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Giro-Rückzug trotz Führung: Bitteres Corona-Aus für Spitzenreiter

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Von: Lina Krull

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Der Giro d‘Italia endet für Radsport-Star Remco Evenepoel schneller als gedacht. Wegen Corona muss er abreisen – als Führender in der Gesamtwertung.

Cesena – Einer der großen Favoriten auf den Gesamtsieg beim Giro d‘Italia hat sich aus dem Rennen verabschiedet. Der belgische Profi Remco Evenepoel infizierte sich während der Rundfahrt mit dem Coronavirus. Sein Team Soudal Quick-Step nahm den 23-Jährigen aus dem Rennen – obwohl das Reglement dieses Vorgehen nicht zwingend vorschreibt.

Remco Evenepoel
Geboren:25. Januar 2000 (Alter 23 Jahre), Aalst, Belgien
Disziplin:Straße
Erfolge:Gesamtsieg Vuelta a España 2022; WM-Titel Straßenrennen 2022

Evenepoel nach positivem Coronatest raus beim Giro: „Kein Risiko“

Beim Radsport-Klassiker, der vom 6. bis zum 28. Mai 2023 in Italien und der Schweiz stattfindet, konnte Remco Evenepoel am Sonntag das zweite Einzelzeitfahren gewinnen und ging als Spitzenreiter mit dem Rosa Trikot in den anschließenden Ruhetag. Doch nach seinem Coup kämpfte er mit leichten Erkältungssymptomen. Später wurde klar: Evenepoel hat sich mit Corona infiziert.

Der Umgang mit Infektionen wurde zu Saisonbeginn vom Radsport-Weltverband gelockert. Allein die Teams entscheiden, wie sie mit positiven Fällen bei ihren Fahrern umgehen. Das Team Soudal Quick-Step mit seinem Mitglied Remco Evenepoel legt dabei eine klare Meinung an den Tag, wie Teamchef Patrick Lefevere bei Twitter verkündete: „Man weiß nie, was unter der Haut vorgeht. Kein Risiko.“

Der Belgier Remco Evenepoel feiert auf dem Podium seinen Sieg bei einer Etappe der Giro d‘Italia.
Remco Evenepoel musste nach seinem Sieg beim Einzelzeitfahren wegen Corona von dem Klassiker Giro d‘Italia abreisen. © IMAGO/ZUMA Wire

Mannschaftsarzt klärt auf: Giro-Rückzug trotz Führung alternativlos

Die potenziellen Folgen einer weiteren Teilnahme trotz Corona an Radrennen beschäftigen Mannschaftsarzt Yvan van Mol besonders. Zu Beginn der Saison erklärte er, dass das Team nicht wisse, „welche Konsequenzen dies für ihr Herzsystem hat. Unsere Rolle besteht darin, unsere positiv auf Corona getesteten Fahrer daran zu hindern, weiter an Wettkämpfen teilzunehmen. Wir haben im Nachhinein noch nicht genügend Erkenntnisse, um sicher sein zu können, dass dies keine Auswirkungen auf ihre Gesundheit haben wird“, so der Mediziner.

Trotz des enttäuschenden Ausstiegs beim Giro d‘Italia zeigte sich der 23-jährige Weltmeister auf Instagram dankbar für die Zeit beim Klassiker. „Meine Erfahrung hier war wirklich etwas Besonderes, und ich habe mich darauf gefreut, in den nächsten zwei Wochen am Wettbewerb teilzunehmen […] Ich bin stolz, das Rennen mit zwei Etappensiegen und vier Rosa Trikots zu verlassen“, schrieb der Jungstar nach seiner Abreise auf Instagram. Evenepoel geriet im Jahr 2020 in die Schlagzeilen, weil der damals 20-Jährige bei der Lombardei-Rundfahrt in eine Schlucht gestürzt ist.

Corona-Fälle häufen sich: Diese Stars hat es in Italien noch erwischt

Mit dem großen Favoriten Remco Evenepoel haben sich insgesamt sechs Fahrer seit dem Giro-Start am 6. Mai mit Corona angesteckt. Neben Evenepoel erwischte es auch Rigoberto Uran aus Kolumbien, der bei der Tour de France 2017 Zweiter hinter Chris Froome wurde. Auch Zeitfahr-Weltmeister Filippo Ganna und Giovanni Aleotti stiegen wegen Infektionen aus.

Beste Chancen auf den Gesamtsieg haben nun Geraint Thomas und Primoz Roglic, die in der Gesamtwertung auf Platz zwei und drei liegen. (dpa/likr)

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