DTM-Start am Wochenende: Bühne frei für Bergers PS-Spektakel!

Am Wochenende startet die DTM in Portimao. Serienchef Gerhard Berger verspricht vorab Spannung und hartes Racing. Im tz-Interview verrät er sein Erfolgsgeheimnis.
München – Ein prall gefülltes Starterfeld mit Rallye-Ikone Sébastien Loeb und Ex-Champion Rene Rast an der Spitze: Die DTM geht am Wochenende (jeweils 13.30 Uhr, ProSieben und ServusTV) in Portimao in ihre zweite Saison mit GT3-Autos. Wir haben mit Serienchef Gerhard Berger (62) gesprochen.
Herr Berger, was können die Fans erwarten?
Berger: Wir haben ein Starterfeld mit 29 Autos. Davon können mindestens 15 Meister werden, wahrscheinlich sogar 20. Da ist Spannung und hartes Racing vorhergesagt. Porsche ist jetzt auch noch mit im Boot, dazu Mercedes, Lamborghini, Audi, BMW und Ferrari. Das sind Marken, die sich alle Fans wünschen. Ich hätte gerne noch Japaner und Amerikaner dabei. Aber das wäre die Kür.
Die DTM ist eine Mischung aus aufstrebenden Talenten und erfahrenen Tourenwagenpiloten. Dazu kommen Legenden wie der Rallye-Rekordweltmeister Sebastian Loeb. Ist dieser explosive Cocktail Teil des Konzepts?
Berger: Grundsätzlich ja. Wobei ich sagen muss: Sébastian Loeb kam auf Initiative von Red Bull. Ich habe diesen Vorschlag natürlich dankbar angenommen. Er ist Rallye-Rekordweltmeister, gewann das „Race of Champions“ gegen Superstars wie Sébastian Vettel und fühlt sich eigentlich in allem wohl, was vier Räder hat. Er ist einer der größten Rennfahrer aller Zeiten. Es ist toll, ihn beim ersten Rennen dabei zu haben. Ich will den direkten Vergleich zwischen den aufstrebenden jungen Wilden und den alten Hasen.
Sie waren letzte Woche beim Formel-1-Rennen in Imola. Haben Sie mit ehemaligen Formel-1-Fahrern gesprochen?
Berger: Ja. Was ich interessant fand: Wie die Superstars sich nach der DTM erkundigt haben. Le-Mans-Rekordsieger Tom Kristensen zum Beispiel fragte nach Einsatzmöglichkeiten in der DTM. Oder Jacques Villeneuve, der Formel-1-Weltmeister von 1997: Der würde auch gerne mal in der DTM starten. Ebenso Felipe Massa. Das zeigt, wie groß das Interesse ist. Mein Lieblingskandidat wäre Fernando Alonso. Er müsse vorher noch paar andere Sachen erledigen, sagte er mir, aber er wird irgendwann in der DTM fahren.
DTM: Serienchef Berger will jeden unterstützen, „der aus der Schumacher-Familie kommt“
Was ist mit Sebastian Vettel oder Nico Hülkenberg?
Berger: Hülkenberg ist ganz vorne auf meiner Wunschliste. Er hat ja auch Sebastian Vettel praktisch vom Sofa aus in der Formel 1 optimal ersetzt. Sebastian hätte ich am liebsten als Partner. Er ist ein cleverer Kerl, der glaube ich, in Zukunft andere Aufgaben braucht als Rennen fahren.
Sie träumen auch von einem Rennen auf der legendären Nordschleife.
Berger: Das wäre super, ja. Aber das ist auch ein Kostenthema. Dadurch, dass die Strecke über 22 Kilometer lang ist, braucht man einen großen Aufwand an Sicherheitskräften und – was die TV-Präsenz betrifft – extrem viele Kameras.
In dieser Saison fährt David Schumacher in der DTM. Wie wichtig ist er für Sie?
Berger: Muss man immer große Namen in den Vordergrund stellen? Ich will lieber sehr guten Motorsport vermarkten. Aber als junges Formel-Talent ist er wichtig. Weil er Ecken und Kanten hat und die DTM als Prüfstand nutzen will, um seinen Weg in die Formel 1 zu finden. Klar, mir ist schon bewusst, dass der Name Schumacher in Deutschland etwas Besonderes ist. Ich persönlich will natürlich jeden unterstützen, der aus der Schumacher-Familie kommt. Egal, ob das David oder Mick ist.