1. tz
  2. Sport
  3. Mehr Sport

"Hansbrough muss kämpfen!"

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

null
Coach dirk Bauermann (l.) und sein Schützling Ben Hansbrough. © dapd

München - Als umjubelter Star kam Ben Hansbrough von der legendären Universität Notre Dame nach zum FC Bayern. Doch nun muss er von der Bank aus zusehen, wie Jon Wallace ihm  die Basketball-Show stiehlt.

Nur knapp war Hansbrough beim NBA-Draft gescheitert. Die Aufgabe bei den Bayern schien für den 23-jährigen Shooting-Guard vorherbestimmt: Er sollte Anführer und Spielgestalter sein. Vier Spieltage und nur 19 Punkte später gestaltet sich die Situation für Hansbrough allerdings anders als erwartet. Vergangenen Samstag in Göttingen durfte er nicht eine Sekunde aufs Parkett. Stattdessen trumpft derzeit mit Jonathan Wallace ein anderer US-Boy groß auf. „Jon hat im Sommer konsequent an sich gearbeitet und sich verbessert. Er hat sich im Moment an Ben vorbeigespielt“, sagt Bayern-Coach Dirk Bauermann.

Die Folge: Bauermann gibt ihm statt Hansbrough viel Einsatzzeit und Vertrauen. Wallace zahlt ihm das zurück. Durch seine 56 Punkte und seine vielen spektakulären Drei-Punkte-Würfe ist er auf dem besten Weg, neuer und alter Publikumsliebling zu werden. Und Hansbrough? Dem bleibt hinter Wallace und dem gesetzten Kapitän Stefen Hamann nur Rang drei in der Hierarchie. Er muss sich erst wieder beweisen und durch ansprechende Trainingsleistungen überzeugen. Bauermann: „Ben muss sich diesem Konkurrenzkampf jetzt stellen. Das kann ich von einem Profi aber auch erwarten. Er muss sich erst noch an den europäischen Basketball gewöhnen, das dauert nun mal ein bisschen.“ Was Bauermann damit meint? „Ben muss noch lernen, mehr ohne Ball zu spielen und den Ball früher abzugeben. Wir spielen sehr schnell und mit viel Bewegung, in den USA hingegen verschleppen sie das Spiel sehr oft.“

FC Bayern putzt Tübingen: Bilder vom Heimsieg im Audi Dome

Ein weiteres Problem für Hansbrough ist seine neue Rolle in München. In Notre Dame war er Dreh- und Angelpunkt des Spiels. Oft stand er bis zu 35 Minuten auf dem Parkett. Bauermann: „Da konnte und musste er sich schon mal eine Auszeit gönnen. Bei uns hat er weniger Spielzeit und muss in jeder Minute vollen Einsatz bringen.“ Zum Verhängnis wird Hansbrough auch Robin Benzing. „Durch seine Rückkehr verschiebt sich alles, und einer von unseren kleineren Spielern erhält zwangsweise weniger, bis gar keine Spielzeit“, so Bauermann. Abgeschrieben hat er seinen Schützling aber noch lange nicht: „Er hat unbestritten eine sehr hohe Qualität.“ Und auch Hansbrough scheint bereit zu sein, für den Kampf um einen Stammplatz. Via twitter teilte er mit: „Alles was ich jemals erreicht habe, basiert auf harter Arbeit.“

Mathias Müller

Auch interessant

Kommentare