Flitzer stürmt Australian-Open-Finale und präsentiert ernstes Plakat: TV-Moderatorin „geht der Puls nach oben“

Beim Finale der Australian Open sorgten nicht nur die Tennis-Stars für Aufsehen. Ein Flitzer brachte den Ablauf durcheinander - er hatte eine besondere Botschaft.
Melbourne - Rafael Nadal gegen Daniil Medvedev heißt der große Showdown im Finale bei den Australian Open. Doch für manche geht es in Australien noch um ganz andere Kämpfe. Ein Flitzer brachte eine politische Botschaft auf die ganz große Tennisbühne.
„Abolish Detention Centres“ steht auf einem weißen Laken, das ein Mann beim Stand von 5:3 für Nadal im Tiebreak im zweiten Satz in der Rod Laver Arena vor sich trägt. Die TV-Kameras vermieden es gemäß Anweisung, den Flitzer genauer darzustellen.
Schrecksekunde bei den Australian Open: „Gott sei Dank hat die Security schnell reagiert“
„Ein Fan ist von der ersten Reihe auf den Platz gesprungen“, sagte die ehemalige Tennisspielerin Barbara Schett aus Österreich, die für Eurosport im Einsatz war. „Mein Puls ist kurzzeitig nach oben gegangen, Gott sei Dank hat die Security schnell reagiert.“
Flüchtlinge und Asylsuchende neun Jahre lang in Abschiebehotel festgesetzt?
Um was geht es bei der Botschaft? Kurze Zeit später twittere der Account „Fight together for Justice“ (Kämpft gemeinsam für Gerechtigkeit) eine kurze Erklärung. „Die dauerhafte Qual von Flüchtlingen passiert nur Meter von dem Spiel entfernt, und das läuft nicht im Fernsehen. Schande auf alle, die sich mitschuldig machen an diesem Regime. Es ist Zeit, die Flüchtlinge ein für allemal zu befreien.“
Auf dem Profil ruft der Account dazu auf, den täglichen Protest gegen die willkürliche Festsetzung von 33 Flüchtlingen zu unterstützen. Der Sydney Morning Herald hatte berichtet, dass manche Festgesetzten im Park Hotel bereits seit Monaten eingesperrt sind - einige von ihnen gar neun Jahre lang.
Australian Open: Auch Novak Djokovic musste in dem Hotel bleiben
33 Flüchtlinge und Asylsuchende sollen sich im Hotel aufhalten. Insgesamt soll es laut „Asylum Seeker Resource Centre“ 70 davon in Australien geben. Auch Vorjahressieger Novak Djokovic musste sich während seiner Hängepartie um seine Einreise in diesem Hotel aufhalten, bevor er das Land wieder verlassen musste, ohne an den Australian Open teilzunehmen.
Dem Bericht des Heralds zufolge seien die Abschiebehaftbedingungen „extrem“. Die Häftlinge dürften zwar ihre Zimmer verlassen, nicht jedoch das Hotel. Zudem gebe es „wenig Frischluft. Im Dezember gab es Berichte, dass die Mahlzeiten mit Maden kontaminiert waren.“ (cg)