Serie A: Geschichte, Vereine, Meister – alle Infos zur Fußball-Liga in Italien

Alle Infos zu der italienischen Serie A.
Rom – Seit 1898 wird der italienische Fußballmeister in der „Lega Nazionale Professionisti Serie A“, kurz einfach Serie A, ermittelt. Die Liga ist die höchste Fußballliga in Italien und untersteht der „Federazione Italiana Giuoco Calcio“, dem italienischen Fußballverband. Aktuell spielen 20 Mannschaften in der Serie A.
Serie A – Die Anfangszeiten
Die erste überregionale Fußballmeisterschaft Italiens in der Serie A wurde am 8. Mai 1898 in Italien ausgetragen. An der Meisterschaft nahmen die vier Regionalmeister Internazionale Torino, FC Torinese, Ginnastica Torino sowie der spätere Meister CFC Genua teil. Bis 1916 wurde die italienische Meisterrunde in diesem Format fortgeführt, ehe sie wegen des Ersten Weltkriegs bis 1919 pausieren musste. Nachdem die Meisterschaft nach dem Ende des Kriegs wieder fortgesetzt wurde, nahm das Interesse am Fußball in der Bevölkerung stark zu. Durch neu gewonnenes Kapital entwickelten sich in den 1920er Jahren so die ersten professionellen Fußballvereine Italiens.
Ab 1929 wurde der Spielmodus der Serie A reformiert. Ab sofort wurde die italienische Meisterschaft zwischen allen teilnehmenden Teams und nicht mehr wie zuvor nur unter den Regionalmeistern ausgetragen. Damit verlängerte sich auch die Länge der Saison und Spielzeiten wurden erstmals nicht mehr innerhalb eines Kalenderjahres, sondern über den Jahreswechsel hinaus ausgetragen. Wegen des Zweiten Weltkriegs musste die Serie A zwischen 1944 und 1946 erneut unterbrochen werden.
Serie A – Die weiteren Entwicklungen in der Liga
In den folgenden Jahren entwickelte sich die Serie A Stück für Stück weiter. So wurde ab der Saison 1956/57 erstmals eine Partie der Liga live im italienischen Fernsehen übertragen. Ab der Saison 1967/68 spielten nicht mehr wie zuvor 18, sondern nur noch 16 Mannschaften in der Liga. Erst 1987 wurde die Liga wieder auf 18 Mannschaften erweitert. Seit der Saison 2004/05 spielen 20 Mannschaften in der Serie A.
Um die italienische Nationalmannschaft zu stärken, durften zwischen 1966 und 1980 außerdem keine Ausländer in der Serie A spielen. Einige Vereine umgingen diese Sperre allerdings, indem sie ausländische Spieler einbürgerten.
Serie A – Die Liga in ihrer heutigen Form
Heutzutage spielen insgesamt 20 Vereine in der Serie A. Der Spielplan sieht vor, dass jedes Team zweimal gegen jedes andere Team spielt, einmal im eigenen und einmal im fremden Stadion. Eine Saison beginnt in der Regel im September und endet nach einer kurzen Winterpause über Weihnachten im Mai. Der Meister der Serie A erhält einen Pokal mit dem Namen „Scudetto“, was übersetzt „kleiner Schild“ bedeutet. Die Teams, die am Ende der Saison in der Tabelle auf Platz eins bis vier landen, qualifizieren sich automatisch für die UEFA Champions League, die fünft- und sechstplatzierte Mannschaft nimmt an der Europa League teil.
Die letzten drei Teams steigen zudem in die Serie B ab. Anders als zum Beispiel in der Bundesliga entscheidet bei Punktgleichheit von zwei oder mehreren Teams in der Abschlusstabelle nicht das Torverhältnis, sondern der direkte Vergleich. Das größte Stadion in der Serie A ist das Giuseppe-Meazza-Stadion in Mailand mit 75.923 Plätzen vor dem Stadio Olimpico in Rom (72.698 Plätze) und dem Stadio Diego Armando Maradona in Neapel (54.726 Plätze).
Serie A – Die größten Tragödien und Skandale in der Geschichte der Liga
Nachdem die Serie A nach der Pause wegen des Zweiten Weltkriegs ab 1946 wieder fortgesetzt werden konnte, dominierte der Verein AC Turin die Liga. Allerdings starb mit einer Ausnahme das gesamte Team am 4. Mai 1949 bei einem Flugzeugabsturz. Dieser Flugzeugabsturz ist die erste große Tragödie in der Geschichte der Serie A.
