New York - Angelique Kerber ist bei den US Open die große deutsche Hoffnung im Damenfeld. Die Bremerin weiß wie man in Flushing Meadows triumphiert und holte 2016 den Titel. Die 32-Jährige tritt in New York zum 50. Mal bei einem Grand-Slam-Turnier an.
In der zweiten Runde setzte sich Kerber im deutschen Duell gegen Anna-Lena Friedsam mit 6:3, 7:6 durch und ist nun die letzte verbliebene Deutsche im Wettbewerb. In der dritten Runde bekommt es die 32-Jährige mit der US-Amerikanerin Ann Li,* der Nummer 128 der Welt, zu tun. Für Kerber ist es das erste Turnier seit der Corona-Pause. Bei den Australian Open Anfang des Jahres scheiterte sie bereits im Achtelfinale.
„Ich muss sagen, ich bin sehr zufrieden, sehr froh, dass ich in der dritten Runde stehe“, sagte Kerber bei Eurosport: „Das hätte ich vor ein paar Wochen nicht gedacht.“ Die Bedingungen bei hoher Luftfeuchtigkeit und geschlossenem Dach seien extrem gewesen: „Ich weiß nicht, wieviel Liter ich ausgeschwitzt habe.“ Die Weltranglisten-22. fühlt sich gut, will aber nicht zu weit nach vorne schauen: „Ich versuche, einfach alles zu genießen.“
Seit Juli arbeitet Kerber wieder mit ihrem alten Coach Torben Beltz zusammen, mit dem sie an vergangene Erfolge anknüpfen will. „Wir haben direkt wieder eine Sprache gesprochen“, berichtete Kerber: „Es hat von Anfang an wieder unfassbar viel Spaß gemacht.“ 2016 war das erfolgreichste Jahr des Duos. Kerber schaffte mit dem Sieg bei den Australian Open* den Durchbruch und gewann auch die US Open.
Danach stand sie als erst zweite Deutsche nach Steffi Graf für 34 Wochen auf Platz Eins der Weltrangliste. Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro holte sie die Silber-Medaille. Ende 2017 erfolgte dann die Trennung von Beltz. Ohne ihn gewann sie zwar 2018 in Wimbledon ihren dritten Grand-Slam-Titel, hatte danach aber mit vielen Problemen zu kämpfen. Mit Beltz als Trainer will Kerber zurück in die Erfolgsspur.
Kerber könnte nach 2016 der große Coup in Flushing Meadows gelingen, zumal die beiden Besten der Weltrangliste Ashleigh Barty und Simona Halep für das Turnier abgesagt haben. Die Nummer drei der Welt Karolina Pliskova ist bereits in der zweiten Runde gescheitert. Bei den Männern sind mit Alexander Zverev und Jan-Lennard Struff noch zwei Deutsche im Rennen. (ck) *tz.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks