Das ist der DHB: Gründung, Geschichte, Erfolge, Mitglieder - alle Infos zum Deutschen Handball-Bund

Der Deutsche Handballbund ist der größte Verband seiner Sportart weltweit. Hier gibt es alle Informationen zum DHB.
- Der DHB wurde 1949 in Mülheim an der Ruhr gegründet.
- Er ist mit 748.889 Mitgliedern der größte Handball-Verband der Welt.
- Die größten Erfolge sind drei Weltmeistertitel und zwei Europameistertitel.
Dortmund - Deutschland ist eine Handball-Nation: 4.199 Vereine gehören zum Deutschen Handballbund (DHB), mit 748.889 Mitgliedern ist er sogar der größte Handball-Verband der Welt. Dazu ist die Handball-Bundesliga (HBL) seit Jahren die beste Liga weltweit. Trotzdem muss die beliebteste Hallensportart der Deutschen immer wieder um Aufmerksamkeit kämpfen - vor allem der große Bruder Fußball ist Schuld.
Deutscher Handballbund (DHB) entsteht
Am 1. Oktober 1949 trafen sich 46 Delegierte in Mülheim an der Ruhr und gründeten den DHB - erster Präsident war Willi Daume, der wohl bedeutendste Sportfunktionär in der Geschichte der Bundesrepublik. Was oft vergessen wird: In früheren Zeiten wurde noch vorrangig Feldhandball im Freien gespielt. Lange Zeit war die Sportart sehr populär, doch gegen Ende der 1960er-Jahre wurde Feldhandball zusehends vom Hallenhandball verdrängt. Unter dem Dach ist das Spiel technischer, temporeicher und wetterunabhängig.
Heute hat der DHB seinen Sitz im Willi-Daume-Haus in Dortmund. Folgende nationale Wettbewerbe werden unter dem Dach des Verbands ausgetragen:
- Deutsche Meisterschaft
- DHB-Pokal
- DHB-Supercup
- A-Jugend-Bundesliga
DHB: Die größten Erfolge
Das Aushängeschild des DHB ist deutsche Handball-Nationalmannschaft. In seiner langjährigen Geschichte feierte der Verband viele Erfolge und ist hinter Frankreich, Schweden und Rumänien die vierterfolgreichste Handballnation der Welt. Die wichtigsten Erfolge im Überblick:
- Weltmeister (Männer): 1938, 1978 und 2007
- Weltmeister (Frauen): 1993
- Europameister (Männer): 2004 und 2016
- Olympiasieger: 1936
DHB und seine Mitglieder: Organisation in Landesverbänden
Ursrprünglich war der DHB in fünf Regionalverbände unterteilt. Heute gehört nur noch einer davon dem Verband als Mitglied an: Der Westdeutsche Handball-Verband (WHV). Die Mitglieder des DHB verteilen sich heute auf 22 Landesverbände:
- Bremer Handballverband (BHV)
- Handballverband Niedersachsen (HVN)
- Handball-Verband Sachsen-Anhalt (HVSA)
- Handball-Verband Berlin (HVB)
- Handball-Verband Brandenburg (HVB)
- Hamburger Handball-Verband (HHV)
- Handballverband Mecklenburg-Vorpommern (HVMV)
- Handballverband Schleswig-Holstein (HVSH)
- Badischer Handball-Verband (BHV)
- Bayerischer Handball-Verband (BHV)
- Handball-Verband Sachsen (HVS)
- Südbadischer Handball-Verband (SHV)
- Handballverband Württemberg (HVW)
- Hessischer Handballverband (HHV)
- Pfälzer Handball-Verband (PfHV)
- Handball-Verband Rheinhessen (HVR)
- Handball-Verband Saar (HVS)
- Thüringer Handball-Verband (THV)
- Handball-Verband Rheinland (HVR)
- Handball-Verband Mittelrhein (HVM)
- Handball-Verband Niederrhein (HVN)
- Handball-Verband Westfalen (HV Westfalen)
DHB und seine Präsidenten
Erster Präsident des Deutschen Handballbundes war Willi Daume. Nach sechs Jahren beerbte ihn Ernst Feick. Seit 2015 leitet Andreas Michelmann die Geschicke des Verbands. Die Präsidenten des DHB:
- Willi Daume (1949–1955)
- Ernst Feick (1955–1966)
- Otto Seeber (1966–1972)
- Bernhard Thiele (1972–1989)
- Hans-Jürgen Hinrichs (1989–1993)
- Bernd Steinhauser (1993–1998)
- Ulrich Strombach (1998–2013)
- Bernhard Bauer (2013–2015)
- Andreas Michelmann (seit 2015)
DHB: Legende Heiner Brand - Tragödie von Tatabanya
Einer der erfolgreichsten Handballer der deutschen Geschichte ist Heiner Brand. 1978 wurde er als Spieler Weltmeister, 2007 wiederholte er diesen Triumph als Trainer. Neben großen Erfolgen gehört unter anderem auch die „Tragödie von Tatabanya“ zur Geschichte des DHB.
Am 30. März 1979 prallt Nationalspieler Joachim Deckarm (von einigen als „bester Handballer aller Zeiten“ bezeichnet) mit einem ungarischen Gegenspieler zusammen und fällt ungebremst mit dem Kopf auf einen nur mit einer dünnen PVC-Schicht belegten Betonboden. Deckarm verliert das Bewusstsein, fällt ins Koma und wacht erst nach 131 Tagen auf. Seitdem ist er auf Hilfe angewiesen. Die schrecklichen Szenen von damals haben sich ins kollektive deutsche Handball-Gedächtnis gebrannt. Als „besonderer Kämpfer“ wurde Deckarm 2013 in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen. (epp)