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Müller hält ernste Brandrede in der ARD - WM-Experten witzeln: „Wenn der 90 Minuten durchlabert ...“

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Von: Patrick Mayer

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Bayern-Star für die deutsche Nationalmannschaft: Thomas Müller bei der WM 2022 in Katar.
Bayern-Star für die deutsche Nationalmannschaft: Thomas Müller bei der WM 2022 in Katar. © Screenshot ARD

Thomas Müller appelliert im ARD-Interview emotional an die deutschen Nationalspieler. Die WM-Experten erzählen daraufhin reihenweise Anekdoten zum Bayern-Star - gespickt mit Seitenhieben.

München/Katar - Thomas Müller. Begnadeter Fußballer. Oberbayerische Identifikationsfigur. Weltmeister von 2014. Trotz 33 Jahren ist der Angreifer beim FC Bayern nicht wegzudenken. Das gilt auch für seine Rolle in der deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2022 in Katar.

Thomas Müller: FC-Bayern-Star gibt der ARD ein emotionales Interview

Im Interview mit der ARD hat der Münchner nach dem 1:1 (0:0) Deutschlands gegen Spanien jetzt von großen Emotionen bei Turnieren mit dem DFB-Team erzählt - und seine Kollegen aus der deutschen Nationalmannschaft damit gleichzeitig gehörig in die Pflicht genommen. Die Expertenrunde der ARD huldigte dem gebürtigen Weilheimer hinterher, wobei die beiden Weltmeister-Kollegen Bastian Schweinsteiger und Sami Khedira den einen oder anderen Seitenhieb parat hatten.

„Thomas ist einer, der wirklich 90 Minuten durchlabert, was für die Mannschaft manchmal bisschen nervig ist. Aber es hilft“, erzählte Khedira bei der Analyse im Studio mit Moderatorin Jessy Wellmer, der früheren Nationaltorhüterin Almuth Schult und mit Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger. Im al-Thumama-Stadion in Doha legte Ex-Kapitän Schweinsteiger nach: „Natürlich: Wenn du mit ihm fünf Wochen am Stück bei einer Weltmeisterschaft bist, dann reichen drei Wochen Urlaub eigentlich nicht aus, um sich von Thomas Müller zu erholen.“

Im Video: Thomas Müller beim FC Bayern - Die Legende der Gegenwart

Müller hatte zuvor im Interview mit ARD-Reporterin Lea Wagner zu einer regelrechten „Brandrede“ für mehr Emotionen im deutschen Spiel ausgeholt und dies mit dem Adrenalin durch die Stimmung in der Heimat bei den Weltmeisterschaften 2010 sowie 2014 begründet.

Ich wünsche mir selber, dass ich nochmal eine Dosis davon bekomme.

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„Grundsätzlich versuchen wir, neben dem Platz viel Spaß zu haben. Ich versuche, meine Art, wie ich das Leben so angehe, auch das Leben als Fußball-Profi, so ein bisschen auf die Anderen wirken zu lassen“, erzählte Müller vom Innenleben des DFB-Teams: „Ich denke, dass es ganz wichtig ist, dass man den Spaß nicht verliert. Sich aber zeitgleich der Situation und der Verantwortung bewusst ist, dass wir Fußballer geworden sind, um gut Fußball zu spielen. Um dann eben auch alles zu investieren.“

Unabhängig von den „Nebengeräuschen“ sei die Fußball-WM „die größte Veranstaltung, die es im Weltfußball gibt“, erklärte der Angreifer aus München und referierte über seine Erlebnisse bei früheren Turnieren: „Diese Chance zu packen, um als Mannschaft hier erfolgreich zu sein, und das zu erleben, was ich vorhin beschrieben habe ... Wenn du Emotionen bei deinen Landsleuten wecken kannst, positiv, das habe ich schon erlebt, wie das 2010 und 2014 war ... Das ist solch ein überragendes Gefühl gewesen, dass ich immer wieder appelliere, alles zu investieren, um das erleben zu können. Das würde ich den anderen Jungs natürlich wünschen, und mir selber wünsche ich, dass ich nochmal eine Dosis davon bekomme.“

Der quatscht dir wirklich 90 Minuten. Das nervt dich auch teilweise.

Sami Khedira in der ARD über Thomas Müller

Thomas Müller: Hitzlsperger, Schweinsteiger und Khedira huldigen Weltmeister

Die ARD-Expertenrunde huldigte ihm anschließend für die ungewöhnlich offenen Worte - gemessen an anderen Interviews anderer Fußballer. „Ich glaube, der Großteil Deutschlands liebt Thomas. Er ist einfach sympathisch, ein Sprücheklopfer, er ist Psychologe, er ist Raumdeuter - er ist irgendwie alles“, meinte Khedira: „Ein Typ mit eingebauter Titelgarantie. Hoffentlich auch bei diesem Turnier.“

Der 35-jährige Schwabe beschrieb Müller, mit dem er 2014 in Brasilien Weltmeister wurde, weiter: „Er ist Kind. Lass mich einfach nur kicken auf dem Bolzplatz. Gleichzeitig ist er wieder Trainer (mit Anweisungen auf dem Platz, d. Red.).“ Khedira: „Der quatscht dir wirklich 90 Minuten. Das nervt dich auch teilweise.“

WM-Experten der ARD: Der Münchner Thomas Hitzlsperger, Ex-Nationaltorhüterin Almuth Schult, Weltmeister Sami Khedira und Moderatorin Jessy Wellmer.
WM-Experten der ARD: Der Münchner Thomas Hitzlsperger, Ex-Nationaltorhüterin Almuth Schult, Weltmeister Sami Khedira und Moderatorin Jessy Wellmer (v.li.). © Screenshot ARD

Thomas Müller gegen Costa Rica in Startelf? ARD-Experte Bastian Schweinsteiger wirbt für Bayern-Star

Hitzlsperger, der in München lebt, sagte: „Was mir aufgefallen ist bei dem Interview, das war erstaunlich. Dass er von diesem Adrenalin redet, dass er ständig sagt, dass er keine Titel sammelt, sondern dass er das Adrenalin haben möchte. Dieses Erlebnis hat er so oft erlebt. Was schwierig ist: Dass man irgendwann den Absprung schafft. Man jagt diesem Erlebnis immer wieder hinterher, und das macht es schwer, dass man sich vom Fußball löst. Weil: Dieses Gefühl wird nie mehr kommen, und das ist tragisch.“

Weil Müllers Nationalmannschafts-Karriere altersbedingt bald endet? Gegen Spanien hatte er für Deutschland im Sturm begonnen. Und im Gruppen-Finale des DFB-Teams gegen Costa Rica am Donnerstag (20 Uhr, MEZ, hier im Live-Ticker)?

Schweinsteiger warb schon mal fleißig für Kumpel Thomas: „Seine Erfahrung. Er spielt bei Bayern auf allerhöchstem Niveau, weiß genau, dass es darauf ankommt. Das weiter zu geben, ist ganz wichtig. Das tut er.“ (pm)

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