Jacobs' Manager Marcello Magnani sagte gegenüber der Times, dass der Sprinter die Zusammenarbeit mit Spazzini beendet habe, nachdem er über die Ermittlungen informiert worden war. "Die Untersuchungen haben Marcell nie berührt, deshalb haben wir auch keine weiteren Informationen dazu", sagte Magnani.
„Ich wage zu sagen, dass hier noch etwas herauskommen wird, was nicht zu Gunsten dieser zwei Olympiasiege sein wird“, sagte der Doping-Experte Fritz Sörgel im Deutschlandfunk. Sörgel nahm auch das neuartige Mitochondrien-Training unter die Lupe. Die „Kraftwerke der Zellen“ werden studiert, erforscht und optimiert. Deswegen sei beispielsweise Tour-de-France-Sieger Tadej Pogacar so fit gewesen. Auch bei Olympia könnte dieses spezielle Training seine Früchte getragen haben.
Der Manager nannte die Frage, ob Jacobs selbst leistungssteigernde Mittel benutzt habe, "verrückt". Der Sensations-Olympiasieger habe "offensichtlich und kategorisch" nie verbotene Substanzen benutzt.
Jacobs' Leistungssteigerung hatte in Tokio für Erstaunen gesorgt. Bis Jahresanfang hatte seine Bestzeit über 100 m bei 10,03 Sekunden gelegen, im Vorjahr war er nicht über eine 10,10 hinausgekommen. Im olympischen Finale lief er nun den Europarekord von 9,80 Sekunden und damit eine Hundertstel schneller als Usain Bolt 2016 beim Olympiasieg in Rio.
Jacobs, der am Freitag auch die italienische 4x100-m-Staffel zu einer nicht minder überraschenden Goldmedaille geführt hatte, war im Vorjahr nur die Nummer 22 der Welt und erst im Mai erstmals unter 10 Sekunden gelaufen. Deshalb gehörte er als einziger 100-m-Finalstarter von Tokio nicht zum Testpool der Athletics Integrity Unit (AIU), der auf die weltbesten Athleten abzielt. (ank mit SID) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA