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Gislason sorgt für Überraschung zum EM-Auftakt: Entscheidung stand „seit Wochen“ fest

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Von: Patrick Huljina

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Die Beteiligten wussten es laut Bundestrainer Gislason schon lange, für viele Experten war es eine Überraschung. Till Klimpke startete gegen Belarus statt Andreas Wolff im DHB-Tor.

Bratislava - Noch vor Beginn der Auftaktpartie der deutschen Nationalmannschaft bei der Handball-EM 2022 kam es zur ersten großen Überraschung. Turnier-Debütant Till Klimpke durfte gegen Belarus im Tor starten, nicht Europameister Andreas Wolff. Nahezu alle Experten hatten vor dem Turnier den erfahrenen Wolff als klare Nummer eins im Tor des DHB-Teams auf dem Zettel. Bundestrainer Alfred Gislason entschied sich anders und spielte im Nachgang die Bedeutung seiner Entscheidung herunter.

Riesen-Überraschung zum EM-Auftakt: Klimpke startet im DHB-Tor statt Wolff

„Tatsächlich bin ich überrascht“, sagte Dominik Klein vor dem Spiel gegen Belarus in der ARD. Wie nahezu alle Experten sah auch der ehemalige Nationalspieler und heutige TV-Experte Wolff in der Torwart-Frage klar vor Klimpke. Dennoch bekam der 23-Jährige von der HSG Wetzlar gegen den wohl schwersten deutschen Gruppengegner den Vorzug.

Doch der Plan von Bundestrainer Gislason ging nicht auf. Wie die gesamte deutsche Nationalmannschaft erwischte auch Klimpke einen Start zum Vergessen. Der 23-Jährige bekam in den ersten zehn Minuten keine Hand an den Ball. Gislason nahm eine Auszeit und brachte bei einem 2:7-Rückstand den erfahrenen Wolff in die Partie. Der Keeper vom polnischen Topklub Vive Kielce parierte sofort den ersten Ball und leitete somit den Umkehrschwung beim DHB-Teams ein.

Till Klimpke und Andreas Wolff beim Spiel der Handball-EM gegen Belarus.
Nach zehn Minuten ersetzte Andreas Wolff den überraschend gestarteten Till Klimpke. © Tilo Wiedensohler/IMAGO

Gislason: Entscheidung stand „seit Wochen“ fest – „Hinterher ist man immer schlauer“

Nach dem 33:29-Sieg über Belarus (der Ticker zum Nachlesen) musste sich der Bundestrainer den kritischen Fragen zu seiner Torwart-Entscheidung stellen. „Andi wusste schon sehr lange, dass er nicht anfangen wird, sondern Till“, sagte Gislason. Bereits in ihrem letzten gemeinsamen Jahr beim THW Kiel sei Wolff „immer sehr stark von der Bank“ gekommen, erklärte der 62-jährige Isländer im ARD-Interview. Daher habe die Entscheidung „seit Wochen“ festgestanden. „Hinterher ist man immer schlauer“, sagte der DHB-Coach nach dem Spiel.

Trotz der schwachen Anfangsphase stärkte Gislason dem jungen Klimpke nach dem EM-Auftaktsieg den Rücken. „Es kann natürlich schiefgehen in der Anfangsphase“, sagte der Bundestrainer. Gerade zu Beginn sei auch die Abwehr überhaupt nicht ins Spiel gekommen. „Ich hatte aber lieber Andi in der Hinterhand als einen unerfahrenen Jungen“, erklärte Gislason. Der Isländer ist sicher: „Till hat viel Talent und wird auch seine Klasse zeigen.“

Wer beim Anwurf am Sonntag um 18 Uhr für das DHB-Team gegen Österreich im deutschen Tor stehen wird, ließ Gislason offen. Das letzte Vorrundenspiel bestreitet Deutschland dann am Dienstag um 18 Uhr gegen Polen. Sie können beide Partien im Free-TV oder wie gewohnt in unserem Live-Ticker verfolgen. (ph mit SID)

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