Will sich nicht impfen lassen und verpasst deswegen wohl EM: Handball-Star erklärt seine Corona-Strategie

Er sei „kein Corona-Leugner“, betont Juri Knorr ausdrücklich. Der 21-Jährige wird wegen der 2G-plus-Regelung wohl das Jahreshighlight der Handballer verpassen.
Mannheim - Handball-Nationalspieler Juri Knorr will sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen. Obwohl der 21-Jährige dadurch wohl die EM verpassen wird. Bei der Endrunde vom 13. bis 30. Januar 2022 in Ungarn und der Slowakei gilt nach derzeitigem Stand die 2G-plus-Regelung.
„Dieser Regel werde ich mich leider beugen müssen“, erklärte der Rückraumspieler vom Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen gegenüber dem Mannheimer Morgen. „Sollte ich also nominiert werden, werde ich nicht an der Europameisterschaft teilnehmen können. Ich bedaure das sehr.“
Corona-Impfung derzeit nicht geplant: Handball-Star hat es selbst „schwerer erwischt“
Auf seine Motive wollte Knorr nicht im Detail eingehen. Er betonte aber ausdrücklich: „Ich bin kein Corona-Leugner.“ Vor einem Jahr hatte er sich selbst mit dem Virus infiziert, der Verlauf nicht gerade milde. „Mich hat es selbst schwerer erwischt als andere in meinem Alter. Deswegen nehme ich diese Krankheit ernst“, sagte der junge Handballer.
Statt einer Impfung setzt der 21-Jährige seit seiner Genesung auf eine regelmäßige Bestimmung seiner Antikörper sowie seiner Covid-19-spezifischen T-Zell-Antwort. „Ich vertraue diesen medizinisch bestätigten Ergebnissen in Bezug auf meine natürliche Immunität über einen Zeitraum von sechs Monaten hinaus“, gab Knorr zu Protokoll. Wie lange er sich darauf verlassen kann, ist offen, gibt es dazu doch bisher keine fundierten Forschungsergebnisse. Knorr weiß das.
2G-plus-Regel bei Handball-EM: Juri Knorr wird wohl nicht teilnehmen können
Er sei sich bewusst, „dass, sobald ich meine momentan medizinisch belegte natürliche Immunität verlieren sollte, ich mich noch intensiver mit einer möglichen Impfung beschäftigen muss“. Sollte dieser Fall eintreten, werde er zu diesem Zeitpunkt möglichst viele der dann aktuellen Erkenntnisse und Studien in seine Entscheidung einfließen lassen. „Oberste Priorität werden dabei auch weiterhin meine eigene Gesundheit und der Schutz meiner Mitmenschen haben“, betonte Knorr. (lks/dpa)
Andere Töne nach einer heftigen Corona-Infektion kommen von Filippo Pozzato. „Warum habe ich mich nicht vorher impfen lassen“, hinterfragte sich der ehemalige italienische Radsportprofi, nachdem er künstlich beatmet werden musste. Und weiter: „Ich war ein Trottel, dafür muss ich jetzt bezahlen.“