Vor Spiel um Platz drei: WM-Überraschung Marokko legt nach Halbfinal-Niederlage Protest ein
Wirbel um das Halbfinale zwischen Marokko und Frankreich. Der marokkanische Fußballverband hat Protest gegen zwei Schiedsrichterentscheidungen eingelegt.
Doha – Wer hätte damit gerechnet! Als absoluter Außenseiter in das Turnier gestartet, begeisterte Marokko bei der WM 2022 und zog bis ins Halbfinale ein. Auf dem Weg dorthin schalteten die Nordafrikaner die Topfavoriten Spanien und Portugal aus. Im Halbfinale gegen Weltmeister Frankreich war der Lauf dann allerdings zu Ende. Am Samstag trifft das Team von Erfolgstrainer Walid Regragui als Abschluss seiner famosen WM-Reise im Spiel um Platz drei auf Kroatien (hier geht‘s zum Live-Ticker).
WM 2022 |
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20. November bis 18. Dezember |
64 Spiele |
Acht Stadien |
32 Teilnehmer |
„Zwei unstrittige Elfmeter“: Marokko protestiert gegen Schiedsrichterentscheidungen bei WM-Halbfinale
Unabhängig vom Ausgang der Partie: Diese marokkanische Mannschaft hat mächtig Eindruck hinterlassen in der internationalen Fußball-Welt (Teams bei der WM 2022). Doch jetzt gibt es verspätet Wirbel um das verlorene Halbfinale gegen Frankreich (0:2). Denn der marokkanische Fußballverband FRMF hat Protest bei der FIFA eingelegt.

„Die FRMF hat ein Schreiben an die zuständige Stelle gesandt, in dem sie auf die Schiedsrichtersituationen hinweist, durch die der marokkanischen Mannschaft nach Ansicht mehrerer Schiedsrichterspezialisten zwei unstrittige Elfmeter vorenthalten wurden“, teilte der Verband auf seiner Homepage mit (WM 2022 live im TV). Die Marokkaner seien zudem verwundert darüber, „dass die Videoschiedsrichter nicht auf diese Situationen reagiert haben.“
WM 2022: Marokko will bei Niederlage gegen Frankreich zwei nicht gegebene Elfmeter gesehen haben
Nach Meinung der Verbandsfunktionäre hätte es erstmals in der 27. Minute beim Stand von 1:0 Strafstoß geben müssen. Frankreichs Torschütze Theo Hernandez soll Sofiane Boufal regelwidrig im Strafraum getroffen haben. Der mexikanische Schiedsrichter Cesar Ramos entschied hingegen auf Offensivfoul. Im weiteren Verlauf der Partie monieren die Marokkaner ein weiteres angeblich elfmeterwürdiges Foul, diesmal an Selim Amallah (Spielplan zur WM 2022).
Der Verband werde keine Mühen scheuen, „um die Rechte der Nationalmannschaft zu verteidigen und zu wahren, indem sie sich für Fairness im Schiedsrichterwesen einsetzt und diese Schiedsrichterentscheidungen, die während des Halbfinalspiels der FIFA Fußballweltmeisterschaft Katar 2022 getroffen wurden, anprangert“, heißt es in der Stellungnahme weiter.
Große Erfolgsaussichten hat der Protest des marokkanischen Fußballverbands allerdings nicht. Es handelt sich wohl eher um eine symbolische Geste. Doch auch nach einer Abweisung können die Marokkaner weiterhin stolz auf ihre Nationalmannschaft sein. (vfi)