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Horst Heldt über VfB-Mannschaft: „Drei Viertel konnten kein Deutsch sprechen“

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Von: Niklas Noack

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Ex-VfB-Manager Horst Heldt hat eine klare Meinung, warum Stuttgart erneut um den Klassenerhalt kämpfen muss. Verantwortlich macht er dafür die ehemaligen Bosse Mislintat und Hitzlsperger.

Stuttgart - Aktuell steckt der VfB Stuttgart tief im Abstiegssumpf. So müssen die Fans schon das zweite Jahr in Folge bibbern, ob ihr Herzensverein auch in der kommenden Saison in der höchsten deutschen Spielklasse starten darf. Für den ehemaligen VfB-Spieler und späteren Manager, Horst Heldt, ist diese Entwicklung allerdings alles andere als überraschend.

Horst Heldt: Beim VfB Stuttgart hat keiner die Verantwortlichen „richtig hinterfragt“

Vielmehr machte er bei Sky deutlich: „Der VfB Stuttgart hat sich in den letzten Jahren ganz viel in die Taschen gelogen. Sie haben immer erzählt, wie toll doch alles ist und was sie für eine tolle junge Mannschaft haben. Ganz viele haben das geglaubt.“

Horst Heldt, im Bild feiert er mit dem jetzigen VfB-Boss Alexander Wehrle den Kölner Klassenerhalt, kritisierte nun unter anderem den ehemaligen Stuttgarter Sportdirektor Sven Mislintat.
Horst Heldt (l.) feierte mit dem jetzigen VfB-Boss Alexander Wehrle (2.v.l.) den Kölner Klassenerhalt. Nun kritisierte er unter anderem den ehemaligen Stuttgarter Sportdirektor Sven Mislintat (r.). © IMAGO / Ulrich Hufnagel/IMAGO / Pro Shots/Montage

Irrtümlicherweise, wie Heldt findet. Denn seiner Meinung nach seien die Probleme schon länger da, ohne dass die Verantwortlichen „richtig hinterfragt“ worden seien. Dabei spricht er von Ex-Vorstandsboss Thomas Hitzlsperger sowie vom ehemaligen Sportdirektor Sven Mislintat, der inzwischen übrigens bei Ajax Amsterdam unter Vertrag steht.

Heldt wirft den Ex-Bossen vor, die VfB-Philosophie verraten zu haben. Dazu sagte er: „Man hat sich damit gebrüstet, junge Spieler aus dem Ausland geholt zu haben, die man hin und wieder für mehr Geld verkauft hat. Aber das ist nicht die DNA des VfB Stuttgart. Die DNA des VfB Stuttgart ist es, die eigenen Talente auszubilden, in der eigenen Mannschaft spielen zu lassen und dann“, wie zum Beispiel ein Sami Khedira oder Kevin Kuranyi, „vielleicht irgendwann zu einem anderen Verein abzugeben“. Für Heldt ist somit klar: „Der VfB hat völlig seine DNA verloren und keiner hat es gemerkt.“

Horst Heldt über die VfB-Mannschaft: „Drei Viertel konnten kein Deutsch sprechen“

Diese Kritik ist allerdings alles andere als neu. Schon während der Ära Mislintat/Hitzlsperger gab es innerhalb und außerhalb des Vereins den Vorwurf, man würde zu sehr auf externe Talente bauen, die den eigenen Jugendspielern den Platz wegnehmen. Der aktuelle Vorstandschef Alexander Wehrle, den Heldt übrigens aus gemeinsamen Zeiten beim 1. FC Köln und beim VfB sehr gut kennt, kritisierte seine Vorgänger ebenfalls schon häufiger für deren Jugendarbeit. Zuletzt sagte er zum Beispiel in der Talkrunde Doppelpass, sie hätten es versäumt, zahlreiche Verträge mit Talenten zu verlängern.

Heldt hat im Zusammenhang mit der jungen Mannschaft, die Mislintat zusammengestellt hatte, noch ein weiteres Problem ausgemacht. Bei Sky sagte er: „Bitte richtig verstehen, wie ich es sage, ich meine das nicht blöd: Drei Viertel davon konnten kein Deutsch sprechen. Ihr wisst, was ich damit meine. Beim VfB Stuttgart ist es ganz wichtig eine dementsprechende DNA zu haben, das wollen die Leute da sehen.“ Ob dies der Wahrheit entspricht, ist allerdings zu bezweifeln. Vermutlich wären die Fans nämlich damit zufrieden, wenn die Spieler eine erfolgreiche Saison spielen würden und dann dürfte ihnen völlig egal sein, welche Sprache die Profis auf dem Platz sprechen.

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