1. tz
  2. Sport
  3. Mehr Sport

Dick Fosbury ist tot: Olympia-Legende revolutionierte den Sport – seine Erfindung hat bis heute Bestand

Erstellt:

Von: Marius Epp

Kommentare

Richard Douglas Fosbury ist gestorben. Der Leichtathlet revolutionierte seinen Sport – die ganze Welt ahmt ihm bis heute nach.

Salt Lake City – Nicht viele können von sich behaupten, die Sportwelt auf den Kopf gestellt zu haben. Der Hochspringer Richard Douglas „Dick“ Fosbury ist so einer. Der US-Amerikaner sprang 1968 plötzlich ganz anders als alle anderen – und legte den Grundstein für eine neue, bessere Technik, der sich heute kaum ein Schüler im Sportunterricht mehr entziehen kann. Nun ist er im Alter von 76 Jahren an Lymphknotenkrebs gestorben.

Richard Douglas Dick Fosbury
Geboren: 6. März 1947, Portland, Oregon, Vereinigte Staaten
Verstorben: 12. März 2023, Salt Lake City, Utah, Vereinigte Staaten
Größe: 1,93 m
Olympia-Gold 1968

Olympia-Legende Dick Fosbury gestorben: „Er ist eine wahre Legende“

„Mit schwerem Herzen muss ich mitteilen, dass mein langjähriger Freund Dick Fosbury am Sonntagmorgen friedlich eingeschlafen ist. Er ist eine wahre Legende“, teilte sein Agent Ray Schulte am Montag mit. Fosbury erfand bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexico City den nach ihm benannten „Fosbury-Flop“.

Anders als alle anderen wand er sich mit dem Rücken statt mit dem Bauch über die Hochsprung-Latte – und gewann Gold samt einem olympischen Rekord von 2,24 Metern. Nachahmer fand er schnell, seitdem wird sein Sprungstil von allen Top-Athleten angewandt und in Schulen gelehrt.

Dick Fosbury sprang anders als alle anderen – und revolutionierte damit den Hochsprung.
Der „Fosbury-Flop“ um Original: Dick Fosbury sprang anders als alle anderen – und revolutionierte damit den Hochsprung. © Imago/teutopress/TopFoto

Dick Fosbury: Revolutionär und unverhoffter Olympiasieger

Wäre es nach seinem damaligen Trainer Bernie Wagner gegangen, hätte die wohl größte technische Revolution der Leichtathletik-Geschichte aber gar nicht stattgefunden. Wagner wähnte Fosbury vollends auf dem Irrweg, als dieser sich anschickte, die Latte auf seine ihm eigene Weise zu überqueren. „So wird nichts aus dir. Besser wäre es, wenn du zum Zirkus gehen würdest“, riet Wagner seinem schnellen, aber ungelenken Athleten.

Doch Fosbury zog sein Vorhaben konsequent durch, so wie er auch ohnehin ein bisschen anders als andere Sportler war. Er trainierte nicht gerne, war ein Einzelgänger. Anstatt die Olympia-Eröffnungsfeier zu besuchen, fuhr er mit einem Van zu den Pyramiden, um sich den Sonnenuntergang anzuschauen und dort zu übernachten.

Mit dem „Olympiasiegersein“ war Fosbury eigenen Angaben zufolge „völlig überfordert“. Nur zwei Tage nach seinem Triumph verließ er das Olympische Dorf, ein Jahr später beendete er seine Karriere. (epp/SID)

Auch interessant

Kommentare