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Löw macht Ernst: Berlin als Startpunkt der WM-Mission

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Für Bundestrainer Joachim Löw zählt nun nur noch eins.
Für Bundestrainer Joachim Löw zählt nun nur noch eins. © dpa

Die heiße Phase der WM 2018 beginnt. Berlin soll für die Weltmeister der Ausgangspunkt einer Reise zum fünften Stern werden. Bundestrainer Jogi Löw macht Ernst.

Köln/Berlin - Es wird ernst! Spätestens jetzt. Das bekommen die deutschen Weltmeister in der kommenden Woche zu spüren. Zwei Klassiker gegen England und Frankreich werden die erste richtige Standortbestimmung seit der EM 2016, ein neues Trikot dient als Reminiszenz an den WM-Triumph von 1990. Und Joachim Löw? Der Bundestrainer erhöht im Rangeln um die 23 WM-Plätze den Druck enorm. 

Ab jetzt, daran lässt Löw nicht den geringsten Zweifel, ist alles nur noch auf den 15. Juli ausgerichtet - den Tag des WM-Finals 2018 in Moskau. "Wir müssen harte Entscheidungen treffen", kündigte er vor dem Treffen der Nationalspieler am Dienstag im Luxushotel "Das Stue" im Berliner Botschaftsviertel an: "Wenn man Weltmeister werden will, braucht man Spieler auf Weltklasseniveau."

Müssen auch große Namen zittern, vor dieser so "unglaublich schwierigen" WM? "Das kann schon sein", sagt Löw, "wir müssen einen unglaublich starken Kader haben, wo jeder Spieler an jedem Tag und zu jeder Minute in einer Top-Verfassung ist." Klarer geht es kaum. 

Götze und Gündogan wieder dabei

Zunächst mal aber ist der Bundestrainer froh, dass große Namen wieder dabei sind. Mario Götze stößt 250 Tage vor dem WM-Finale für die Duelle mit England (Freitag, 21.00 Uhr/ZDF) in Wembley und mit Frankreich (Dienstag, 20.45 Uhr/ARD) in Köln erstmals seit einem Jahr zur Mannschaft, gleiches gilt für Ilkay Gündogan, der lange Zeit schwer am Knie verletzt war. 

"Sie haben sich nach ihren Zwangspausen wieder stabilisiert. Sie spielen in ihren Klubs wieder wichtige Rollen und sind im Rhythmus", sagte Löw. Den will nun auch der Bundestrainer in allen Details vorgeben. Denn Deutschland, sagt Löw, ist der Gejagte, den von England über Brasilien bis Spanien oder Italien alle Topteams hetzen werden. "Wir sind die einzige Mannschaft, die schlechter werden kann. Alle werden mit einer unglaublichen Motivation gegen uns antreten", betont er: "Wir sind Weltmeister und Confed-Cup-Sieger, die Nummer eins der Welt." 

Löw moniert fehlende Geschwindigkeit

Dennoch gibt es einige (Luxus-)Probleme. Löw sucht noch einen zweiten Mann für die linke Abwehrseite, weil die Kölner Stammkraft Jonas Hector verletzt und er von Marvin Plattenhardt (Hertha BSC) nicht restlos überzeugt ist. Daher lud er überraschend Marcel Halstenberg von RB Leipzig ein, der sein Glück kaum fassen konnte. 

Zudem sprach Löw Ausbildungsdefizite im Offensivdribbling an. "Wir haben viel zu wenig schnelle Spieler, die ins Eins-gegen-Eins gehen. Wir dürfen nicht glauben, dass nur bei uns der Fußball gut ist", warnte er. Immerhin: Leroy Sane von Manchester City oder Amin Younes von Ajax Amsterdam bringen diese Qualität im aktuellen Aufgebot durchaus mit. 

Acht Weltmeister und 16 Confed-Cup-Gewinner gehören zum Auftakt des härtesten Ausscheidungsrennens in der Geschichte der Nationalmannschaft zu Löws 25er-Kader. Kapitän Manuel Neuer, Thomas Müller und Marco Reus stehen wie Hector und Leon Goretzka verletzungsbedingt nicht zur Verfügung. Mario Gomez und Julian Weigl wurden nicht nominiert. Sie müssen sich also auch noch etwas gedulden, bevor sie im zwar brandneuen, aber doch wohlbekannten Trikot auflaufen können.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und der Ausrüster adidas präsentierten am Montag eine Reminiszenz an den WM-Triumph von 1990 mit dem markanten gezackten Brustring. Für den Fan ist das Shirt für 89,95 Euro zu haben. 

Nach dem Doppel-Klassiker stehen vor der Nominierung des WM-Aufgebots nur noch Spiele gegen Spanien (23. März 2018 in Düsseldorf) und den Rekordweltmeister Brasilien (27. März 2018 in Berlin) auf dem Programm.

sid

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