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Der Entdecker von Becker: Meinen versprochenen Mercedes habe ich nie bekommen

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Abgekühltes Verhältnis: Der Entdecker des Tennisstars hat mit Boris Becker keinen Kontakt mehr.
Abgekühltes Verhältnis: Der Entdecker des Tennisstars hat mit Boris Becker keinen Kontakt mehr. © dpa/red

Zwei Triumphe in Wimbledon - und heute keinen Kontakt mehr: Der ehemalige Trainer von Boris Becker gab nun ein Interview.

Am Mittwoch feiert Boris Becker seinen 50. Geburtstag. Entdeckt wurde er als Jugendlicher vom damaligen Bundestrainer Günther Bosch (heute 80 Jahre alt). Bis 1987 trainierte er das Talent, in dieser Zeit triumphierte Becker 1985 und 1986 in Wimbledon. Danach trennten sich ihre Wege im Streit. 

Nach Beckers Aus bei den Australian Open im Achtelfinale erklärte der mittlerweile zum Tennisstar gereifte Spieler: „Ich brauche einen Trainer, der nicht Tag und Nacht auf mich aufpasst.“ Der „Trainer des Jahres 1986“ brach mit dem „Sportler des Jahres 1986“. 

Bis heute haben Bosch und Becker keinen Kontakt. Zum runden Geburtstag führte der Sport-Informationsdienst (sid) ein Interview mit dem ehemaligen Trainer. In diesem rechnete er mit Becker ab. „Was heute von seiner Karriere übrig geblieben ist, ist ja nicht so erfreulich“, so Bosch. 

Offenbar wird er seinen ehemaligen Schützling auch nicht persönlich gratulieren: „Sie wissen ja, dass unser Verhältnis nicht so ist, wie es sein sollte. Boris kann mir nicht verzeihen, dass ich damals gekündigt habe. Aber es ging für mich nicht mehr so weiter. Die Entscheidung bereue ich nicht.“ Bosch erinnert sich an seinen eigenen 50. Geburtstag: „Eigentlich sollte der größte Mercedes als Geschenk von Boris vor meiner Tür stehen, aber wir haben uns einen Monat vorher am 27. Januar getrennt. (...) Der ging dann an Boris' Vater.“

Bosch formte Becker zu einem Weltklassespieler.
Bosch formte Becker zu einem Weltklassespieler. © dpa

Ob er sich wieder Kontakt zu Becker wünsche? „Kontakt? Das wäre was. Aber für seine aktuellen Probleme kann ich ihm keinen Rat geben. Das Rätsel Boris Becker kann ich nicht lösen. Es ist mir ein Rätsel, was sich alles um ihn herum abspielt.“ Er hätte sich gewünscht, dass der ehemalige Weltklassespieler nun Jugendliche anleiten würde, dass er ihnen erzählt, „wie viel er trainiert und wie viel er geopfert hat“. Stattdessen aber, bemerkt Bosch bitter, rede Becker nur „von den tollen Hotels und der schönen Zeit“. 

Zum Abschluss des Interviews wünscht Bosch seinem ehemaligen Spieler dennoch alles Gute zum 50. Geburtstag: „Ich wünsche ihm, dass er sich wieder schmerzfrei bewegen kann, dass alles in Ordnung kommt, dass er dem Tennis erhalten bleibt und dass er sein Alter und seine Gesundheit wieder besser genießen kann."

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SID

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