Ausschreitungen bei Frankfurts Europapokal-Party: „Angriffe mit Pyrotechnik“
Das Team der Eintracht ist nach dem Europa-League-Triumph wieder in Frankfurt gelandet. In einem Autokorso ging es quer durch die Stadt zum Römer - alle News im Ticker.
- Das Team von Eintracht Frankfurt ist nach dem Europa-League-Sieg wieder in der Heimat gelandet - nach einer rauschenden Partynacht in Sevilla
- In Frankfurt bereiteten 200.000 Fans der Mannschaft einen frenetischen Empfang - zunächst während des Autokorsos, dann am Römer.
- Beim Jubel über das 1:1 waren zwei Fans von der Tribüne gestürzt
Update, 20. Mai, 7.55 Uhr: Zehntausende Eintracht-Fans feierten am Donnerstag am Frankfurter Römer ihre Mannschaft nach dem Europa-League-Triumph am Mittwoch. Dabei kam es zu Ausschreitungen zwischen „gewaltsuchenden Jugendlichen“ und der Polizei, wie diese in der Nacht auf Freitag vermeldete. So soll die Gruppe Polizisten am Paulsplatz mit Glasflaschen sowie Reizgas attackiert worden sein, woraufhin der Platz geräumt wurde. Dabei wurden laut Polizei einige Täter festgenommen.
Der Großteil der Feiernden soll sich allerdings friedlich verhalten haben. Unter Einsatz von Pyrotechnik und sogenannten Rauchtöpfen hatten die Fans vor der Räumung des Platzes mit dem Team gefeiert. Dabei soll nach Polizeiangaben ein Feuerwerkskörper direkt in die Menschenmenge geflogen sein. Auch die Eintracht-Profis zündeten zahlreiche Leuchtfackeln auf dem Rathausbalkon.
„Es gab Angriffe auf Beamte etwa mit Pyrotechnik“, bestätigte ein Beamter am Donnerstagabend der dpa, zudem seien drei seiner Kollegen leicht verletzt worden. „Wir haben alles im Griff, aber es ist nicht schön.“ Auf Twitter teilte die Frankfurter Polizei mit: „Unsere Einsatzkräfte werden konsequent gegen Gewalttäter vorgehen“.
Eintracht feiert Europapokalsieg mit den Fans am Frankfurter Römer - „Ich bin überwältigt“
Update vom 19. Mai, 21.39 Uhr: Nach fast vier Stunden Autokorso sind die Spieler von Eintracht Frankfurt am Römer angekommen. Die Fahrt vom Flughafen zum Wahrzeichen der Mainmetropole wurde zu einer einzigen Triumph-Fahrt. Schätzungsweise 200.000 Menschen feierten Trainer Glasner und seine Schützlinge und trieben dem einen oder anderen im Eintracht-Tross sogar Tränen in die Augen. „Wie sich die Menschen freuen ist das Schönste an dem Erfolg“, betonte Glasner.

Vereinslegende Karl-Heinz Körbel schüttelte angesichts des überwältigenden Empfangs immer wieder ungläubig den Kopf. „Was hier abläuft sprengt alle Grenzen. Das geht in die Geschichte von Eintracht Frankfurt ein. Diese Fankultur ist einzigartig“, sagte er.
„Ich bin überwältigt“, sagte Publikumsliebling Martin Hinteregger, der wie die anderen Profis das Bad in der Menge genoss.
Unwetter überrascht Fans von Eintracht Frankfurt am Römer
Update vom 19. Mai, 19.48 Uhr: Zehntausende Fans warteten am Donnerstagabend auf dem Römerberg auf ihre Eintracht, als der Himmel plötzlich seine Schleusen öffnete. Der DWD hatte zuvor vor Unwettern in Frankfurt gewarnt. Die Feiernden wurden von den wolkenbruchartigen Regenfällen überrascht, ließen sich die Stimmung aber nicht vermiesen.
In strömendem Regen stimmten sie umso lauter Fangesänge wie „Wir sind alle Frankfurter Jungs“ oder „Hier regiert die SGE“ an. Einige zündeten Pyrotechnik während sie auf die Mannschaft warteten.
Der Autokorso vom Flughafen Richtung Innenstadt ging nur schleppend voran. Immer wieder blieb er stehen, weil Spieler Selfies mit Fans machten.
Rund um den Römer und in anderen Teilen Frankfurts kam es wegen des Autokorsos zu erheblichen Verkehrsbehinderungen und Staus. Die Stationen des ÖPNV waren im Umfeld gesperrt und Parkhäuser geschlossen worden.
