„Habt keine Sympathie für das Team“: Journalist amüsiert sich live im TV über das deutsche WM-Aus
Die Nationalmannschaft enttäuscht bei der WM 2022 in Katar. Während beim DFB die Aufarbeitung beginnt, reagiert das Ausland mit Schadenfreude.
München – Aufarbeitung des WM-Debakels: DFB-Teammanager Oliver Bierhoff ist weg! Der Rücktritt kam für viele zu spät. Und seit dem 7. Dezember ist klar: Hansi Flick bleibt vorerst Nationaltrainer. Während die Schmach der WM der Nation Kopfschmerzen bereitet, reagierten Journalisten aus dem Ausland mit Häme auf das deutsche Abschneiden. Ein Journalist erklärte live im TV, warum man über das deutsche Aus nicht traurig sein muss.
WM-Gastgeber (Jahr) | DFB-Abschneiden |
Katar (2022) | Vorrunde |
Russland (2018) | Vorrunde |
Brasilien (2014) | WM-Titel (1:0 gegen Argentinien) |
Südafrika (2010) | Halbfinale (0:1 gegen Spanien) |
Deutschland (2006) | Halbfinale (0:2 gegen Italien) |
Deutschland: „Engel des Todes“ zerstört Träume in der Fußball-Welt
Wenn man das große Ganze betrachtet, könnte man über ein ungerechtes Ausscheiden der DFB-Elf sprechen. Die paar schwachen Minuten, die vielen vergebenen Hochkaräter, die bittere Niederlage der Spanier - ein pakistanischer Journalist sieht das anders: Das Ausscheiden der Deutschen sei hoch verdient.
Warum? Dafür holt Journalist Karachi Khatmal aus. Die deutsche Nationalmannschaft sei der „Engel des Todes“. In der Vergangenheit hätten sie viel zu oft die Träume anderer Nationen platzen lassen. So viele Teams wurden schlichtweg zerstört, so der Journalist. Ist das deutsche WM-Debakel mit Karma zu erklären?

WM-Traum platzt: Ungarns „Goldene Elf“ – Cruyff und der „totale Fußball“
Khatmal blickt in die Vergangenheit und beginnt seine Aufzählung mit dem Jahr 1954. In Deutschland sprechen wir hier vom Wunder von Bern. Ungarn – für Khatmal „eine der besten Mannschaften aller Zeiten“ – stand kurz vor der Krönung durch den WM-Titel.
Und dann das: Die „Goldene Elf“ verlor völlig überraschend nach einer 2:0-Führung das Finale. Und das ausgerechnet gegen den krassen Underdog aus Deutschland. Der ungarische Traum vom WM-Titel war geplatzt. Eine Nation am Boden.
WM-Trauma: „Die Schande von Gijon“ und der Maradonas „Rache-Tour in Italien“
Weiter geht es mit 1974: Johan Cruyff begeisterte die Fußballwelt. „Totaler Fußball“, schwärmt der Journalist. Dieser Philosophie streben heute noch viele Teams nach. Die Niederlande stand kurz vor ihrem ersten Weltmeistertitel. Doch dann die Niederlage im Finale. Wieder eine Geschichte ohne Happy End. Und wieder hieß der Gegner Deutschland.
Acht Jahre später – die Schande von Gijón: Algeriens Traum vom Achtelfinale platzte, nachdem sich Deutschland und Österreich im letzten Gruppenspiel auf ein Remis einigten. 1990: Maradona auf „Rache-Tour in Italien“. „Es ist so eine dramatische Story, es gibt sogar einen Film darüber“, sagt Khatmal lachend. Im Finale fand Maradonas Reise ein Ende. Weltmeister: Wieder Deutschland.
WM 2022: „Wenn Fußball ein Videospiel wäre, ist Deutschland der Endgegner.“
Nächster Halt in Khatmals Aufzählung: 2002, Heim-WM für Südkorea. Das erste asiatische Team im Halbfinale einer Fußball-WM. Der Hype war riesig: „Sie spielen vor ihren Fans. Sie verändern die Geschichte“, erzählt der Journalist. Und gegen wen scheiden sie aus? Deutschland.
Wieder acht Jahre später: Maradona coachte Messi. Die Vollendung argentinischer Fußballträume: Die Sehnsucht nach dem nächsten Titel ist groß. „Sie haben nicht nur Argentiniens Träume platzen lassen. Sie haben sie zerstört“, sagt der Reporter mit Blick auf den deutlichen 4:0-Sieg für die DFB-Elf.
WM 2014: Brasilien Deutschland 1:7 – „Größtes Trauma in Brasiliens Geschichte“
Und obendrauf 2014 in Südamerika: Das „größte Trauma in Brasiliens Geschichte. Danach gleiten sie in den rechtsextremen Faschismus ab“, so Khatmal mit einem Augenzwinkern im Hinblick auf das 1:7-Debakel aus Sicht der Gastgeber. Und im Finale? Lionel Messi stand vor der Vollendung seiner Karriere. Aber auch er scheiterte wieder an den Deutschen.
„Also bitte!“, fordert Khatmal seine Zuschauer auf, „habt keine Sympathien für dieses Team. Wenn Fußball ein Videospiel wäre, ist Deutschland der Endgegner.“ Ein bisschen Spott muss man sich nach diesem WM-Debakel wohl gefallen lassen.