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Löws schwieriges Personalpuzzle zum Confed Cup

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Joachim Löw hat die Qual der Wahl. Am Mittwoch werden die Kader der DFB-Auswahlen bekanntgegeben.
Joachim Löw hat die Qual der Wahl. Am Mittwoch werden die Kader der DFB-Auswahlen bekanntgegeben. © dpa

München - Erich Ribbeck sprach einst vom "Todeskommando" Confed Cup, Joachim Löw steht bei der Auswahl seines 23-köpfigen Kaders für die Mini-WM vor einer ähnlich schweren Aufgabe.

Update vom 17. Mai 2017: Welchen Kader nimmt Jogi Löw mit nach Russland? Hier geht‘s direkt zum Ticker zur Kaderbekanntgabe für den Confed Cup.

Update vom 16. Mai 2017: Vor der WM 2018 kommt der Confed Cup 2017 in Russland. Deutschland nimmt im Sommer als Weltmeister an diesem Turnier teil. Wir haben die wichtigsten Informationen zu diesem Wettbewerb. Bei uns finden Sie den Spielplan für den Confed Cup 2017 und den Kader von Deutschland.

Die Münchner Weltmeister um Kapitän Manuel Neuer pflegen lieber ihre geschundenen Körper, Stars wie Toni Kroos, Sami Khedira oder Mesut Özil urlauben - und dann ist da auch noch die U21-EM: Für Fußball-Bundestrainer Joachim Löw wird die Nominierung des Aufgebots für die WM-Generalprobe Confed Cup zum schwierigsten Personalpuzzle seiner elfjährigen Amtszeit. 

„Über allem steht die WM 2018. Den WM-Titel zu gewinnen, das ist mein und unser aller Ziel“, gab Löw zuletzt seine Leitlinie vor. Erfahrene Profis wie Neuers Münchner Kollegen Jerome Boateng, Mats Hummels oder Thomas Müller „brauchen die Erfahrung Confed Cup nicht mehr“, betonte Teammanager Oliver Bierhoff. Stattdessen, ergänzte Löw, könne der Confed Cup in Russland (17. Juni bis 2. Juli) für junge Spieler wichtig werden, „weil sie nicht so häufig diese internationalen Spiele haben“. 

Löw spricht deshalb gern vom "Perspektivturnier", für das er am liebsten ein Perspektivteam berufen würde. Aber: Von 16. bis 30. Juni steigt in Polen die U21-EM, laut DFB-Präsident Reinhard Grindel das "wichtigere Turnier". Beide Aufgebote werden am Mittwoch in der Frankfurter DFB-Zentrale bekannt gegeben. Knifflig: Gleich 15 Spieler, die bereits bei Löw debütiert haben, wären noch für den Nachwuchs spielberechtigt. Darunter sind gestandene Profis wie Leroy Sané, Joshua Kimmich oder Timo Werner. Leipzigs Jungstar hat den Confed Cup bereits als "nächstes Ziel" ausgegeben, auch der Schalker Max Meyer würde Russland gegenüber Polen „bevorzugen“. U21-Coach Stefan Kuntz weiß: „Über uns schwebt Jogi.“

Was ist mit Marco Reus?

Prominenter „Problemfall“ für den Bundestrainer ist indes Marco Reus. Der Dortmunder klagte, er sei in den vergangenen Sommern „immer mit Reha beschäftigt“ gewesen, BVB-Trainer Thomas Tuchel riet „angesichts der Verletzungshistorie von Marco“ zum Verzicht. Löw konterte, gerade deshalb könne Reus der Confed Cup mit Spielen in St. Petersburg, Moskau, Sotschi und Kasan „gut tun“. Das glaubt Löw auch bei Mario Gomez sowie den Weltmeistern Julian Draxler, André Schürrle und Shkodran Mustafi, die seine Mannschaft anführen sollen. 

Sicher nicht dabei sind neben Özil, den Münchner Weltmeistern sowie den Champions-League-Finalisten Kroos und Khedira die verletzten Julian Weigl und Mario Götze. Benedikt Höwedes plant eine OP. Möglich scheint, dass Löw für das Turnier mit Gruppenspielen gegen Australien, Chile und Kamerun den Bremer Max Kruse zurückholt. Außerdem dürfen weitere Leipziger wie Willi Orban oder Gladbachs Lars Stindl hoffen. 

Überraschungskandidat könnte Amin Younes werden, der mit Ajax Amsterdam in der Europa League für Furore sorgt. So oder so: Ein „Todeskommando“, wie einst DFB-Teamchef Erich Ribbeck den Confed Cup 1999 angesichts ähnlich schwieriger Personalauswahl rückblickend nennt, wird die Mini-WM für Löw nicht werden. Der Spielerpool ist heute ungleich größer. „Eine solche Auswahl an Toptalenten gab es noch nie, deshalb waren sich A-Elf und U21 noch nie so nah“, sagte Kuntz. Und so hat Löw die Qual der Wahl.

SID

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