Eintracht-Party endet nach Europa-League-Sieg erst am Morgen im Hotelpool
Update vom 19. Mai, 18.55 Uhr: Die große Party der Eintracht geht in die nächste Runde. Nach der Landung am Frankfurter Flughafen ging es für die Mannschaft in mehreren Cabrios quer durch die Stadt zum Römer. Dort hatten sich schon Stunden zuvor zigtausende Menschen eingefunden, um den Sieg gegen die Glasgow Rangers im Finale der Europa League mit dem Team zu feiern.

Offenbar ging es bereits in Sevilla in einem Nobel-Club ordentlich zur Sache. „Es war feucht-fröhlich und ging bis sechs Uhr in der Früh“, berichtete Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann nach der Landung. Die Sause endete offenbar erst im Hotelpool.
Und selbst der sonst so beherrschte Trainer Oliver Glasner mutierte zum Feierbiest. „Ich lasse die Sau raus und feiere jetzt bis Samstag durch - und am Sonntag gehe ich in den Urlaub“, verkündete der Österreicher.
Frankfurt-Fan stürzt beim Jubel von der Tribüne: Operation am Donnerstag
Update vom 19. Mai, 13.57 Uhr: Ein Fan von Eintracht Frankfurt hat sich nach Medienberichten während des Europa-League-Finales gegen die Glasgow Rangers in Sevilla bei einem Sturz von der Tribüne erheblich verletzt. Wie die „Bild“-Zeitung am Donnerstag berichtete, soll sich der Anhänger von den Frankfurter Ultras einen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen haben. Er sollte dem Bericht zufolge noch am Donnerstag nach Frankfurt gebracht und dort operiert werden.
Wie die „Hessenschau“ berichtete, musste der Fan mehrere Minuten am Spielfeldrand behandelt werden. Danach wurde er mit einer Trage abtransportiert. Wegen des Vorfalls hatten die Frankfurter Anhänger zwischenzeitlich ihre lautstarke Unterstützung für ihr Team fast gänzlich eingestellt.
Dem Fußball-Bundesligisten lagen dazu keine Informationen vor, teilte ein Vereinssprecher auf dpa-Anfrage am Donnerstag mit.
Europa-League-Finale: Zwei Frankfurter Anhänger stürzen beim Torjubel von der Tribüne
Update vom 18. Mai, 22.42 Uhr: Wie RTL-Kommentator Marco Hagemann während des Spiels informiert, sollen zwei Frankfurter Fans im Stadion von der Tribüne gefallen sein. Dies soll beim Jubel zum 1:1-Ausgleich nach knapp siebzig Spielminuten passiert sein, dem Privatsender zufolge werden die beiden Anhänger behandelt. Darum wurde der Support im Fanblock der SGE streckenweise eingestellt.
Update vom 18. Mai, 21.56 Uhr: Etwa 10.000 Eintracht-Fans bekamen Karten für die Fankurve im Estadio Ramón Sánchez Pizjuan. Womit die SGE-Anhänger allerdings nicht gerechnet hatten: bei über 30 Grad Celsius blieben die Verkaufsstände im Stadion zu. Das meldete das Bündnis Aktiver Fußball-Fans auf Twitter am Mittwochabend.
Spanische Polizei entfernt teile der SGE-Choreographie - Eintracht-Fans reagieren sofort
Update vom 18. Mai, 21.13 Uhr: Unmittelbar vor dem Spielbeginn des Europa-League-Endspiels in Sevilla zwischen Eintracht Frankfurt und den Glasgow Rangers ärgerten sich die SGE-Fans. Grund dafür war, dass die Choreographie, die Bild zufolge im Vorfeld mit sieben LKW nach Sevilla transportiert worden war, unvermittelt durch die spanischen Polizeieinheiten weggerissen wurde. Anscheinend hatte die Choreographie die UEFA-Banner verdeckt. Die Frankfurter Fans reagierten ähnlich destruktiv und begannen, die UEFA-Werbebanner im Stadion zu entfernen.

Update vom 18. Mai, 20.24 Uhr: Nach Informationen von Sky Sport News wurde ein Frankfurter Fan ohne ersichtlichen Grund von einem spanischen Polizeibeamten mit einem Knüppel attackiert. Der Polizist habe „wohl einen schlechten Tag gehabt“, hieß es auf dem Sportsender. Für ihre Zimperlichkeit waren die spanischen Beamten noch nie bekannt.
