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Ex-Nationalcoach Hedin vor WM-Halbfinale: Darum ist Norwegen so stark

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Deutschlands gegen im WM-Halbfinale: Die Auswahl von Norwegen.
Deutschlands Gegner im WM-Halbfinale: Die Auswahl von Norwegen. © Petter Arvidson/Bildbyran via ZUMA Press/dpa

Beim heutigen Duell im WM-Halbfinale steht das deutsche Team erneut vor einer schweren Aufgabe. Warum Norwegen so stark ist, erklärt Ex-Nationalcoach Robert Hedin.

Heute genau vor zehn Jahren spielte die deutsche Handball-Nationalmannschaft auch bei einer Weltmeisterschaft gegen Norwegen. Das DHB-Team kassierte eine bittere 24:25-Niederlage, verpasste den Halbfinaleinzug – und nach der Schlusssirene lief der damalige Bundestrainer Heiner Brand wutentbrannt und mit erhobener Faust in der Halle im kroatischen Zadar auf die Unparteiischen los.

Wenn sich die beiden Teams heute ab 20.30 Uhr (ARD oder live bei uns im Ticker) in Hamburg in der WM-Vorschlussrunde gegenüberstehen, werden zwei Spieler dabei sein, die schon 2009 im Kader standen: Torwart Silvio Heinevetter auf deutscher, Kreisläufer Bjarte Myrhol auf norwegischer Seite. Trainer der Skandinavier war seinerzeit der frühere Melsunger Bundesliga-Coach Robert Hedin, wie HNA.de* berichtet. 

Der 52-Jährige, mittlerweile für das US-Team verantwortlich, lebt in Oslo und verfolgt immer noch aufmerksam die Entwicklung der norwegischen Auswahl. Hedin sagt: „Die Norweger werden mit viel Selbstbewusstsein gegen Deutschland antreten und auf ihre läuferische Stärke bauen.“ Insbesondere der Tempogegenstoß gehört zu den Stärken der Nordeuropäer.

Ehemaliger Trainer der norwegischen Nationalmannschaft: Robert Hedin.
Ehemaliger Trainer der norwegischen Nationalmannschaft: Robert Hedin. © dpa

Der Superstar im Team ist eigentlich Spielmacher Sander Sagosen – ein Pariser Vereinskollege des deutschen Kapitäns Uwe Gensheimer. „Wenn es wichtig wird, ist er zur Stelle. Aber die überragende Rolle hat er bei diesem Turnier noch nicht eingenommen“, betont Hedin, „der Topmann ist bislang ein Linksaußen.“ Tatsächlich dreht Magnus Jöndal von der SG Flensburg-Handewitt mächtig auf. Wenn nichts mehr hilft, bekommt der Bundesliga-Profi den Ball – und zumeist macht der 30-Jährige etwas Gutes daraus. Dabei verdienen insgesamt elf norwegische Akteure ihr Geld in Deutschland. Zu den Schlüsselspielern zählt Christian O’Sullivan vom SC Magdeburg. Aber auch die Flensburger Magnus Röd und Göran Johannessen sowie der Wetzlarer Kristian Björnsen taten sich hervor. Am Kreis glänzt der frühere Nordhorner und Rhein-Neckar-Löwen-Akteur Myrhol – und das mit 36 Jahren.

„Ich erwarte ein hartes Spiel“, erklärt Hedin. Für den Angriff wird sich Norwegens Nationalcoach Christian Berge etwas einfallen müssen. „Im Sechs-gegen-Sechs tut sich das Team schwer“, ergänzt Hedin. Probleme haben die Norweger zudem im Tor. Die Schlussleute Espen Christensen (Minden) und Torbjörn Bergerud (Flensburg) wuchsen noch nicht über sich hinaus.

Von Björn Mahr

*HNA.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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