RB Leipzig: Jesse Marsch gefeuert! Bundesligist wirft Trainer raus

Nach wenigen Monaten ist die Zusammenarbeit schon wieder beendet! Die nächste Trainer-Entlassung in der Fußball-Bundesliga gibt es in Leipzig - Jesse Marsch ist seinen Job los.
Leipzig - Das ging schnell! Fußball-Bundesligist RB Leipzig hat Trainer Jesse Marsch entlassen. Das gab der Verein am Sonntagvormittag, zwei Tage nach der 1:2-Pleite gegen Union Berlin, bekannt. Der Vizemeister hat damit auf den bislang enttäuschenden Saisonverlauf reagiert - die Sachsen hinken ihren Ansprüchen weit hinterher, sind aktuell nur Elfter und haben sogar einen Punkt weniger als Aufsteiger Bochum.
Die jüngste Niederlage war die dritte in Folge im deutschen Fußball-Oberhaus. Zwischenzeitlich hatte man in der Champions League zwar mit 5:0 gegen Brügge gewonnen, das Aus in der Gruppenphase war jedoch schon zuvor besiegelt. Nach der Pleite am Freitag kamen schnell Gerüchte auf, dass die Führungsriege um Oliver Mintzlaff wohl über eine Entlassung Marschs nachdenke - nur zwei Tage später ist das Aus des 48-Jährigen besiegelt.
RB Leipzig trennt sich von Trainer Jesse Marsch
Der US-Amerikaner war erst im vergangenen Sommer nach Leipzig gekommen, um den nach München abgewanderten Julian Nagelsmann zu ersetzen. Marsch hatte in Berlin ebenso wie sein Co-Trainer Achim Beierlorzer wegen einer Corona-Quarantäne gefehlt. Verantwortlicher Coach war der zweite Assistent Marco Kurth gewesen.
Als ehemaliger Coach von Schwesterklub Red Bull Salzburg wollte er wieder etwas weg vom Ballbesitz hin zum RB-typischen Pressing-Fußball. Doch auf dem Platz war ein klares Konzept nicht zu erkennen, gegen die enormen Leistungsschwankungen des stark besetzten Kaders fand Marsch auch keine Lösungen. Dass er manch einen Leistungsträger immer wieder auf die Bank verbannte, sorgte bei vielen Beteiligten ebenfalls für Irritationen.
Achim Beierlorzer wird Interimstrainer bei RB Leipzig
Interimsweise wird Beierlorzer nun die Mannschaft übernehmen. Weiter hieß es in der Pressemitteilung der Bullen: „Eine Nachfolgelösung für Jesse Marsch wird zeitnah präsentiert.“ RB Leipzig muss schon am Dienstag in der Champions League gegen Manchester City ran. Nur mit einem Sieg erreicht man aus eigener Kraft das Minimalziel Europa League. Falls Brügge allerdings gegen Paris verliert, könnte Leipzig auch gegen die Citizens unterlegen sein und würde die Gruppe somit auf Platz drei abschließen.
Geschäftsführer Mintzlaff sagte zur Marsch-Entlassung: „Die Trennung von Jesse Marsch ist uns nicht leichtgefallen, denn ich schätze Jesse als Mensch und Trainer sehr. Es ist schade, dass es in dieser Konstellation nicht wie erhofft geklappt hat und dieser Schritt nun notwendig wurde, weil leider die gewünschte Entwicklung und somit auch die notwendigen Ergebnisse für unsere Saisonziele ausgeblieben sind. Aktuell laufen wir unseren eigenen Ansprüchen hinterher und wollen jetzt mit dieser Entscheidung einen neuen Impuls setzen. Unabhängig davon sehe ich aber nun auch unsere Spieler in der Pflicht und erwarte von unserer sportlich durchaus sehr starken Mannschaft, dass sie konstanter als zuletzt ihr Potenzial und ihre Qualität auf dem Platz abruft.“ (akl/sid)