Nach Auswechsel-Eklat: Chelsea-Keeper muss auf die Bank

Im Finale des englischen Liga-Pokals verweigerte Chelsea-Torwart Kepa Arrizabalaga seine Auswechslung. Darauf hat sein Verein nun mit einer Strafe reagiert.
Update vom 28. Februar: Kepa Arrizabalaga wurde nicht nur mit einer Geldstrafe belangt, sondern auch sportlich bestraft. Der Torhüter wurde im prestigeträchtigen Duell gegen Tottenham Hotspur in der Liga auf die Bank gesetzt. Ersatzkeeper Willy Caballero durfte von Beginn an ran. Caballero war auch derjenige, der für Kepa im Finale des Carabao Cups eingewechselt werden sollte.
Bei einem Fernsehsender erklärte Maurizio Sarri: "Ich habe mich so entschieden. Es ist ein Zeichen an die Gruppe. Wir sind eine Mannschaft, nicht 25 Einzelspieler."
Nach Auswechsel-Eklat: Empfindliche Strafe für Chelsea-Keeper
Update 26. Februar: Nach der verweigerten Auswechslung von Chelsea-Torhüter Kepa Arrizabalaga (24) im Ligapokal-Finale gegen Manchester City (3:4 i.E.) hat sein Verein reagiert - Chelsea belegte den Keeper mit einer Geldstrafe in der Höhe eines Wochengehalts. Das verkündeten die Blues am Dienstag.
Englischen Medienberichten zufolge beläuft sich die Strafe damit auf rund 220.000 Euro. Das Geld komme einer Stiftung des Klubs zugute, hieß es weiter.
Fehlende Trainer-Autorität? Nach kurioser Szene in England meldet sich Chelsea-Keeper zu Wort
Update 25. Februar 2019: Nach Trainer Maurizio Sarri hat sich nun auch Chelsea-Torwart Kepa Arrizabalaga zum Auswechsel-Eklat im Finale des englischen Liga-Pokals geäußert. "Es war zu keiner Zeit meine Absicht, den Trainer oder seine Entscheidungen zu missachten", so Kepa in seinem Twitter-Statement. Die Szenen seien stattdessen im Eifer des Gefechts missverstanden worden. "Der Trainer dachte, ich wäre nicht mehr in der Lage gewesen weiterzuspielen und ich wollte ihm nur mitteilen, dass es mir gut geht. (...) Ich habe vollsten Respekt vor dem Trainer und seiner Autorität", schloss Kepa sein Statement ab.
Kepa: Strafe für Auswechsel-Weigerung? Das sagen die Fifa-Regeln:
Von Seiten der Fifa drohen Kepa keine Konsequenzen für sein Verhalten. Sollte sich ein Spieler, der ausgewechselt werden soll, weigern, das Spielfeld zu verlassen, läuft die Partie laut den Statuten des Weltverbands ganz normal weiter. Eine persönliche Bestrafung durch den Schiedsrichter ist für ein solches Verhalten nicht vorgesehen. Wie der FC Chelsea mit der Situation umgeht, ist dem Verein allerdings selbst überlassen. Möglich wäre, dass Trainer Sarri seinem Torwart einen Denkzettel verpasst und ihn zumindest im kommenden Spiel auf der Bank sitzen lässt.
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Man City gewinnt Ligapokal - Chelsea-Spieler sorgt für Auswechsel-Eklat
London - Manchester City hat den ersten von vier möglichen Titeln in der englischen Fußballsaison gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola setzte sich am Sonntag im Ligapokal-Finale gegen den FC Chelsea mit 4:3 im Elfmeterschießen durch. Raheem Sterling verwandelte im Londoner Wembley-Stadion den entscheidenden Schuss. Nach der regulären Spielzeit hatte es 0:0 gestanden.

Man City trat zunächst ohne die deutschen Nationalspieler Ilkay Gündogan und Leroy Sané an, die erst in der Schlussphase eingewechselt wurden. Chelsea, das vor zwei Wochen in der Premier League mit 0:6 bei Man City untergegangen war, agierte lange sehr defensiv und wurde erst im Laufe der zweiten Hälfte mutiger.
Wilde Schlussphase: Kepa verweigert Auswechslung - Trainer Sarri tobt an der Seitenlinie
Die beste Chance für die Blues hatte Pedro in der 75. Minute. Doch anstatt selbst zu schießen, versuchte der Spanier erfolglos noch einmal zurück zu Eden Hazard zu passen. Zuvor hatte Man City in der 56. Minute nur kurz gejubelt. Ein Tor von Sergio Agüero wurde wegen Abseits nicht gegeben. Der Videoassistent bestätigte die Entscheidung.
In der Schlussphase kam es bei Chelsea zum Eklat. Trainer Maurizio Sarri wollte Torwart Kepa vom Platz nehmen und dafür Willy Caballero einwechseln, der im Ligapokal-Finale 2016 - damals noch im Tor von Man City - drei Elfmeter gehalten hatte. Doch Kepa verweigerte den Wechsel und Sarri tobte an der Trainerbank. Vor dem Elfmeterschießen musste Verteidiger Antonio Rüdiger den Coach zurückhalten.
Sarri äußert sich nach Abpfiff zu Auswechsel-Eklat
Nach der Partie postete der offizielle Twitter-Account von Chelsea Aussagen von Sarri, die er wohl unmittelbar nach dem Elfmeterschießen tätigte. Demnach soll es sich bei dem Auswechsel-Eklat um ein "großes Missverständnis" gehandelt haben. Sarri glaubte, sein Torhüter habe einen Krampf gehabt und hätte deswegen nicht weiterspielen können.
Weiter teilt der Klub via Twitter mit, dass es laut Sarri die richtige Entscheidung von Kepa war, weiterzuspielen. Dennoch war die Art und Weise, wie Kepa vorgegangen ist, nicht richtig und daher müsse er mit seinem Torhüter nochmal über die Angelegenheit reden.
dpa/kus