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"Tante Käthe" erklärt den Dutt-Rauswurf

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Rudi Völler (li.)und Bayer 04 Leverkusen haben mit dem Rauswurf von Robin Dutt die Reißleine gezogen. © dpa

Leverkusen - Robin Dutt ist bei Europa-League-Anwärter Leverkusen Geschichte. Sportdirektor Rudi Völler erklärt den Rauswurf des Trainers.

Frage: „Rudi Völler, was hat die sportliche Führung von Bayer Leverkusen dazu bewogen, sechs Spieltage vor Saisonschluss doch noch den Trainer zu wechseln?“

Rudi Völler (Sportdirektor Bayer Leverkusen): „Nach unseren Auftritten in Schalke und gegen Freiburg mussten wir die Reißleine ziehen, um unser Minimalziel nicht zu gefährden. Wir wollen und müssen den Einzug in die Europa League schaffen, deshalb haben wir uns zu diesem Schritt entschlossen.“

Frage: „Robin Dutt stand schon länger in der Kritik, spätestens nach dem 1:7 in der Champions League beim FC Barcelona hätte man einen Trainerwechsel erwarten können...“

Völler: „Natürlich gab es viele Probleme, die auch schon in der Vorrunde ersichtlich waren. Aber es ist auch gerade mal vier Wochen her, als wir alle gedacht haben, dass wir die Kurve bekommen haben. Nach dem 2:0 gegen die Bayern glaubten doch alle an einen Neuanfang. Und auch nach der Pleite in Barcelona hat die Mannschaft gut reagiert und beim 2:3 in Wolfsburg äußerst unglücklich und unverdient verloren. Aber die Spiele in Schalke und gegen Leverkusen haben uns eines Besseren belehrt und gezeigt, dass wir den Neuanfang nicht hinbekommen haben. Auch wenn wir dies zunächst nicht wahrhaben wollten.“

Frage: „Wo hapert es denn besonders?“

Völler: „Wir haben gegen Freiburg einen Auftritt gesehen, der von Angst geprägt war. Das ist das Schlimmste, was im Fußball passieren kann. Wir brauchen wieder Selbstvertrauen, denn das ist der Mannschaft abhanden gekommen. Wir waren keine Mannschaft, keine Einheit.“

Kult-Trainer! Echte Typen am Spielfeldrand

Frage: „Was erwarten Sie von der neuen sportlichen Leitung mit Sami Hyypiä und Sascha Lewandowski?“

Völler: „Wir sind davon überzeugt, dass sie der Mannschaft wieder dieses Selbstvertrauen geben können. Sami genießt als Teamchef unser absolutes Vertrauen. Er war schon als Spieler, als Innenverteidiger der verlängerte Arm von Trainer Jupp Heynckes. Wir sind froh, dass er einspringt und seine Erfahrung einbringt. Und Sascha Lewandowski, der ja auch den Trainerschein besitzt, hat seit Jahren im Verein seine Qualitäten bewiesen. Er brennt und will auch im Seniorenbereich zeigen, was er kann. Beide werden alles versuchen, dass wir noch unsere Ansprüche erfüllen können. Wir sind der Meinung, dass beide hervorragend harmonieren.“

Frage: „Hat es allein am Trainer gelegen, dass die Mannschaft zuletzt so viel Kredit verspielt hat?“

Völler: „Nein, natürlich nicht. Und das werde ich der Mannschaft auch noch mal deutlich klarmachen. Bei aller Angst darf es keine Entschuldigung für die Spieler sein, dass sie zuletzt so wenig Leidenschaft gezeigt haben. Der Mannschaft muss klar sein, dass es 5 vor 12 ist, es geht jetzt auch um die Ehre. Die Spieler haben jetzt kein Alibi mehr und können sich nicht mehr hinter dem Trainer verstecken. Ich hoffe, dass die Mannschaft das begreift. Fußball spielt sich auch im Kopf ab, aber von der Mannschaft muss definitiv mehr kommen.“

SID

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