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„Hoffe, dass die Situation bis dahin gelöst ist“: FIFA-Boss Infantino mit nächstem Unfassbar-Fehltritt

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Seit 2016 FIFA-Präsident: Gianni Infantino.
Seit 2016 FIFA-Präsident: Gianni Infantino. © PA Images / Imago

Die Welt blickt in die Ukraine. Nach dem russischen Einmarsch hat sich nun auch FIFA-Präsident Gianni Infantino zu Wort gemeldet - mit einer denkbar unglücklichen Aussage.

Kiew - Die Ukraine liegt in Trümmern. Nach der russischen Invasion herrscht Angst und Schrecken in Osteuropa. Wie weit geht Wladimir Putin? Was kann man ihm entgegensetzen? Wie handeln die Nato-Mächte? Die Welt hält aktuell den Atem an, beinahe minütlich gibt es neue Schreckensmeldungen rund um den Ukraine-Konflikt.

Auf der ganzen Welt ist aktuell die Rede von Sanktionen. Natürlich wird darüber diskutiert, ob diese ausreichend sind und Putin davon abhalten, die Lage noch weiter eskalieren zu lassen. Die derzeitigen Entwicklungen zeigen: Die Situation ist unglaublich dynamisch, Putin hatte seine „Militäroperation“ in der Nacht zum Donnerstag in der Ostukraine gestartet. 24 Stunden später steht seine Armee schon vor den Toren der Hauptstadt Kiew.

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Wie geht es also weiter? Das weiß aktuell wohl nur der russische Präsident selbst. In vielen europäischen Städten gab es nach dem ersten Kriegstag bereits Demonstrationen gegen die Invasion. Und auch im Sport setzt man erste Zeichen. So beschließt die UEFA am Freitag, das Finale der Champions League nicht wie geplant in Sankt Petersburg auszutragen. Stattdessen soll das Endspiel des wichtigsten kontinentalen Fußball-Wettbewerbes anderswo ausgetragen werden. Auch in der Formel 1 und in der Bundesliga gibt es eindeutige Reaktionen zum Ukraine-Konflikt.

Gianni Infantino, Präsident des Fußball-Weltverbandes FIFA, hält sich aber mit einschneidenden Maßnahmen zurück - und löst damit einmal mehr Fassungslosigkeit aus. Worum geht es? Ende März kommt es zur Playoff-Runde für die WM 2022 in Katar - wegen der Infantino ebenfalls heftig in der Kritik steht. Unter anderem spielen Russland, Polen, Tschechien und Schweden ein letztes Ticket für die Weltmeisterschaft aus. Die Verbände haben am Donnerstag schon klar Stellung bezogen: Polen, Tschechien und Schweden weigern sich, in Russland anzutreten. „Aufgrund der alarmierenden Situation (...) sollten die Spiele nicht auf russischem Boden ausgetragen werden“, hieß es in einem gemeinsamen Schreiben. Wegen der „militärischen Eskalation“ sei die Sicherheit der Teams und der Offiziellen nicht gewährleistet.

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Und Infantino? Der sagte am 24. Februar zu den Duellen am 24. März (Russland gegen Polen in Moskau) und 29. März: „Ich hoffe, dass diese Situation bis dahin gelöst ist.“

Kriegsende also in einem Monat? Fußball vor Putins Haustür in Moskau ganz schnell wieder möglich? Keine Gefahr für Sportler, die zu einer WM wollen, wegen der schon tausende Menschen gestorben sind? Die jüngste Aussage reiht sich ein in die sagenhaften Fehltritte, die sich der gebürtige Schweizer in der jüngeren Vergangenheit erlaubt hat. Zwar betonte er mehrmals, dass die FIFA jegliche Form von Gewalt verurteile und er schockiert über den Krieg in der Ukraine sei. Haften bleibt letztlich aber seine „Situation-gelöst“-Aussage - und die fehlende Courage, Russland auch auf sportlicher Ebene zu sanktionieren.

Weiter sagte der 51-Jährige: „Wir stehen im Kontakt mit den beteiligten Verbänden. Die Lage verändert sich stetig, wir müssen sie weiter beobachten.“ Eine konkrete Entscheidung gebe es aber noch nicht. (akl)

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