Visa-Probleme! Australien weist tschechische Tennisspielerin aus - Vorzeichen für Djokovic?

Die tschechischen Tennisspielerin Renata Voracova muss Australien nach Problemen mit ihrem Visum verlassen. Droht Novak Djokovic nun das selbe Schicksal?
Melbourne - Die tschechische Tennisspielerin Renata Voracova hat Australien verlassen und befindet sich offiziellen Angaben zufolge auf dem Heimweg. Sie war ebenso wie der Weltranglistenerste Novak Djokovic von den australischen Grenzschutzbehörden festgesetzt worden. Das Visum der 38-Jährigen wurde nach Angaben der tschechischen Regierung widerrufen.
Tennisspielerin Voracova: „Wie im Gefängnis“
„Ich bin in einem Zimmer eingesperrt und kann nirgends hingehen“, hatte Voracova den tschechischen Tageszeitungen DNES und Sport gesagt: „Ich kann meine Fenster nur wenige Zentimeter öffnen. Überall stehen Wachen, auch unter meinem Fenster.“ Sie fühle sich „ein bisschen wie im Gefängnis“.
Die Doppelspezialistin soll mit einer Befreiung von der Impfung eingereist sein, weil sie sich in den vergangenen sechs Monaten mit dem Coronavirus infiziert hatte. Sie war im selben Quarantänehotel wie Djokovic untergebracht, teilte Tschechiens Außenministerium der Nachrichtenagentur AFP mit. Zudem soll es einen dritten Fall eines Turnieroffiziellen geben.
Novak Djokovic: Chaotische Einreise noch lange nicht beendet
Djokovic, der Weltranglistenerste aus Serbien, will weiter mit einer medizinischen Ausnahmegenehmigung beim ersten Grand Slam des Jahres (ab 17. Januar) in Melbourne zu seiner Titelverteidigung antreten. Ein Gericht soll am Montag über die drohende Ausweisung entscheiden.
Am Abend des 5. Januar berichteten erste Medien davon, dass Djokovic die Einreise verweigert wurde und er am Flughafen Melbourne festsitze. „Regeln sind Regeln, besonders, was unsere Grenzen angeht“, schrieb Australiens Ministerpräsident Scott Morrison am Donnerstagmorgen australischer Zeit bei Twitter. Wenig später bestätigte Gesundheitsminister Greg Hunt die Ungültigkeit des Visums.
Im Heimatland des Weltranglistenersten ist die Entrüstung groß, der serbische Präsident Aleksandar Vucic versicherte, man werde „alle Maßnahmen ergreifen, damit die Misshandlung des besten Tennisspielers der Welt so schnell wie möglich aufhört“. Auch Djokovics Vater fand auftragende Worte und verglich seinen Sohn gar mit Jesus Christus.