Australian Open: Was war da denn los? Verwirrter Zverev bemerkt seinen Sieg nicht
Deutschlands bestem Tennis-Ass Alexander Zverev ist bei den Australian Open ein irrer Fauxpas unterlaufen. Zverev wusste zunächst nicht, dass er gewonnen hat.
Melbourne - Erste Zverev-Panne bei der Mission erster Grand-Slam-Titel. Haben Sie es auch gesehen? Alexander Zverev war im ersten Moment seines Auftaktsiegs bei den Australian Open verwirrt.
Mit dem fünften Matchball hatte Deutschlands bester Tennisspieler gerade sein 7:6 (7:3), 6:1, 7:6 (7:1) gegen Daniel Altmaier perfekt gemacht. Doch dass sein Auftritt in der Rod Laver Arena vorbei war, war ihm nicht bewusst.
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Zverev forderte einen Ball für den nächsten Aufschlag, ehe er den Irrtum bemerkte und im Laufschritt zu Altmaier ans Netz eilte. „Ich dachte, es steht 6:2 im Tiebreak. Ich dachte, ich hätte einen Punkt mehr verloren, als ich es getan habe“, erzählte der Olympiasieger mit einem Lächeln im Gesicht, als er im Olympia-Muskelshirt mit der Aufschrift „Germany“ zur Pressekonferenz erschien.
„Deswegen war es ein bisschen eine komische Situation, aber ich habe dann gemerkt, dass die Zuschauer anfangen, aufzustehen. Wenn du auf dem Platz bist, hörst du den Spielstand eigentlich nicht, du hörst das Klatschen von den Zuschauern und den Lärm“, erklärte Zverev, nachdem er einen erfolgreichen ersten Tag für die deutschen Tennis-Herren in Melbourne abgerundet hatte.

Ohne Satzverlust, aber auch ohne Topform und mit schwächeren Phasen entschied der Weltranglisten-Dritte das deutsche Duell für sich. „Es ist nicht viel nach Plan gelaufen, außer dass ich gewonnen habe“, räumte der 24-Jährige ein: „Es war ein Erstrundenmatch bei einem Grand Slam im Januar - da kann ich nicht perfekt spielen. Es gibt einige Dinge, die ich besser machen kann.“
Australian Open: Zverev profitiert von Djokovic-Ausreise
Im Kampf um den Einzug in die dritte Runde trifft Zverev am Mittwoch auf John Millman. Wie kompliziert es gegen den Weltranglisten-89. werden kann, hat der Hamburger selbst zu spüren bekommen. Zweimal hat Zverev gegen den Australier gespielt, zweimal gewonnen - bei den French Open 2019 aber kämpfte er sich erst in fünf Sätzen durch. Sogleich erinnerte er auch an den irren Zittersieg des Schweizers Roger Federer gegen Millman - in Melbourne 2020.
Will Zverev seine großen Ambitionen für Down Under jedoch Realität werden lassen, darf ihn der australische Routinier nicht stoppen: In knapp zwei Wochen würde der Norddeutsche nur zu gern seinen ersten Grand-Slam-Titel feiern. Nach der erzwungenen Ausreise von Melbourne-Rekordchampion Novak Djokovic aus Australien ist Zverev der am besten platzierte Profi in der oberen Tableauhälfte - und könnte ein Profiteur des Gerichtsentscheids gegen Djokovic sein. (ck/dpa)