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BVB-Jugendtrainer mischt mit Ghana WM in Katar auf - „Otto kann auch Bundesliga“

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Von: Johannes Ohr

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Asamoah (li.) und Addo duellierten sich früher mit Schalke und Dortmund in der Bundesliga
Asamoah (li.) und Addo duellierten sich früher mit Schalke und Dortmund in der Bundesliga. © Imago

Sonst Talente-Trainer bei Borussia Dortmund - nun mit Ghana bei der WM: Otto Addo hat mit seiner Auswahl Chancen auf das Achtelfinale. Kumpel Gerald Asamoah ist voll des Lobes.

München - Ein Dortmunder mischt mit Ghana die WM 2022 auf! Gegen Uruguay kämpft Otto Addo am Freitag (16 Uhr) um den Einzug ins Achtelfinale. Addo ist Ghanas Nationaltrainer – und der Kumpel von Schalke-Teammanager Gerald Asamoah. Beide spielten einst bei Hannover 96 zusammen. Das tz-Interview. 

Wie sehr freuen Sie sich mit Otto?

Gerald Asamoah: Riesig! Otto (gleichzeitig Talente-Trainer beim BVB, d.Red.) macht einfach einen überragenden Job. Wenn du als Nationaltrainer nach Ghana kommst, kriegst du sehr viel Gegenwind. Er wurde anfangs nicht richtig akzeptiert. Die Denkweise war: Der hat keine Ahnung, der trainiert in Dortmund ja nur die Talente! Es ist eine Genugtuung zu sehen, dass er seine Linie durchzieht und Erfolg hat. Ich ziehe den Hut vor ihm!

Sind Sie stolz auf ihn?

Asamoah: Total. Er wird ja auch in Deutschland unterschätzt. Ich weiß aber, was er kann. Die WM ist jetzt seine große Chance, sich als Trainer auf ganz großer Bühne zu zeigen.

Hat er als solcher das Zeug für die Bundesliga?

Asamoah: Als Dortmund unter Edin Terzic Pokalsieger wurde, war Otto sein Co-Trainer. Das wird oft vergessen. Jetzt werden die Leute auf ihn aufmerksam. Man erkennt seine Handschrift auf dem Platz. Ich bin total davon überzeugt, dass Otto auch in Deutschland als Trainer Erfolg haben wird.

Jetzt geht es ausgerechnet gegen Uruguay um den Einzug ins Achtelfinale. Gegen die Südamerikaner schied Ghana bei der WM 2010 dramatisch im Viertelfinale aus…

Asamoah: Ja, Luis Suarez hat das mögliche Siegtor für Ghana in der 120. Minute mit der Hand verhindert. In Ghana ist jetzt schon richtig was los, alle freuen sich auf dieses Spiel. Klar hat Uruguay Qualität. Aber wenn Ghana die Euphorie mitnehmen kann, ist ein Sieg definitiv drin.

WM 2022: Asamoah lobt Kumpel Addo - und äußert sich über Chancen der DFB-Auswahl

Wie bewerten Sie die WM-Leistungen der DFB-Elf?

Asamoah: Gegen Japan hatte man schon den Eindruck, dass die Jungs vielleicht unterbewusst dachten: die hauen wir schon noch weg – und dann wirst du plötzlich kalt erwischt. Gegen Spanien hat man dann gesehen, dass sie wollten. Die Aggressivität war höher, Leon Goretzka ist da vorbildlich vorangegangen. Das hat die Mannschaft gebraucht, um wieder in die Spur zu kommen.

Und dann kommt Niclas Füllkrug und knallt den Ball zum Ausgleich rein – hat er den Unterschied ausgemacht?

Asamoah: Mit seiner Art und Weise hat er dem Spiel unglaublich gut getan. Er wollte sein Tor unbedingt machen. Wie er Musiala in der Situation wegschiebt um den Ball selbst reinzujagen, zeigt, was für ein toller Stürmer er ist.

Muss er – als klassischer Mittelstürmer – gegen Costa Rica von Anfang an ran?

Asamoah: Ein Stoßstürmer lauert immer auf eine Möglichkeit, den kannst du in jeder Situation suchen. Dadurch bekommst du mehr Chancen. Ich denke, gegen Costa Rica passt er gut in die Mannschaft.

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