Spuck-Skandal bei Handball-EM: Ekel-Aktion macht Zuschauer fassungslos - „direkt sperren“
In einem hitzigen Balkan-Duell zwischen Nordmazedonien und Montenegro verliert Spieler Marko Lasica bei der Handball-EM die Nerven. Auch am Spielort Deutschlands gibt es Corona-Ärger.
München/Debrecen - Der Coronavirus-Ärger reißt bei der Handball-EM 2022 in Ungarn und der Slowakei einfach nicht ab. Gastgeber Ungarn hatte den Unmut mancher Teilnehmer, Trainer und Spieler auf sich gezogen, weil in den Hallen in der Hauptstadt Budapest (Kapazität 20.000 Zuschauer), in Szeged (8.100 Zuschauer) und Debrecen (6.500 Zuschauer) nicht nur die volle Auslastung zugelassen ist. Sondern auch, weil nahezu alle Corona-Regeln an den EM-Spielorten ausgesetzt sind.
Corona-Sorgen bei der Handball-EM: Bundestrainer Alfred Gislason kritisiert Gastgeber Ungarn
„Ich bin gespannt, wie das in diesem Turnier weitergeht, wenn man sieht, dass in Budapest 20.000 Zuschauer sind und keiner eine Maske trägt“, meinte Bundestrainer Alfred Gislason, dessen DHB-Team in Bratislava 34:29 (15:16) gegen Österreich siegte: „Hier scheint es sehr, sehr gut gemacht zu sein. Und von da drüben hört man, dass es ein bisschen anders ist. “ Zum Vergleich: In der slowakischen Hauptstadt dürfen nur 25 Prozent der möglichen Zuschauer in die Arena. Und: Es gilt eine strenge FFP2-Maskenpflicht in der Halle.
Wir sind fassungslos über die Bedingungen, unter denen diese EM steht.
Woran sich aber auch in Bratislava wohl nicht jeder Handball-Fan hält. Ein Beispiel: Beim Spiel Bosnien und Herzegowinas gegen Tschechien (19:27) trug eine Gruppe meist junger Männer nicht nur keine Mundschutzmaske, sondern auch keine T-Shirts. Die offenbar organisierten Anhänger standen zudem in einem Block dicht an dicht beieinander, und sie hielten auch die geltende Sitzordnung nicht ein.

Bitter: Es gibt schon mehrere Corona-Fälle im Spielerlager, auch Deutschlands Julius Kühn wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Als Reaktion auf reihenweise Kritik aus Spieler-Reihen verordnete die Europäische Handballföderation EHF doch noch eine FFP2-Maskenpflicht für die Hallen in Ungarn.
Coronavirus-Sorgen bei der Handball-EM: Montenegro-Spieler leistet sich Corona-Aussetzer
So hatte etwa Frankreichs Superstar Nikola Karabatic gewettert: „Wir sind fassungslos über die Bedingungen, unter denen diese EM steht. Wir haben strenge Protokolle befolgt, um uns das Virus nicht einzufangen. Und dann kommen wir hier im Hotel an und bewegen uns unter Gästen, die keine Masken tragen. Wir essen auch an den gleichen Orten.“ Einen regelrechten Corona-Aussetzer leistete sich dagegen ein anderer Handballer auf der Platte.
Konkret: Im hitzigen Balkan-Duell zwischen Nordmazedonien und Montenegro (24:28) spuckte der Montenegriner Marko Lasica nach Spielende einem gegnerischen Fan ins Gesicht. Das berichtet die „Sportschau“ der ARD und veröffentlichte ein entsprechendes Video auf ihren Social-Media-Kanälen.
Corona-Sorgen bei der Handball-EM: Montenegro-Spieler spuckt Fan ins Gesicht
Die Reaktionen unter dem Instagram-Posting fielen harsch aus. Ein Fan meinte in einem Kommentar: „Sowas geht nicht. Der Spieler müsste das Turnier verlassen und suspendiert werden.“ Eine Nutzerin forderte: „Sofort nach Hause schicken!“ Und ein Follower schrieb: „Direkt sperren!“ Die Europameisterschaft läuft, und die Corona-Sorgen drumherum werden immer größer. Wegen positiver Corona-Tests geht das DHB-Team bei der Handball-EM stark dezimiert in das letzte Vorrundenspiel gegen Polen.
Anmerkung: tz.de begleitete das Spiel im Live-Ticker. Vor der Zwischenrunden-Partie gegen Spanien kamen im DHB-Team weitere Corona-Fälle dazu. (pm)