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Meyer nimmt Magath in Schutz

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Hans Meyer trainierte sehr viele Vereine in den Bundesligen, darunter Nürnberg, Gladbach und Hertha BSC. Jetzt nimmt er seinen Kollegen Felix Magath in Schutz. © getty

Nürnberg - Hans Meyer, ehemaliger Trainer von Gladbach, nimmt Felix Magath, der durch seine Art viel Kritik einstecken musste, in Schutz. Außerdem erklärt er, weshalb "Kloppo" in München vermutlich wenig Erfolg hätte.

Ex-Bundesliga-Trainer Hans Meyer hat den neuen Wolfsburger Chefcoach Felix Magath, der aufgrund seiner Machtfülle bei seinem Ex-Klub Schalke 04 kritisiert wurde, in Schutz genommen. „Es ist schon verrückt. Aber Felix ist, wie er ist. Wenn man, was in England üblich, aber in Deutschland neu ist, dem Trainer auch die Funktionen als Produktionsleiter und Manager gibt, dann könnte man wissen, dass er alleine bestimmen will“, sagte der 68-jährige Meyer im Interview mit den Nürnberger Nachrichten.

Magath sei mit einer Mannschaft gehobenen Mittelmaßes im ersten Jahr Zweiter geworden und habe jetzt das Viertelfinale der Champions League erreicht. Meyer: „Dann flickt man ihm erst am Zeug, er flieht - und dann fallen alle wirtschaftlichen Vorwürfe unter den Tisch. Was bleibt, ist der Eindruck, man habe bloß Vorwände gesucht.“

Der routinierte Fußballlehrer, Ex-Coach von Borussia Mönchengladbach, von Hertha BSC Berlin und des 1. FC Nürnberg, analysierte auch den Erfolg von Tabellenführer Borussia Dortmund unter Trainer Jürgen Klopp: „Vom BVB schwärmen alle, ich auch. Aber wie war das möglich? Als Kloppo anfing, lag der Verein am Boden. Die Erwartungen waren extrem reduziert. Dass Kloppo eine ruhige und solide Aufbauarbeit leisten konnte, war auch der zufälligen Situation geschuldet. Natürlich liefern sie gerade ein gutes Beispiel für Langfristigkeit - aber das stehst du bei Bayern so nicht durch. Vielleicht auch in Hamburg und Schalke nicht.“

Kult-Trainer! Echte Typen am Spielfeldrand

Die Voraussetzungen seien „sehr schön“. Man habe, von ganz oben bis hinunter in die dritte Liga, so viele begabte junge Spieler wie seit Ewigkeiten nicht mehr. Meyer: „Mainz, Dortmund, auch Nürnberg: Das ist doch herzerfrischend, was gerade passiert - eigentlich viel interessanter als die Momentaufnahme.“

Das heftig rotierende Trainerkarussell in der Bundesliga nimmt Meyer gelassen zur Kenntnis. „Sind wir ehrlich: Genügend Menschen sind doch saufroh, dass etwas passiert. Schulden, Wettskandal, Trainerwechsel: Die Liga hat das im immer überstanden“, äußerte er.

Ein anderer freut sich sogar über die Rückkehr von Felix Magath zum VfL Wolfsburg. Diego, der im vorigen Sommer von Juventus Turin nach Wolfsburg kam und statt um die Europapokalplätze mit dem VfL-Team gegen den Bundesliga-Abstieg kämpft, hält große Stücke auf den neuen Coach. “Für mich persönlich ist der Trainerwechsel gut. Um erfolgreich zu sein, musst du etwas riskieren. Wir waren nicht erfolgreich, also wurde etwas verändert“, sagte Diego im Interview mit der Zeitung “Die Welt“.

Bundesligatrainer und ihr Weg zur ersten Chefstelle

Der frühere Bremer hat nach eigener Einschätzung sein Potenzial in Wolfsburg nicht ausgeschöpft. “Ich kann noch viel mehr für die Mannschaft machen, meine glänzende Form habe ich noch nicht gefunden“, gab er selbstkritisch zu. In den letzten sieben Spielen will er sich auf das Ziel Klassenverbleib konzentrieren. “Mit 38 Punkten können wir meiner Meinung nach aus eigener Kraft in der Liga bleiben. Wenn wir in der Bundesliga bleiben, können wir uns für die nächste Saison ganz andere Ziele setzen. Bis dahin ist jeder Sieg wichtig“, erklärte Diego.

sid/dpa

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