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Kuntz macht DFB-Team nach Türkei-Pleite schwere Vorwürfe

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Die deutsche Nationalmannschaft erleidet einen Rückschlag auf dem Weg zur Heim-EM 2024. Stefan Kuntz sieht den Grund in fehlenden deutschen Tugenden.

Frankfurt – Auf ihrem Weg zur Heim-EM 2024 hat die deutsche Fußballnationalmannschaft einen herben Dämpfer erlitten. Bei der Heimpremiere von Bundestrainer Julian Nagelsmann unterlag das DFB-Team mit 2:3 gegen die Türkei. Dabei wurde der vierfache Weltmeister mit Strategien besiegt, die einst das Markenzeichen Deutschlands waren – den sogenannten deutschen Tugenden.

Stefan Kuntz
Geboren:30. Oktober 1962 (Alter 61 Jahre), Neunkirchen
Stationen als Trainer:Borussia Neunkirchen, Karlsruher SC, SV Waldhof Mannheim, Deutschland U21, Türkei
A-Länderspiele als Spieler:25 Einsätze (6 Tore) für Deutschland

Türkei triumphiert über DFB-Elf mit deutschen Tugenden – Kuntz zeigt sich besorgt

Die türkischen Spieler zeigten Kampfgeist, Ausdauer und Entschlossenheit in jedem Zweikampf, was der deutschen Nationalmannschaft erhebliche Schwierigkeiten bereitete. Das Team von Trainer Vincenzo Montella meisterte Herausforderungen - im Gegensatz zu den Deutschen. Trotz eines frühen Gegentores zu Beginn beider Halbzeiten zeigte die Türkei eine starke Reaktion.

Stefan Kuntz, Europameister von 1996, vermisst derzeit diese oft zitierten deutschen Tugenden in der deutschen Nationalmannschaft. „Dieser Spruch von Gary Lineker“, äußerte der 61-Jährige bei Bild-TV über den berühmten Ausspruch der englischen Fußballlegende, dass am Ende immer die Deutschen gewinnen würden, „der kommt ja nicht von irgendwo her. Du hast nicht gern gegen Deutschland gespielt.“ Warum eigentlich nicht?

Stefan Kuntz vermisst im DFB-Team die deutschen Tugenden.
Stefan Kuntz vermisst im DFB-Team die deutschen Tugenden. © SeskimPhoto/Imago

Stefan Kuntz fordert Rückbesinnung auf deutsche Tugenden im DFB-Team

„In erster Linie hat es mal weh getan“, sagte Kuntz, der die deutsche U21 als Trainer zweimal zum EM-Titel geführt hatte und enttäuscht über ein ausgebliebenes Jobangebot vom DFB ist. Deutsche Mannschaften hätten früher „nie aufgegeben, die waren defensiv stark und dann kamen auch noch fußballerische Highlights dazu. Aus dieser Aufzählung fehlen mir ein paar Sachen“. Weltmeister und TV-Experte Bastian Schweinsteiger hatte die deutschen Tugenden bereits bei der vergangenen WM vermisst.

Es gehe um „simple Mittel, die schon immer im Fußball gelten“, fügte Kuntz hinzu und nannte „Leidenschaft, Laufbereitschaft, Identifikation, Emotionalität“. Die Unterstützung des Publikums erhalte das DFB-Team nur, „indem du die Menschen wieder packst, indem du ihnen genau diese Emotionalität oder die Identifikation mit der Nationalmannschaft und diesem Spiel klar aufzeigst“.

Türkei als Vorbild? Kuntz vermisst deutsche Tugenden im DFB-Team – Nagelsmann reagiert

Das Freundschaftsspiel gegen die Türkei, die bis vor kurzem von Kuntz trainiert wurde, sei ein gutes Beispiel gewesen. Nach dem guten deutschen Start seien die vielen Fans der Türken im Olympiastadion von Berlin schnell ruhig gewesen. Doch als die Gäste stärker aufkamen, wendete sich das Blatt auch auf den Rängen und der Hexenkessel brodelte.

„Der Funke“, sagte Kuntz, „ging von der türkischen Nationalmannschaft aus – nicht umgekehrt.“ Zu dieser Erkenntnis kam offenbar auch Bundestrainer Nagelsmann, der nach der Türkei-Pleite mit einer emotionalen Fan-Ansprache an die Mannschaft aufrütteln wollte. (ck/sid)

Dieser Artikel wurde mithilfe maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von Redakteur Christoph Klaucke sorgfältig überprüft.

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