Einer der größten Skandale der Liga spielte sich in den frühen 1980er Jahren ab. Da viele italienische Vereine stark verschuldet waren, suchten sie nach Wegen, um ihre finanzielle Situation zu verbessern. Die starken Schulden entstanden unter anderem deshalb, weil in Italien, anders als in anderen europäischen Ligen wie der Bundesliga, Trikotwerbung noch nicht erlaubt war, weshalb den italienischen Vereinen im Vergleich zu der europäischen Konkurrenz eine große Einnahmequelle fehlte. Aus dieser Situation heraus entwickelte sich durch das absichtliche Beeinflussen von Spielen ein Wettskandal, in dessen Folge der AC Mailand und Lazio Rom in die Serie B zwangsabsteigen mussten.
Serie A – Die Liga in einer tiefen Wettskandal-Krise
Zwar entspannte sich die finanzielle Situation durch die neu eingeführte Trikotwerbung oder Pay-TV-Einnahmen in den folgenden Jahren etwas, doch gelöst ist das Problem in der Serie A bis heute nicht. So kam es in der Vergangenheit immer wieder zur Lizenzverweigerung für stark verschuldete Vereine, unter anderem beim AC Turin, beim AC Parma, beim AC Florenz und beim SSC Neapel.
Der größte Skandal der Serie A folgte 2006, als aufgedeckt wurde, dass in der Saison 2004/05 und 2005/06 mehrere Spiele durch Schiedsrichter-Absprachen systematisch geschoben wurden. Insgesamt neun Vereine sowie mehrere Funktionäre und Schiedsrichter waren in dem Skandal verwickelt. Als Folge des Skandals wurden mehrere Funktionäre und Schiedsrichter gesperrt und die verwickelten Vereine mit einem Punktabzug bestraft. Am härtesten traf es Juventus Turin. Dem italienischen Rekordmeister wurden zwei Meistertitel aberkannt und der Verein musste in die Serie B zwangsabsteigen.
Serie A Die erfolgreichsten Teams in Italien
Die mit Abstand erfolgreichste Mannschaft in der Serie A ist Juventus Turin. Das Team gewann zwischen 1905 und 2020 insgesamt 36 Meistertitel und ist damit der absolute Rekordmeister der italienischen Liga. Auf Platz zwei in der Liste der Teams mit den meisten italienischen Meisterschaften folgen die beiden Mailänder Clubs AC Mailand und Inter Mailand mit jeweils 18 Titeln.
Auch in der ewigen Tabelle der Serie A liegt Juventus mit großem Abstand auf dem ersten Platz. Das Team fuhr in 2.924 Spielen ganze 5.618 Punkte ein. Auf Platz zwei in der ewigen Tabelle folgt mit 5.231 Punkten in 2.962 Spielen Inter Mailand vor dem Lokalrivalen AC Mailand auf Platz drei, der in 2.902 Spielen 5.047 Punkte sammelte.
Serie A – Die größten Ikonen der Liga
Der Rekordspieler der Serie A ist mit 653 Einsätzen der fünffache Welttorhüter Gianluigi Buffon (*28.01.1978), der in der Serie A für den AC Parma und Juventus Turin spielte. Buffon sicherte sich den Rekord im September 2019 und löste damit den vorherigen Rekordspieler Paolo Maldini (*26.06.1968) ab. Maldini spielte in seiner gesamten Karriere nur für den AC Mailand auf und lief zwischen 1984 und 2009 insgesamt 647-mal in der Serie A auf. Damit ist der ehemalige Innenverteidiger bis heute der Spieler mit den zweitmeisten Einsätzen in der italienischen Liga.
Die drittmeisten Einsätze in Italiens höchster Spielklasse absolvierte Francesco Totti (*27.09.1976), der genau wie Maldini in seiner gesamten Profikarriere nur für einen Verein, nämlich für den AS Rom auflief. Außerdem ist Totti mit 250 Toren der zweitbeste Torschütze in der Geschichte der Serie A. Vor ihm liegt lediglich Silvio Piola (*29.09.1973, †1996) mit 274 erzielten Treffern.
Serie A – Die Teams in der Saison 2020/21
In der Saison 2020/21 spielen die folgenden 20 Teams in der Serie A:
- Atalanta Bergamo
- Benevento Calcio
- FC Bologna
- Cagliari Calcio
- FC Crotone
- AC Florenz
- CFC Genua
- Sampdoria Genua
- AC Mailand
- Inter Mailand
- SSC Neapel
- Parma Calcio
- AS Rom
- Lazio Rom
- US Sassuolo Calcio
- Spezia Calcio
- FC Turin
- Juventus Turin
- Udinese Calcio
- Hellas Verona