Ausschreitungen zwischen Eintracht- und Rangers-Fans in Sevilla - Fäuste und Stühle fliegen
Update vom 18. Mai, 19.08 Uhr: Bereits am Nachmittag gab es Berichte über körperliche Auseinandersetzungen zwischen Fans von Eintracht Frankfurt und den Glasgow Rangers. Im Laufe des Abends erschienen weitere Videos von Ausschreitungen in der Innenstadt von Sevilla. Auf der Straße Avenida de Menéndez Pelayo, keine zwei Kilometer vom heutigen Spielort entfernt, kam es zu Kämpfen, bei denen auch Terrassenstühle der umliegenden Restaurants geworfen wurden. Dies belegen mehrere Videos, die auf Twitter geteilt wurden.
Update vom 18. Mai, 18.55 Uhr: Vor 42 Jahren holte die Frankfurter Eintracht ihren letzten internationalen Titel. Im UEFA-Pokal-Finale besiegten die Hessen Mönchengladbach in Hin- und Rückspiel. Damals mit dabei war Karl-Heinz „Charly“ Körbel, bis heute Bundesliga-Rekordspieler. „Ich bin jetzt 50 Jahre dabei, aber so etwas habe ich noch nie erlebt“, sagte der 602-fache Eintracht-Spieler Körbel wenige Stunden vor dem Anpfiff über das Fanaufkommen beim Finale.
„Natürlich denken wir heute an die beiden, die mit der Eintracht große Erfolge gefeiert haben. Wir werden sie nie vergessen“, rief er den tausenden nach Sevilla gereisten Eintracht-Anhängern zu. Nun sei die Zeit für neue Helden. Für die letzte Heldentat müssen nun die Glasgow Rangers besiegt werden.
Eintracht-Präsident Peter Fischer trinkt vor dem Finale mit den SGE-Anhängern
Update vom 18. Mai, 17.51 Uhr: Eintracht-Präsident Peter Fischer sprach bereits in Sevilla zu den mitgereisten SGE-Fans. Bei den hochsommerlichen Temperaturen um die 35 Grad half es nichts, der 66-Jährige musste sich die Kehle mit spanischem Dosenbier kühlen. Bereits in Barcelona hatte Fischer, der seit 2000 Eintracht-Präsident ist, mit den Anhängern getrunken. Nun wärmte er sich erneut inmitten der Fans auf - mit einem Bier der lokalen Brauerei Cruzcampo.
Update vom 18. Mai, 16.39 Uhr: Wenn Eintracht Frankfurt am heutigen Abend in Sevilla um die Europa-League-Trophäe spielt, darf einer nicht fehlen: Vereinspräsident Peter Fischer. Der 66-Jährige wurde beim Fan-Event der Frankfurter am Prado de San Sebastián in der Innenstadt Sevillas bereits mit dem Kultgesang „Peter gibt ein‘ aus“ begrüßt und feiert - wie bereits in Barcelona - mit den Fans seiner Eintracht.
Eintracht-Präsident Fischer schimpft vor dem Europa-League-Finale über „Micky-Maus-Stadion“
Angesichts der Fanmassen aus Deutschland und Schottland, die derzeit die andalusische Metropole fluten, hätten rund 200.000 Tickets verkauft werden können. Dies kommentierte Fischer auf dem Fanfestival mit den Worten: „Es sind 190.000 Fans, die wir nicht in dieses Micky-Maus-Stadion kriegen“. Tatsächlich ist das Estadio Ramón Sánchez Pizjuan mit knapp unter 44.000 Plätzen das kleinste der drei großen Fußballstadien in der Stadt. Somit werden mehr als 100.000 der rund 150.000 angereisten Anhänger beider Finalisten das Spiel nicht vor Ort verfolgen können.
Update vom 18. Mai, 15.17 Uhr: Jetzt gibt es erste Erkenntnisse zu dem Vorfall aus der Nacht zum Mittwoch, als vermutlich Fans der Eintracht einige Anhänger der Schotten angegriffen haben sollen.
Fan-Chaos vor Europa-League-Finale? Erste Festnahmen nach „massivem Kampf“
Vor der Kathedrale von Sevilla habe eine Gruppe von 200 Frankfurter Fans Anhänger des Final-Gegners attackiert, hieß es weiter. Es habe einen „massiven Kampf“ gegeben. Als die Frankfurter Fans die Polizei kommen sahen, ergriffen sie demnach die Flucht. Nach Angaben der Polizei wurde niemand schwer verletzt, ein Rangers-Fan erlitt jedoch eine Verletzung am Kopf.

