Paris - Für die deutsche Tennis-Spielerin Laura Siegemund steht am Mittwoch das bedeutendste Match ihrer Grand-Slam-Karriere an. Die 32-Jährige tritt im Viertelfinale der French Open gegen die zweifache Wimbledon-Siegerin Petra Kvitova an und ist sich der schweren Aufgabe bewusst.
Die Filderstädterin spielt gegen Kvitova ihr erstes Viertelfinale in ihrem 16. Grand-Slam-Turnier*, nur im Doppel konnte sie bislang bei den US Open* 2020 einen Titel holen. Ein Titel im Einzelturnier blieb ihr jedoch verwehrt, was sich bei den French Open ändern könnte, doch dazu muss die an Nummer sieben gesetzte Tschechin geschlagen werden. Siegemunds kluge Matchpläne waren in Paris ein wichtiger Aspekt ihrer vier Siege beim laufenden Turnier.
Darum analysierte sie das Spiel ihrer Kontrahentin genauestens, um am Mittwoch - sollte ein Sieg gegen Kvitova gelingen - als erste Deutsche seit Andrea Petkovic im Jahr 2014 das Halbfinale in Paris zu erreichen. Doch bis dahin kommt viel Arbeit auf die Schwäbin zu. „Petra ist eine wirklich starke Gegnerin, das ist keine Frage“, weiß Siegemund. Die Viertelfinal-Partie „wird komplett anders als alle bisherigen Matches bisher, die ich bislang hier gespielt habe“, so die 32-Jährige gegenüber dem SID.
Beim Roland-Garros-Turnier stand die Deutsche größtenteils Sandplatzspielerinnen gegenüber, die mit Spin spielen und das Spiel taktisch angehen. Doch diesmal erwartet sie mit Kvitova eine Gegnerin, die sich besonders durch ihre Power auszeichnet. „Sie schlägt sehr gut auf, und es gibt keine zweite Chance in Ballwechseln mit ihr“, weiß Siegemund. „Es wird anders, und ich freue mich darauf.“
Bei dem Match wird Siegemund auf dem legendären Court Philippe Chatrier spielen, der seit diesem Jahr über ein bewegliches Dach verfügt. Ihr Erstrunden-Match gegen die Französin Kristina Mladenovic hatte sie bereits auf dem Center Court gespielt. Alle anderen Matches fanden jedoch auf Nebenplätzen statt, darunter der Viertelfinal-Triumph gegen Badosa Gilbert.
Für die letzte verbliebene Deutsche* in den Einzelturnieren geht es neben dem sicheren Top-50-Platz im WTA-Ranking auch noch um ein Preisgeld von 425.250 Euro, 283.500 Euro erspielte sie sich bereits durch die vorangegangenen Siege. Im Achtelfinale schieden bei den Männern zuletzt Daniel Altmaier und Alexander Zverev aus, besonders bei letzterem gab es nach der Niederlage Diskussionsstoff. Nun bleibt zu hoffen, dass Laura Siegemund ihre Gegnerin gut einschätzt und somit ins Halbfinale vorrückt. (ajr) *tz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.