1. tz
  2. Sport
  3. Handball

Handball-EM 2022: Gelbe Karte, Rote Karte, Blaue Karte, Zeitstrafe - die Regeln einfach erklärt

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

Eine Blaue, eine Rote und eine Gelbe Karte werden gezeigt.
Was haben die unterschiedlichen Karten im Handball für eine Bedeutung? © Jens Wolf/picture alliance / dpa

Die Strafen im Handball sind nicht schwierig zu verstehen. Hier erfahren Sie, was Gelbe Karte, Rote Karte, Blaue Karte und Zeitstrafe im Handball bedeuten.

München - Beim Handball kann es auch mal ganz schön ruppig zugehen. Bei dem körperbetonten Spiel darf ein Spieler seinen Gegner durch Körperkraft aufhalten. Dabei ist vieles im Bereich des Erlaubten, doch in einigen Fällen greifen die Schiedsrichter durch und verteilen Strafen – in Form von Karten oder Zeitstrafen. Davon wird es auch bei der Handball-EM 2022 in Ungarn und der Slowakei einige geben. Doch anders als beispielsweise im Fußball gibt es beim Handball gleich drei unterschiedliche Karten. Welche Karten was bedeuten und wann sie zum Einsatz kommen, erklären wir in unserem Überblick.

Gelbe Karte im Handball: Verwarnung nach einem Foulspiel

Zückt der Schiedsrichter die Gelbe Karte, verwarnt er damit einen Spieler, der zuvor ein normales Foul begangen hat. Sperren, Wegdrängen, Klammern und am Trikot ziehen sind typische Gründe für eine Gelbe Karte im Handball. Auch Meckern, Verzögerung, Wechselfehler oder Fußspiel werden mit dem gelben Karton geahndet. Jedem Spieler kann nur einmal die Gelbe Karte gezeigt werden.

Pro Mannschaft darf es drei Gelbe Karten geben, danach müssen die Schiedsrichter Zeitstrafen verteilen. Eine weitere Gelbe Karte kann nur die Bank erhalten, also der Trainer oder Offizielle.

Rote Karte im Handball: Platzverweis und zwei Minuten Unterzahl

Sieht ein Spieler die Rote Karte, muss er das Feld für den Rest des Spiels verlassen. Außerdem darf er nicht mehr mit den Ersatzspielern auf der Bank sitzen. Hier ist die Bestrafung also ähnlich der im Fußball. Es gibt zwei Möglichkeiten, sich eine Rote Karte einzufangen. Sammelt ein Spieler während eines Spiels drei Zeitstrafen, bedeutet die dritte Zeitstrafe gleichzeitig die Rote Karte.

Eine direkte Rote Karte geben die Schiedsrichter bei Fouls, die die Gesundheit gefährden sowie bei unsportlichem Verhalten. Rote Karten gibt es im Handball häufig für körperliche Aktionen, die gegen Kopf oder Gesicht des Gegenspielers gehen oder wenn ein Spieler seinen Gegner zum Beispiel im Sprung schubst, sodass dieser die Körperkontrolle verliert.

Doch damit nicht genug! Die betroffene Mannschaft muss nach der Disqualifikation ihres Spielers zwei Minuten in Unterzahl weiterspielen, danach darf wieder aufgefüllt werden.

Blaue Karte im Handball: Dieser Platzverweis hat weitere Konsequenzen

Neben der Gelben und Roten Karte gibt es im Handball zudem noch die Blaue Karte - sie wurde vom Weltverband IHF 2016 eingeführt. Sie kann nach einer Roten Karte gezückt werden und ist das Zeichen dafür, dass über den foulenden Spieler ein Bericht angefertigt wird, der ein Disziplinarverfahren einleiten kann. Die sogenannte Rote Karte mit Bericht gab es auch vor 2016 schon. Die zusätzliche Blaue Karte im Handball dient vorrangig der Information des Publikums.

Zeitstrafe im Handball: Zwei Minuten Unterzahl

Sind entweder alle Gelben Karten aufgebraucht oder begeht ein Spieler ein härteres Foul, stellen die Schiedsrichter ihn zwei Minuten vom Feld. Die betroffene Mannschaft muss dann mit einem Feldspieler weniger auskommen. Es sei denn, sie verzichtet auf den Torwart und setzt stattdessen einen weiteren Feldspieler ein.

Auch die Bank kann mit einer Zwei-Minuten-Strafe belegt werden, sollte ein Offizieller zu energisch protestieren oder sich unsportlich verhalten. Der Trainer darf aber weiterhin coachen, stellvertretend für ihn muss ein Spieler das Feld verlassen.

Auch interessant

Kommentare