ZDF-Expertin plaudert während Übertragung Interna aus und äußert Kritik - Bundestrainer schießt zurück

ZDF-Expertin Kristina Vogel hat während der Olympischen Spiele Kritik geäußert - der Bundestrainer schießt unmittelbar zurück.
Tokio - Sie ist das Gesicht des deutschen Bahnrad-Sports: Kristina Vogel feierte große Erfolge und wurde so für die breite Öffentlichkeit bekannt. Mit einem schlimmen Schicksalsschlag schrieb sie 2018 Schlagzeilen, als sie sich bei einem Trainingsunfall so schwer verletzte, dass sie seitdem querschnittsgelähmt ist. Sie etablierte sich als Vorbild für ihren Kampfgeist und wurde für die Olympischen Spiele in Tokio 2021 als Expertin vom ZDF verpflichtet.
Olympia in Tokio: Bahnrad-Expertin Kristina Vogel plaudert Interna bei ZDF aus
Vor den Spielen sagte sich dem SID noch: „Olympia ist für mich dieses kleine Märchen, das glitzert und funkelt. Es ist nach wie vor pure Magie.“ Als zweimalige Bahnrad-Olympiasiegerin gab sie Einblicke am Mikrofon. Etwas zu viele Einblicke? Vogel nahm kein Blatt vor den Mund. Weltrekordzeiten der Damen beschrieb sie mit den Worten: „Ich habe Tränen in den Augen“. Als es aber nicht besonders gut für die Deutschen lief, hielt sie auch nicht mit der Kritik zurück. Die deutlichen Worte fanden keinen guten Anklang beim aktiven Lager - und Interna plauderte sie zusätzlich auch aus.
Die Kritik von Rekord-Weltmeisterin Vogel kommentierte Bundesrainer Detlef Uibel bei der Deutschen Presse-Agentur: „Ich glaube nicht, dass Kristina dazu befähigt ist, darüber zu urteilen. Auch sie war nicht unbedingt die taktisch variabelste Rennfahrerin. Sie hat viel über die Physis und die mentale Stärke gemacht.“
Olympia in Tokio: Kristina Vogel wird von Bundestrainer kritisiert
ZDF-Expertin Vogel hatte zuvor moniert, dass der deutschen Mannschaft ein Taktik-Trainer fehle. „Jedes Land da unten hat einen Bundestrainer für die Taktik, nur wir nicht“, hatte Vogel moniert, die Kritik aber nicht auf Uibel bezogen, sondern einen Co-Trainer gefordert. „Ich hätte mir gewünscht, dass sie sich ein bisschen sachlicher und ruhiger verhält in der öffentlichen Diskussion, die sie angeschoben hat“, ergänzte Uibel.
Dass Vogel am Sonntag während der TV-Übertragung ausplauderte, dass Maximilian Levy Junioren-Bundestrainer wird, fand auch der Routinier alles andere als schön: „Das ist alles im Gespräch, aber Kristina sollte vielleicht erst einmal mit mir darüber reden. Ich habe gehört, sie erzählt da einiges, was den Leuten merkwürdig aufstößt.“ Der 34-jährige Levy, der im Keirin-Finale noch einmal Sechster wurde, wird seine Karriere beenden, sagte Uibel, der sich auf eine weitere Zusammenarbeit mit ihm freut. „Wenn er sich dazu bekennt, dann sind ihm alle Wege offen. Wir sind froh, dass wir einen erfahrenen Rennfahrer in diese Position bringen können.“ (ank mit SID und dpa) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA