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Bahnt sich Zoff an? Toni Kroos und Premier-League-Star liefern sich Schlagabtausch - wegen Kindern

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Von: Christoph Klaucke

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Toni Kroos attackiert nicht nur die FIFA und UEFA. Auch über den Ex-Dortmunder Pierre-Emerick Aubameyang regt sich der Nationalspieler auf - der prompt zurückschlägt.

Update vom 13. November, 11.45 Uhr: In Toni Kroos‘ Podcast Einfach mal luppen bekamen nicht nur die FIFA und UEFA ihr Fett weg, auch Pierre-Emerick Aubameyang vom FC Arsenal und Antoine Griezmann vom FC Barcelona knöpfte sich der Nationalspieler vor. Griezmanns Tanz-Jubel, den er sich von dem Video-Spiel „Fortnite“ abgeguckt hat, bezeichnete Kroos als „Rumhampeln“.

Für den Weltmeister seien solche zu ausgelassenen Aktionen kein gutes Vorbild für die Jugend. „Wenn es da einstudierte Tänze oder Choreografien gibt, finde ich das schon sehr albern. Oder noch schlimmer: Wenn da irgendwelche Gegenstände in Stutzen versteckt werden. Kollege Aubameyang hat das mal zelebriert und seine Maske rausgeholt. Da hört es bei mir auf“, kritisierte Kroos.

Der Ex-Dortmunder Aubameyang feierte in der Bundesliga seine Tore mit einer Batman-Maske. Im Arsenal-Trikot setzte er sich zuletzt eine Maske des Comic-Superhelden „Black Panther“ auf. Kroos hält von solch ausgefallenen Jubelarien herzlich wenig. Er würde sich „innerlich sehr freuen“, aber äußerlich meistens nur „ein bisschen“. Der Ex-Bayern-Spieler steht auf echte Emotionen. „Was ich immer süß fand, war Gerd Müller. Der ist einfach hochgesprungen, mit der Hose hochgezogen. Das war noch echte Freude, nichts groß ausgedacht.“

Das konnte Aubameyang nicht einfach so auf sich sitzen lassen und lieferte auf Twitter direkt einen Konter. „Hat dieser Toni Kroos Kinder? Nur zur Erinnerung: Ich habe das ein paarmal für meinen Sohn gemacht und werde es wieder tun. Ich hoffe, ihr habt eines Tages Kinder und macht sie so glücklich wie diese Grundschüler.“ Dazu postete der Gabuner zwei Fotos. Auf dem ersten steht, dass Grundschüler malen sollten, was für sie Freude bedeutet. Auf dem zweiten Foto ist ein Bild eines Schülers zu sehen, der seinen Helden Aubameyang in seiner Jubel-Verkleidung gemalt hat.

Die trockene Antwort von Kroos folgte auf dem Fuße: „Dieser Toni Kroos hat drei Kinder“, schrieb Kroos auf Twitter und fügte noch einen Kuss-Emoji hinzu. Der Beginn einer größeren Fehde?

Erstmeldung vom 12. November: Leipzig - Die Anzahl der Spiele im Fußball wird immer größer. Die Spieler stoßen an ihre Belastungsgrenze. Nach Bundestrainer Jogi Löw kritisiert auch Toni Kroos die Terminhatz von FIFA und UEFA.

Toni Kroos hat aktuell etwas mehr Zeit als gewöhnlich, um seine Kräfte zu schonen. Der Stammspieler von Real Madrid wurde nach dem wichtigen 3:2 gegen Inter Mailand in der Champions League am Samstag beim 1:4 in Valencia in der Liga erst in der Schlussviertelstunde eingewechselt, konnte die Niederlage der Königlichen aber nicht mehr verhindern. Für das Testspiel gegen Tschechien hatte der 30-Jährige noch frei und reiste erst am Donnerstag zur Nationalmannschaft.

Toni Kroos fehlt in der Nations League gesperrt

Doch auch in der Nations League gegen die Ukraine in Leipzig wird Kroos nicht zum Einsatz kommen, der Mittelfeldspieler fehlt gelbgesperrt. „Ich werde mich am Donnerstag auf den Weg zur Nationalmannschaft machen. Sechs oder sieben Spieler, zum Großteil die Bayern-Spieler, Timo Werner aus London und ich kommen alle am Donnerstag. Wir sind dann für die zwei Nations-League-Spiele eingeplant, wobei ich ja beim ersten passen muss, da ich dort gesperrt bin“, sagte Kroos in seinem Podcast Einfach mal luppen.

Da hätte es sich angeboten in Madrid zu bleiben und erst zum Spiel gegen Spanien in Sevilla anzureisen. Doch Bundestrainer Jogi Löw will seinen verlängerten Arm trotz Sperre schon in Leipzig um sich haben, um mit den Führungsspielern den Plan bis zur EM zu besprechen. „Nach dem Spanien-Spiel werde ich dann mit der spanischen Mannschaft zurückreisen, da die nach den Spielen immer nach Madrid fliegt“, kündigte Kroos an.

Toni Kroos attackiert FIFA und UEFA

In seinem Podcast schoss Kroos gegen die FIFA und UEFA und hält rein gar nichts von neuen Wettbewerben wie der Nations League oder einer möglichen Superliga. „Am Ende der Tage sind wir bei diesen ganzen zusätzlichen Sachen, die erfunden werden, als Spieler nur die Marionetten von FIFA und UEFA. Da wird ja keiner gefragt“, sagte der Ex-Bayern-Spieler. Wenn es eine Spielergewerkschaft gäbe, die in diesen Dingen entscheiden könnte, „würden wir weder Nations League spielen, noch einen spanischen Supercup in Saudi-Arabien oder eine Klub-WM mit 20 oder mehr Mannschaften“, ergänzte Kroos.

Diese Turniere werden geplant, „um finanziell alles rauszusaugen, natürlich auch körperlich alles rauszusaugen aus jedem einzelnen Spieler - und darüber hinaus“, meinte der Mittelfeldspieler. Eine europäische Superliga wäre zwar „sportlich eine sehr, sehr interessante Sache“ und hätte im Fernsehen Top-Quoten, sagte der Weltmeister von 2014. Aber: Kleinere Vereine schauten dabei „in die Röhre“, die Kluft zwischen Klein und Groß würde noch größer werden.

Sein Fazit: „Es ist auch mal gut, gewisse Sachen einfach so zu lassen, wenn sie gut sind.“ Mit den bestehenden Ligen und internationalen Wettbewerben wie der Champions League, EM und WM habe man „Top-Produkte“. Auch Kroos‘ Bruder Felix, mit dem er sich in seinem Podcast unterhält, pflichtete bei. Die neuen Formate seien ihm „so was von scheißegal, das hat null Bedeutung für mich, null Tradition, das ist absoluter Quatsch“, sagte der Profi von Zweitligist Eintracht Braunschweig.

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