied geben wir einen Einblick in den reichen Sprachschatz des Fußball-Liebhabers.

München - Meine sehr verehrten Damen und Herren! Nun ist er also da - der Tag, der unser letztes Stelldichein mit Fritz von Thurn und Taxis im Pantoffelkino bringt. Als der Fritz im letzten August exklusiv in der tz seinen Rücktritt ankündigte, hatte er einen Traum: „Das Pokalfinale in Berlin als letztes Spiel, noch einmal mit dem FC Bayern.“ Nun haben ihn die Bayern schmählich im Stich gelassen. Doch „tt“ (so lässig signiert er seine SMS) oder auch „TuT“ (Kurzform) sitzt zum Abschied natürlich trotzdem für Sky am Mikro, und will einen letzten „Drrrrraumkommentar“ abliefern. Damit Sie, liebe Leser, auch wirklich alles „brrrrrrima“ verstehen und würdigen können, haben wir hier den kleinen Sprachführer „Sprechen Sie TuT?“ für Sie.

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Der Franzose: Sollte im Finale eigentlich von Frooonck Ribéry gespielt werden (Fritz findet französische Wörter höchst erquicklich), doch nun muss ihn Dortmunds „Dömmböllé“ vertreten. TuT etikettiert Fußballer gern mit nationalem Herkunftshinweis, wobei das genannte Land nicht zwingend mit der tatsächlichen Heimat übereinstimmen muss. Bei ihm kann jederzeit auch ein Belgier ein guter Franzose sein. Steigerungsform ist der Landeshinweis plus charakterliches Attribut. Javi Martínez, leider auch schon in Urlaub, wäre heute „der stolze Spanier“.

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Ohndré: Lieblingsvorname vom Fritz. Ihn spricht er so liebevoll aus, wie das kein ohndrér, pardon, kein anderer Kommentator hinbekommt. Gut, dass Ohndré Schürrle wieder fit ist. Ob er spielt, ist allerdings fraglich. Notfalls muss TuT in einem Sky-Reklame-Tipp auf die French Open hinweisen, wo Novak DjokoviÇ erstmals unter Anleitung von Ohndré Agassi spielt. Oder er erinnert daran, dass Ohndréas Möller einst sowohl für Dortmund als auch für Frankfurt gegen den Ball getreten hat. Ei der Daus!

Lukáš Hrádecký: Der Twitter-Fanklub vom TuT, der ihm unter dem Hashtag #FritzLove huldigt, kann jetzt schon nicht mehr erwarten, wie Fritz den Frankfurter Torwart ausspricht, und in wie vielen verschiedenen Varianten. Lukáš Hrádecký klingt wunderbar nach K.u.K.-Glorie - „und dabei ist der Mann Finne, ja ist das denn die Möglichkeit?“ Der Frankfurter Kader - Bastian Oczipka, Taleb Tawatha, Max Besuschkow oder Juan Miguel Blanco-Lopetzzzzz - gibt ohnehin viel her für #FritzSpaß. Und dann noch Andersson Ordóñez: „Vorne ein Schwede, hinten ein Ecuadorianer, was für eine Kombinatioooon!“ Oder Branimir Hrgota. Herrgott, was spielt denn der Hrgota da? Huiuiui!

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Sokratis Papastathopoulos: Fritz-Feinschmecker fiebern jetzt schon dem Moment entgegen, wenn „Zockrattis“, sein Lieblingsgrieche, in Berlin zum ersten Mal am Ball ist. Kulturell und namenstechnisch interessant beim BVB ist auch Schinschi KAGGAwa, der quirlige kleine Japaner (Japaner sind immer klein, auch wenn sie groß sind) aus Koooobe, wo sie die Rinder mit der Hand streicheln und mit Mozart beschallen, wer möchte da kein Rind sein, meine Damen und Herren? Ansonsten noch vielversprechend bei Dortmund: Obermeyang, Untermeyang, der Gabuner, der Gabunese.

Der Internationale: Eines der herrlichen alten Fritzwörter, das Sie an diesem Samstag zum letzten Mal auf dem Fernsehschirm hören werden: „Der belgische Internationale spüüüüürt, dass er das Spiel befruchten muss.“ Womöglich antichambriert Tuchel beim Unparteiischen auch so heftig, redet Fraktur mit ihm, schaut so bärbeißig, dass dem armen Mann ganz blümerant zumute wird. Donnerwetter, wird das ein Vergnügen - und mit einer Sky-Zweitkarte macht’s auch der Mutter in der Küche Spasssssss!

Live-Ticker: Frankfurt fordert Dortmund im Pokalfinale

„Meine Bea hat schon Sorge...“

Ein Jahr nach Marcel Reif (67) nimmt nun mit Fritz von Thurn und Taxis (66) auch das zweite Urgestein Abschied von Sky. Doch genau wie Reif, der mittlerweile bei Sport1 am Doppelpass-Stammtisch sitzt, will auch „TuT“ nicht ganz vom Bildschirm verschwinden. Er verriet der tz: „Wenn eine interessante Geschichte kommt, die mir Spaß macht, würde ich mir das gut überlegen. Meine liebe Frau Bea macht sich ja ein bisserl Sorgen, dass ich zu viel daheim bin.“ Nachfolger hat Sky bereits angeheuert: Frank Buschmann kommentiert ab Sommer auch Fußball. Und von Sport1 kommen Hansi Küpper sowie Jörg Dahlmann.

Hier geht es zum Live-Ticker zum Pokalfinale Borussia Dortmund gegen Eintracht Frankfurt.

Jörg Heinrich

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