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„Schande“: Mbappé bleibt bei Paris - er kassiert mehr als eine halbe Milliarde Euro

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Der Scheich und sein teuerstes Spielzeug: PSG-Klubchef Nasser Al-Khelaifi mit Kylian Mbappe.
Der Scheich und sein teuerstes Spielzeug: PSG-Klubchef Nasser Al-Khelaifi mit Kylian Mbappe. © IMAGO/Julien Mattia / Le Pictorium

Kylian Mbappé bleibt bei Paris Saint-Germain und versetzt der Fußballwelt damit einen Schock. Denn die finanzielle Dimension dieses Schritts macht sogar große Fußball-Bosse fassungslos.

Paris – Vier Sätze lang ist die WhatsApp, mit der Kylian Mbappé ein mittelschweres Erdbeben ausgelöst hat. Die Nachricht schrieb der Vorzeigekicker von Paris Saint-Germain vergangenes Wochenende an Florentino Pérez, seines Zeichens Präsident von Real Madrid und seit nunmehr über einem Jahr an den Diensten des 23-Jährigen interessiert. „Herr Florentino: Ich teile Ihnen mit, dass ich beschlossen habe, bei PSG zu bleiben. Ich möchte mich bei Ihnen für die Möglichkeit bedanken, für Real Madrid zu spielen, den Verein, den ich schon seit meiner Kindheit liebe. Ich hoffe, dass Sie Verständnis für meine Entscheidung haben werden. Ich wünsche Ihnen viel Glück für das Europapokalfinale“, so Mbappé.

Mbappes Vertrag bei PSG bis 2025 verlängert

„Mbappe verrät den weißen Klub“, schrieb die Zeitung Marca. El Mundo Deportivo hat derweil ein bisschen Häme für die Königlichen übrig: „Real schaut blöd aus der Wäsche.“

Der Wechsel ist endgültig geplatzt, am Samstag verkündete PSG zudem im Rahmen der Meisterfeier, dass Mbappés auslaufender Vertrag bis 2025 verlängert wurde. Es handelt sich um eine Operation, die insbesondere unter finanziellen Gesichtspunkten perverse Züge annimmt. Das jedenfalls berichtet Eurosport Spanien. Laut dem Portal war allein Mbappés Jawort den Parisern 300 Millionen Euro wert. Neben dem irrsinnigen Handgeld streicht der Stürmer auch noch 100 Millionen netto pro Saison ein, was das Gesamtvolumen des Deals auf insgesamt 600 Millionen ansteigen lässt – ohne Boni und Prämien.

LaLiga-Präsident Tebas nannte den Deal „eine Beleidigung für den Fußball“

Der spanischen Liga, die mit Blick auf das Vermarktungspotenzial Mbappé nur allzu gerne im Dress der Königlichen gesehen hätte, ist Kylians Korb ein Dorn im Auge. LaLiga-Präsident Javier Tebas nannte den Deal bei Twitter mit Blick auf das Financial Fairplay „eine Beleidigung für den Fußball“ und kündigte an, die Operation beim Kontinentalverband UEFA, den französischen Steuerbehörden und der EU anzeigen zu wollen. Das Financial Fairplay gibt – vereinfacht ausgedrückt – vor, dass ein Klub nicht mehr ausgeben darf, als er einnimmt. PSG hat in den vergangenen sieben Jahren laut transfermarkt.de ein Minus von 549,7 Millionen Euro verzeichnet.

Fakt ist: Paris dürfte Mbappé nicht nur dank der reichlich vorhandenen Petrodollars zu einem Verbleib überredet haben. Der französische Nationalspieler wird auch der Dreh- und Angelpunkt eines Projekts sein, dessen Ziel vor allem mit Blick auf die getätigten Investitionen zwangsläufig die Champions League sein muss. In diesem Jahr war – ausgerechnet gegen Real Madrid – bereits im Achtelfinale Schluss, weshalb Präsident Nasser Al-Khelaifi allem Anschein nach wieder in der sportlichen Führung zum Aufräumen gezwungen ist.

PSG trennt sich von Trainer Pochettino - als Nachfolger soll auch Löw im Gespräch sein

Französischen Medienberichten zufolge trennt sich PSG nach dem 5:0 (3:0) im letzten Saisonspiel gegen den FC Metz – inklusive Mbappe-Dreierpack – nicht nur von Sportdirektor Leonardo, sondern auch von Trainer Mauricio Pochettino. Der Meistertitel ist in einem Verein, der seit der Übernahme von Katar weit über eine Millarde Euro in Neuzugänge investiert hat, eben nicht mehr viel wert.

Als Nachfolger ist Christophe Galtier von OGC Nizza im Gespräch. Auch über Ex-Real-Coach Zinedine Zidane soll nachgedacht worden sein, Zizou soll jedoch nicht interessiert sein. Laut der gut informierten Zeitung L’Équipe zählt auch Joachim Löw zu den Kandidaten, auch wenn es nicht ganz klar ist, wie es um die Französischkenntnisse des Ex-Bundestrainers bestellt ist. Für einen guten Lehrer sollte in Paris aber noch Geld übrig sein… JOSE CARLOS MENZEL LOPEZ

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