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„Immer dieser Kuschel-DFB, immer alles mit Harmonie“: Babbel platzt wegen Hummels der Kragen

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Von: Alexander Kaindl

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Markus Babbel kritisierte den DFB bei Sky scharf.
Markus Babbel kritisierte den DFB bei Sky scharf. © Screenshot Sky

Der DFB muss nach dem frühen WM-Aus heftige Kritik von allen Seiten einstecken - auch von Europameister Markus Babbel. Ihn stört die Nicht-Berücksichtigung von Mats Hummels.

München - Deutschland verfolgt die WM 2022 vor dem Fernseher. Das erneute Ausscheiden in der Gruppenphase schmerzt Spieler, Trainer, Verantwortliche - und vor allem die Fans. Von sämtlichen Experten gibt es aktuell viel Kritik. Zu ihnen zählt auch Markus Babbel.

Markus Babbel
Geboren: 8. September 1972 (Alter: 50 Jahre), München
Stationen (u. a.): FC Bayern München, FC Liverpool, VfB Stuttgart
Erfolge (u. a.): Deutscher Meister, DFB-Pokalsieger, FA-Cup-Sieger, Europameister

„Immer dieser Kuschel-DFB, immer alles mit Harmonie“: Babbel platzt wegen Hummels der Kragen

Der ehemalige Abwehrspieler des FC Bayern München und des FC Liverpool war 1996 Europameister. Und aus seiner Sicht hätte Bundestrainer Hansi Flick unbedingt einen Mann mitnehmen müssen, der letztlich wohl wegen seiner Art, kritische Themen auch öffentlich anzusprechen, zuhause bleiben musste: Mats Hummels.

Dass der BVB-Star nicht dabei war, fuchste Babbel, zuletzt Trainer bei Western Sydney, gewaltig. Bei Sky sagte der 50-Jährige: „Wenn er fit war, ist er immer auf dem Platz gestanden. Jetzt wird er zu Hause gelassen, weil er vielleicht etwas unbequem ist. Das ist immer dieser Kuschel-DFB, immer alles mit Harmonie.“ Babbel habe bei dieser WM gefehlt, „nach dem Leistungsprinzip zu gehen“.

Markus Babbel mit Kritik an DFB: „Antonio Rüdiger ist für mich kein Abwehrchef, das ist ein Soldat“

Hummels spielte bisher eine durchaus ordentliche Saison und war von seiner Leistung her sicher nicht schlechter als Niklas Süle oder Nico Schlotterbeck.

Das Katar-Ticket gab es für den Weltmeister von 2014 trotzdem nicht. Für die anderen beiden schon. Babbel meinte weiter: „Antonio Rüdiger ist für mich kein Abwehrchef, das ist ein Soldat. Genauso ist ein Niklas Süle ein Soldat. Aber das sind keine Führungsspieler in dem Sinne. Da hätte ich mir einen Mats Hummels sehr gut vorstellen können.“

Im Video: Babbel sieht Deutschland weit weg von der Weltspitze

Markus Babbel: „Dann hat man Angst, dass man einem großen Namen weh tun muss“

Babbel forderte außerdem, dass es künftig nicht mehr um Namen gehen dürfe. „Ein Thilo Kehrer ist bei jedem Vorbereitungsspiel dabei und spielt dann keine Rolle. Genauso war es bei Niclas Füllkrug. Er war sehr gut in Form, aber dann hat man Angst, dass man einem großen Namen weh tun muss. Aber die Besten sollen spielen“, erklärte Babbel, „egal, ob er bei Werder Bremen, beim SV Sandhausen oder dem FC Bayern spielt. Wenn einer gut drauf ist, muss er eben auch losgelassen werden“.

Füllkrug hatte im finalen Gruppenspiel gegen Costa Rica nicht in der Startelf gestanden, Flick wurde dafür kritisiert. Neben Babbel gibt es viele weitere Ex-DFB-Stars, die nun ordentlich auf die DFB-Stars draufhauen: Weltmeister Olaf Thon kritisierte Jamal Musiala, Stefan Effenberg legte Manuel Neuer einen Rücktritt nahe. (akl/dpa)

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