Kurz vor Olympia: Allgäuer Alfons Hörmann tritt im DOSB zurück - Krise im Verband setzt sich fort

Alfons Hörmann, Präsident des DOSB, tritt wenige Wochen vor Olympia 2021 von seinem Amt zurück. Abtreten wird der Allgäuer nach reichlich Kritik aber erst Ende des Jahres.
München - Paukenschlag im deutschen Sport: DOSB-Präident Alfons Hörmann tritt in der Führungskrise des Verbandes zurück und macht damit den Weg für Neuwahlen im Dezember frei. Das teilte der Deutsche Olympische Sportbund an diesem Mittwochabend (16. Juni) mit. Die Amtszeit des Allgäuers wird damit nach acht Jahren enden.
DOSB: Alfons Hörmann tritt zurück - Neuwahlen im Dezember
Neben dem 60-Jährigen wird sich auch Vizepräsident Kaweh Niroomand auf der ordentlichen Mitgliederversammlung nicht mehr zur Wahl stellen. „In den vergangenen siebeneinhalb Jahren haben wir als Team alles dafür gegeben, den DOSB und den nationalen Sport zu professionalisieren und ihm eine starke Stimme zu geben. Wir haben gemeinsam viel erreicht“, erklärte Hörmann in der DOSB-Mitteilung, „dennoch möchte ich im Dezember den Weg frei machen für einen Neuanfang an der Spitze. Der DOSB und der gesamte Sport brauchen Stärke und Geschlossenheit, um weiterhin erfolgreich agieren und die Interessen der Mitgliedsorganisationen vertreten zu können.“
Mit der Ankündigung von Neuwahlen hält sich der Dachverband des deutschen Sports nun doch an die Empfehlungen der Ethikkommission, die in der Briefaffäre um Hörmann dazu geraten hatte. Die Führungskrise war durch einen anonymen Brief, der vermutlich aus der Belegschaft des Verbandes stammt, an die Öffentlichkeit gelangt. Der oder die Autoren erhoben in dem Schreiben explizite Vorwürfe gegen Hörmann wegen mangelnder Führungsqualitäten („Kultur der Angst“). In dem Brief ist von fehlendem Respekt und Fairplay gegenüber Verbandsangestellten die Rede.
DOSB: Alfons Hörmann tritt zurück - Kritik am Führungsstil des Allgäuers
Der Bayer Hörmann, der in Kempten geboren wurde und im Oberallgäu lebt, führte den DOSB seit Dezember 2013 als dritter Präsident nach dem heutigen IOC-Chef Thomas Bach und Interimschef Hans-Peter Krämer an. Hörmann gilt als ein Präsident, der nahe an den Sportlern dran ist. Von 2002 bis 2005 war er Vorsitzender des Bayerischen Ski-Verbandes. Nach der Kritik an seinem angeblichen Führungsstil wurden zuletzt die Forderungen nach einem Neuanfang im DOSB lauter. Dieser Forderung kam Hörmann nun, wenige Wochen vor Olympia 2021 in Tokio ((23. Juni bis 8. August) nach. (pm)