DBB-Team ohne Jagla und Hamann zur EM

Frankfurt am Main - Die deutschen Basketballer müssen nach den Absagen der beiden NBA-Profis Dirk Nowitzki und Tim Ohlbrecht bei der EM in Slowenien (4. bis 22. September) ohne zwei weitere feste Größen auskommen.
Steffen Hamann hat seine Karriere in der Nationalmannschaft beendet, Jan-Hendrik Jagla (beide Bayern München) nimmt sich in diesem Sommer eine Auszeit.
Eine Überraschung ist Hamanns Abschied nicht. Der 32-Jährige hatte bereits mehrfach angekündigt, dass er sich nach zehn Jahren und 131 Länderspielen zurückziehen will. Auch Menz wusste darüber Bescheid. „Ich bin mit Steffen seit Monaten in Kontakt gewesen. Es war relativ früh klar, dass er überlegt, nicht mehr zu spielen“, sagte der 49-Jährige dem SID.
Der Berliner wollte weiter auf den Routinier setzen, kann die Entscheidung aber verstehen: „Ich hätte mir gewünscht, er wäre dabei. Er hätte uns helfen können mit seiner Art und Weise zu spielen, mit seiner Erfahrung und seiner Mentalität.“
Auch Jagla (31), der sich zuletzt mit Hamann das Kapitänsamt teilte, steht in diesem Jahr nicht zur Verfügung. Dies gab der Deutsche Basketball Bund (DBB) bei der Nominierung des Aufgebots für den ersten Lehrgang in Kienbaum (8. bis 18. Juli) bekannt. Damit fehlt Menz eine weitere Stütze. „Selbstverständlich wäre es mir lieber gewesen, wenn ich ein paar erfahrene Spieler mehr dabei gehabt hätte“, sagte der 49-Jährige.
Jagla macht im Nationalteam weiter, pausiert in diesem Jahr aber wegen der hohen körperlichen Belastungen der vergangenen Jahre. Auch Daniel Theis (ratiopharm Ulm) steht Menz den ganzen Sommer wegen einer Schulter-OP nicht zur Verfügung.
Gar nicht mehr im Nationaltrikot auflaufen wird Aufbauspieler Hamann, der Anfang 2003 sein Debüt gegeben hatte. Bei seinem größten Erfolg wurde der Franke 2007 EM-Fünfter. Ein Jahr später nahm er an den Olympischen Spielen in Peking teil. Sein letztes Spiel im DBB-Team bestritt Hamann bei der EM in Litauen im September 2011.
„Was die Jungen da auf die Beine stellen, ist toll. Deswegen will ich nicht mehr im Weg stehen, auch wenn der Bundestrainer mich gern im Sommer dabei hätte“, hatte der Abwehrspezialist vor wenigen Wochen erklärt.
Für den Lehrgang in Kienbaum wurden Elias Harris (vereinslos) und Dennis Schröder (Phantoms Braunschweig) freigestellt. Beide machen sich Hoffnungen, in der kommenden Woche (27. Juni) beim NBA-Draft ausgewählt zu werden, und fehlen deshalb.
Die beiden für das Trainingslager geplanten Testspiele gegen Luxemburg finden nicht statt. Der Gegner hat kurzfristig abgesagt. Derzeit wird nach einer Alternative gesucht.
Das deutsche Aufgebot für den Lehrgang in Kienbaum:
Philipp Neumann, Karsten Tadda, Maik Zirbes (alle Brose Baskets Bamberg), Philipp Schwethelm, Per Günther (beide ratiopharm Ulm), Bastian Doreth, Andreas Seiferth (beide TBB Trier), Robin Benzing (Bayern München), Heiko Schaffartzik (Alba Berlin), Philip Zwiener (Eisbären Bremerhaven), Nicolai Simon (medi Bayreuth), Johannes Lischka (Walter Tigers Tübingen), Alex King (s.Oliver Baskets Würzburg, Tibor Pleiß (Laboral Kuxta Vitoria/Spanien), Niels Giffey (University of Connecticut/USA), Patrick Heckmannn (Boston College/USA), Lucca Staiger (vereinslos)
sid