"BBL wird Bayern begrüßen!"

München/Bamberg - Am Sonntag spielen die Bayern-Baskets gegen Jena (17 Uhr). Das große Ziel lautet aber nach wie vor BBL. Da heißt der Titelverteidiger Bamberg. Die tz sprach mit dem Trainer Chris Fleming.
Herr Fleming, wird Ihr Team dieses Jahr wieder Meister?
Fleming: Es wäre falsch, uns Mitte Januar als Meister zu feiern. Dafür ist die BBL zu stark. Die Chancen stehen gut, aber es kann immer was passieren. Wir müssen den Kopf unten halten und weiter arbeiten.
Schauen Sie sich ab und zu auch mal die ProA an?
Fleming: Bislang hatte ich wenig Zeit dafür. Wir hatten viel um die Ohren mit Euroleague und BBL. Die Bayern habe ich aber schon verfolgt.
Wären die Bayern ein ernster Konkurrent in der BBL?
Fleming: Wir haben ja schon in der Vorbereitung gegen sie gespielt. Da waren sie schon stärker als so mancher Erstligist. Es ist auch davon auszugehen, dass sie ihren Etat aufstocken, wenn sie aufsteigen. Die Bayern werden also auch in der BBL ein Top-Team sein.
Apropos Etat aufstocken: Die Bayern sind für die BBL auch an Bambergern interessiert. Wie stehen Sie dazu?
Fleming: So ist sie, die freie Marktwirtschaft! Jeder hat das Recht, ein Angebot abzugeben. Ich mache mir aber erstmal keine Gedanken darüber.
Wurmen würde es Sie aber schon, oder?
Fleming: Ich habe so was schon mal in meiner Karriere durchgemacht. Wenn ein Spieler ein Top-Angebot bekommt und er hart gearbeitet hat, dann musst du es ihm gönnen. Niemand will seine Spieler verlieren, aber das ist Profi-Sport.
Wolfgang Heyder, Bambergs Manager, konnte dem verlockenden Angebot der Bayern widerstehen. Wie wichtig ist das für Bamberg?
Fleming: Sehr! Wolfgang hat am meisten Herzblut in den Bamberger Basketball investiert. Er ist das Gesicht von Bamberg. Das wäre ein sehr großer Verlust gewesen.
Beim FCB steht und fällt alles mit Coach Bauermann. Sollte der Aufstieg gelingen, muss er sich zwischen dem FCB und dem DBB entscheiden. Was würden Sie tun?
Fleming: Das ist eine sehr persönliche Frage. Es kommt auf Dirks Vereinbarungen mit dem DBB und dem FC Bayern an. Fest steht, dass es eine sehr schwierige Entscheidung ist. Dirk hat sowohl im Nationalteam als auch in München sehr viel investiert und ist ohne Frage der Grund dafür, warum wir momentan einen Aufschwung im deutschen Basketball genießen. Das wird also keine leichte Entscheidung. Aber ich bin davon überzeugt, dass er das Richtige machen wird.
Ein guter Freund von Dirk Bauermann könnte auch bald bei den Bayern spielen: Dirk Nowitzki! Passt er zum FCB?
Fleming: Er würde definitiv zu Bamberg passen. Wenn er kommen will, dann stehen bei uns alle Türen für ihn offen. Ich glaube, wer jemanden wie Dirk Nowitzki in der BBL nicht integrieren kann, der hat ein riesiges Problem. Wenn es da nicht passt, dann wird es eben passend gemacht.
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Mit oder ohne Nowitzki: Die Bayern sind auf dem Weg in die BBL. Haben Sie denn schon ein wenig Angst?
Fleming: Nein! Die BBL wird Bayern begrüßen. Wenn ein großer Verein wie die Bayern in einer großen Stadt wie München den deutschen Basketball unterstützen will, dann kann das nur gut sein.
Interview: J. Carlos Menzel Lopez