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Pyro-Skandal in Rostock: Chaoten sperrten die Polizei aus

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Nach Pyro-Skandal: Polizei wirft Hansa-Offiziellen Mitwisserschaft vor
Beim DFB-Pokalspiel zwischen Hansa Rostock und Hertha BSC Berlin war es zu Ausschreitungen der Hansa-Anhänger gekommen. © dpa

Beim DFB-Pokalspiel zwischen Hansa Rostock und Hertha BSC Berlin war es zu Ausschreitungen samt des Einsatzes von Pyro-Technik gekommen. Nun erhebt die Polizei Vorwürfe gegen Hansa-Offizielle.

News vom 15. August 2017 - 16.55 Uhr:

Eine versperrte Tür zur Rostocker Fan-Tribüne war der Grund für das zurückhaltende Auftreten der Polizei während der Ausschreitungen beim DFB-Pokalspiel zwischen Hansa Rostock und Hertha BSC am Montag. Wie eine Polizeisprecherin am Dienstag erklärte, haben die Beamten versucht, durch einen Tribünenzugang in den Block zu gelangen, als Fußball-Chaoten während der zweiten Halbzeit ein 30 Meter langes Hertha-Banner anzündeten. Die Tür sei jedoch mit einem Schloss von innen verriegelt worden. „Wir sind da nicht reingekommen, es ist ganz einfach so“, sagte die Sprecherin. Später sei die Tür gewaltsam geöffnet worden.

Durch die Sitzreihen hätten die Beamten nicht vorgehen können, sagte sie. „Ein Eingriff auf einer vollen Tribüne, auf der auch Unbeteiligte sind, ist immer das letzte Mittel.“ Nun würden Videoaufzeichnungen ausgewertet.

In der ersten Halbzeit hatten zunächst Berliner Fans Pyrotechnik abgebrannt. In der zweiten Hälfte hätten dann Hansa-Anhänger das laut Polizei im Jahr 2014 gestohlene Banner angezündet. Das Feuer hatte auch auf Sitzschalen des Ostseestadions übergegriffen. Die Partie musste über eine Viertelstunde unterbrochen werden. Das Spiel gewann der Bundesligist aus Berlin mit 2:0.

News vom 15. August 2017 - 16.10 Uhr:

Der FC Hansa Rostock hat Kritik der Polizei nach den Ausschreitungen beim DFB-Pokalspiel gegen Hertha BSC (0:2) zurückgewiesen. „Schuldzuweisungen und pauschale Verurteilungen von Vereinsmitarbeitern und Vereinsoffiziellen unmittelbar in der Nacht der Ereignisse sind sicherlich in keiner Weise hilfreich, dienlich und gerechtfertigt“, wird Hansas Vorstandschef Robert Marien in einer Vereinsmitteilung am Dienstag zitiert. Marien reagierte damit auf Äußerungen des Chefs der Rostocker Polizeiinspektion, Michael Ebert.

In der Stellungnahme distanzierte sich Hansa-Chef Marien erneut von den Vorfällen im Spiel gegen den Bundesligisten. „Gewalt und Vandalismus haben nach unserem Verständnis nichts mit Fußball und schon gar nichts mit dem Support des eigenen Vereins zu tun“, meinte er.

Nach Pyro-Skandal: Polizei wirft Hansa-Offiziellen Mitwisserschaft vor

Rostock - Nach den Ausschreitungen während des DFB-Pokalspiels zwischen Hansa Rostock und Hertha BSC hat der Chef der Rostocker Polizeiinspektion Vorwürfe gegen Vereinsoffizielle von Hansa Rostock erhoben. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten Hansa-Anhänger im Rostocker Ostseestadion am Montag ein 2014 gestohlenes Hertha-Banner von 30 Meter Länge verbrannt. Es liege „die Vermutung nahe, dass das Banner über vereinseigene Strukturen und mit Wissen von Vereinsoffiziellen ins Stadion gelangen konnte“, sagte Polizeichef Michael Ebert. Belege nannte die Polizei zunächst nicht. Auch Sitzschalen und Fanutensilien der Berliner gingen in Flammen auf.

Hansa-Offizielle hätten die Polizei vor dem Spiel informiert, dass sich das Banner bereits im Stadion befinde, erklärte die Polizei. Bei einer daraufhin durchgeführten Suchaktion durch Polizisten und Ordner sei jedoch nichts gefunden worden. Da für die Aktion laut Polizei auswärtige Ordner eingesetzt wurden, könne nahezu ausgeschlossen werden, dass diese das Banner selbst ins Stadion gebracht hätten oder es bei den Kontrollen unentdeckt geblieben sei, hieß es.

dpa

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