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Khalifa-International-Stadion bei der WM 2022: Schon 2019 gab es einen Skandal

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Khalifa-International-Stadion
Khalifa-International-Stadion © IMAGO / Kyodo News

Das Khalifa-International-Stadion zwischen Doha und al-Rayyan ist Teil der Doha Sports City und war schon vor der WM 2022 Schauplatz zahlreicher sportlicher Großevents in Katar.

Doha – Das Khalifa-International-Stadion wird nicht umsonst auch Nationalstadion genannt, denn über Jahrzehnte war es die wichtigste Sportstätte des Emirates Katar am Persischen Golf. Für die WM 2022 wurde es noch einmal grundlegend renoviert und auf den modernsten technischen Stand gebracht.

Khalifa-International-Stadion: Hintergründe und Vorgeschichte

Das Khalifa-International-Stadion wurde 1976 als multifunktionales Sportstadion mit zunächst 20.000 Plätzen eröffnet. Als Katar im Jahr 2006 die Asian Games ausrichtete, stand das Stadion im Mittelpunkt der Wettkämpfe und wurde auf 40.000 Sitzplätze erweitert. Neben den Leichtathletik-Wettbewerben fanden die Eröffnungs- und Abschlusszeremonien hier statt.

Rund um das Stadion entstanden in der sogenannten Aspire Zone 20 weitere neue Sportanlagen für die verschiedenen Disziplinen. Der Aspire Indoor Sports Complex ist der größte Sporthallenkomplex weltweit. In der Aspire Academy werden seither junge einheimische Talente in verschiedenen Sportarten gefördert. Abgerundet wird die Anlage vom 300 Meter hohen Turm The Torch, dessen Form bewusst an die olympische Fackel erinnern soll und in dem sich ein Fünf-Sterne-Hotel verbirgt.

Seit den Asian Games dient das Khalifa-International-Stadion vor allem als Fußballstadion, in dem die katarische Nationalmannschaft ihre Heimspiele austrägt. Die Leichtathletik-Anlagen werden jährlich für die Wettbewerbe der Doha Diamond League genutzt und waren 2019 Schauplatz der Leichtathletik-WM. Im Vorlauf der Fußball-WM 2022 wurden Spiele der FIFA Club-Weltmeisterschaft 2019 im Stadion ausgetragen, darunter das Finale. Der europäische Vertreter FC Liverpool besiegte den südamerikanischen Vertreter Flamengo aus Rio de Janeiro mit 1:0.

Khalifa-International-Stadion: Kapazität und Sitzplan

Ursprünglich war angedacht, die Kapazität des Nationalstadions von 40.000 auf 68.000 Plätze zu erweitern, doch diese Pläne wurden wieder verworfen. Zu den architektonischen Neuerungen des Stadions gehören die doppelten Bögen des Daches, die Kontinuität und eine Umarmung der aus aller Welt zur WM 2022 anreisenden Fußballfans repräsentieren sollen.

Das geschwungene Dach soll ebenso wie die Klimaanlage im Innenraum dazu beitragen, dass im Khalifa-International-Stadion während der Spiele eine angenehme Temperatur von etwa 27 °C herrscht. Mit dem Stadion verbunden ist das neue 3-2-1 Qatar Olympic and Sports Museum, das die nationale und globale Sportgeschichte erzählt.

Für die Fußball-WM wurde der Sitzplan des Stadions in vier Kategorien unterteilt, wobei sich die billigsten Plätze hinter den Toren befinden. Beide Geraden gehören komplett zur ersten Kategorie.

Welche Spiele finden im Khalifa-International-Stadion statt?

Insgesamt acht Spiele der WM 2022 finden im Khalifa-International-Stadion in Doha statt, darunter auch ein Spiel der deutschen Nationalmannschaft. Sie trifft am 23. November in der Gruppe E auf Japan. Alle Spiele im Überblick:

*Angaben in Ortszeit. In Deutschland ist es dann jeweils zwei Stunden früher.

Zur umweltfreundlichen Anreise können Fußballfans die Doha Metro nutzen, deren Gold-Linie die Haltestelle Sport City anfährt.

Khalifa-International-Stadion: Kontroversen und Skandale

Schon bei der Leichtathletik-WM 2019 sorgte der ökologisch bedenkliche Betrieb riesiger Klimaanlagen im Khalifa-International-Stadion für Stirnrunzeln. Die katarischen Behörden verwiesen jedoch darauf, dass der für die Klimaanlagen erforderliche Strom nachhaltig aus Sonnenenergie erzeugt werde.

Im Vorlauf der WM 2022 wurde Katar immer wieder für die schlechte Behandlung der ausländischen Bauarbeiter kritisiert, die die älteren Stadien umbauten und neue Stadien aus dem Wüstensand stampften. Sie müssten häufig in menschenunwürdigen Massenunterkünften schlafen, stundenlang ohne Pause bei bis zu 50 °C Hitze arbeiten und monatelang auf ihren Lohn warten.

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