Update vom 18. Mai, 14.18 Uhr: Noch sind es sieben Stunden, bis das Finale im Estadio Ramón Sánchez Pizjuán angepfiffen wird. Aber schon jetzt feiern zehntausende in Sevilla. Auf mehreren Fanfesten im Zentrum der Metropole in Andalusien stimmten sich Schotten und Deutsche lautstark und voller Vorfreude auf den Fußball-Showdown am Mittwochabend ein.
„Wir sind voller Vorfreude, weil es für diesen Wettbewerb ein einzigartiges Treffen der lautstärksten und sangeskräftigsten Fans Europas ist“, hatte Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann gesagt. UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hatte am Dienstag nach Hellmanns Angaben explizit seine Freude über das Endspiel zweier Traditionsclubs mit lautem Fansupport geäußert.
„Ganz Europa kann sich auf dieses Finale freuen“, sagte Eintracht-Chefcoach Oliver Glasner. Die Frankfurter hatten bei ihrem Fanfest bis zum frühen Abend zahlreiche Aktionen geplant. Auch Präsident Peter Fischer sollte - wie schon vor dem 3:2-Sieg beim FC Barcelona - eine Ansprache an die Anhänger halten.
Europa-League-Finale: Ganz Deutschland drückt Eintracht Frankfurt die Daumen
Update vom 18. Mai, 14.07 Uhr: Gefühlt ganz Deutschland schaut heute Abend nach Sevilla und drückt der Eintracht die Daumen. Auch beim BVB und Schalke 04! Die früheren deutschen Europacup-Helden Olaf Thon und Lars Ricken fiebern beim Europa-League-Finale mit der SGE. „Ich drücke natürlich die Daumen. Das ist eine Riesen-Geschichte, denn wir waren die letzten, die vor 25 Jahren diesen Titel geholt haben“, sagte Thon am Mittwoch im Doppel-Interview mit dem SID im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund.
Erstmeldung vom 18. Mai, 12.23 Uhr: Sevilla - Es ist angerichtet! Selbst in München waren am Mittwochmorgen Anhänger von Eintracht Frankfurt im SGE-Trikot zu sehen. Am Abend treffen die Hessen im Finale der Europa League in Sevilla auf die Glasgow Rangers. Ein ganz besonderes Duell! Denn: Beide Teams sind berühmt, aber auch berüchtigt für ihre Fans.
Bleibt es vor dem Endspiel in Andalusien ruhig? Offenbar nicht. Bereits in der Nacht vor dem Finale gab es leider erste Festnahmen. Fünf Fans von Eintracht Frankfurt sind Stunden vor dem Europa-League-Finale festgenommen worden. Sie waren nach Angaben der Polizei Teil einer Gruppe von 200 deutschen Anhängern, die in der Nacht auf Mittwoch nahe der Kathedrale im Zentrum der südspanischen Stadt schottische Fans attackiert haben sollen.
Europa-League-Finale: Fan-Chaos durch Eintracht-Fans? Erste Festnahmen! „Ernstes Problem“
Die Polizei bestätigte am Mittwoch auf dpa-Anfrage entsprechende Berichte spanischer Medien. Die deutschen Fans sollen die Beamten mit Leuchtraketen, Tischen und Flaschen beworfen haben. Sie werden demnach der Störung der öffentlichen Ordnung und der Aggression beschuldigt.

Der zuständige Polizeichef Juan Carlos Castro hatte kurz vor diesen ersten Ausschreitungen am Dienstag vor „ernsten Problemen“ gewarnt. Zum Finale am Mittwochabend (21 Uhr/RTL) würden in Sevilla rund 150.000 Fans erwartet, 100.000 aus Schottland und 50.000 aus Deutschland. „Das ist ungeheuerlich“, meinte Castro. „Das sind zu viele Menschen mit zu viel Alkohol, die meisten ohne Eintrittskarte für das Spiel. Und es gibt in der Stadt viele Baustellen. Das alles zusammen kann zu ernsten Problemen führen.“ Zum Finale werden 5500 Sicherheitskräfte eingesetzt. Castro sprach vom „schwierigsten Spiel der vergangenen Jahre“ in der andalusischen Metropole.
Jeder Club erhielt für das Finale ein Kontingent von jeweils 10.000 Karten. Das Estadio Ramón Sánchez Pizjuán bietet nur etwa 44.000 Zuschauern Platz. Die meisten der aus Deutschland und Schottland angereisten Fans werden das Finale deshalb vor Großleinwänden in Fan-Zonen und im Cartuja-Stadion oder in Kneipen verfolgen. (smk/dpa)